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FC Bayern München: Ex-Stürmer Adolfo Valencia schwärmt von Neuzugang Luis Diaz
- Veröffentlicht: 01.08.2025
- 00:00 Uhr
Er war der erste Kolumbianer beim FC Bayern: Adolfo "El Tren" Valencia. Im ran-Interview erklärt er, warum sein Landsmann Luis Diaz die Münchner besser machen wird, und blickt auf seine Zeit beim FCB zurück.
Von Philipp Kessler
Sein WhatsApp-Profilfoto zeigt ihn mit der Meisterschale.
Adolfo Valencia (57), genannt "El Tren" (auf Deutsch: der Zug), spielte in der Saison 1993/94 für den FC Bayern und gewann mit den Münchnern damals die deutsche Meisterschaft.
Der frühere Stürmer war der erste Kolumbianer im Trikot des deutschen Rekordmeisters. 2017 folgte James Rodriguez, der zwei Jahre per Leihe für den FC Bayern zauberte.
Nun soll Valencias nächster Landsmann das Münchner Publikum verzücken: Luis Diaz. Der 28-jährige Angreifer wechselt vom FC Liverpool an die Isar.
"El Tren", dem Franz Beckenbauer einst auch den Spitznamen "Entlauber" gab, freut sich auf Diaz, wie er im Interview mit ran erklärt.
ran: Der FC Bayern zahlt bis zu 75 Millionen Euro Ablöse für Luis Diaz. Ist er das Geld wert?
Adolfo Valencia: Natürlich. Er ist ein Spieler mit viel Erfahrung, ist seit 2019 in Europa. Seine Zeit in Liverpool war erfolgreich, er hat dort tolle Leistungen gezeigt. Der FC Bayern ist ein Verein, der bei großen Transfers selten danebenliegt. Er wird der Mannschaft sehr viel Positives bringen.
Valencia: "Diaz ist eine Maschine"
ran: Was genau?
Valencia: Er ist unglaublich schnell und spielintelligent. Seine Aktionen sind klar, er ist zielstrebig und schnörkellos. Er kann auch dribbeln und ist effizient vor dem Tor. Luis Diaz ist eine Maschine. Beim FC Bayern wird er außerdem starke Mitspieler haben. Ich hoffe, er wird richtig einschlagen und Kolumbien so toll repräsentieren, wie ihm das schon in Liverpool gelungen ist.
ran: Glauben Sie daran?
Valencia: Natürlich. Er ist ein harter Arbeiter, hat eine Top-Mentalität, ist bodenständig und respektvoll. Er wird das Münchner Publikum für sich gewinnen.
VIDEO: Diesen Anteil hat Wirtz am Diaz-Wechsel
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Valencia: Diaz' Vater wird viel Freude in der Allianz Arena haben
ran: Apropos: Sein Vater Luis Manuel Diaz ist bekannt für seine Emotionsausbrüche auf der Tribüne.
Valencia: Das ist doch ganz normal! (lacht) Jeder Papa, der seinen Sohn erfolgreichen Fußball spielen sieht, ist stolz und freut sich. Luis Manuel Diaz mag Folklore, er liebt das Tanzen. Er hat das im Blut. Er wird viel Freude in der Allianz Arena haben und die Leute mit seiner guten Laune und positiven Ausstrahlung anstecken.
ran: Anfangs wollte Liverpool Diaz nicht gehen lassen. Können Sie verstehen, dass der Verein ihn nun doch verkauft?
Valencia: Wenn ein Spieler offen für eine neue Herausforderung ist, bringt es wenig, ihn mit aller Macht zu halten. Der FC Bayern ist außerdem ein Verein, der eine Gewinnermentalität hat. Die Mannschaft ist stark. Sie wollen alles gewinnen, jeden Wettbewerb, an dem sie teilnehmen. Diese Einstellung hat auch Luis Diaz. Mit ihm ist der FC Bayern bereit, eine starke Champions-League-Saison zu spielen.
ran: In München soll Luis Diaz auf dem linken Flügel für Wirbel sorgen. Dort spielte in der Vorsaison Leroy Sané, der im Sommer ablösefrei zu Galatasaray Istanbul gewechselt ist. Ist Diaz ein Upgrade?
Valencia: Ich finde schon. Aus meiner Sicht hat Sané nicht das Tempo und die Dribbelstärke von Diaz. Luis ist auch im Kopf schneller.
Valencias Rat: "Sei nicht eigensinnig"
ran: Sie haben von 1993 bis 1994 für den FC Bayern gespielt und waren der erste Kolumbianer im FCB-Trikot. Welchen Rat haben Sie an Diaz?
Valencia: Sei nicht eigensinnig, integriere dich gut in das Spiel der Mannschaft. Das ist wichtig. Luis Diaz ist sehr diszipliniert, sehr reif. Er weiß, was er will und was er kann. Er ist ein Junge, der immer alles gibt. Von daher bin ich mir sicher, dass er sofort funktionieren wird.
ran: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit beim FC Bayern?
Valencia: Es war großartig. Wir sind Deutscher Meister geworden. Ich habe mich sehr wohlgefühlt. Aber ich bin anschließend wegen einer Steuersache zu Atletico Madrid gewechselt. Der Verein wollte mich nicht loswerden.
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Valencia: "Beckenbauer war der beste Trainer, den ich hatte"
ran: Trainer Franz Beckenbauer hatte Sie mal augenzwinkernd "Entlauber" genannt, weil er mit der Zielgenauigkeit Ihrer Schüsse im Training nicht sonderlich zufrieden war.
Valencia: Ich habe bei ihm immer in der Startelf gespielt. Wir haben gemeinsam den Meistertitel gewonnen. Zu mir war Beckenbauer immer gut. Er war der beste Trainer, den ich hatte.
ran: Was machen Sie heute?
Valencia: Ich arbeite mit jungen Spielern. Ich unterstütze sie in ihrer Entwicklung und gebe Ratschläge. Ein paar von ihnen spielen schon in Frankreich und Spanien. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich sie auch mal beim FC Bayern spielen sehen könnte.