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FC Bayern München: Thomas Müllers Stammplatz ist futsch - Oliver Kahn und Julian Nagelsmann wollen Konkurrenzkampf

  • Aktualisiert: 18.01.2023
  • 13:16 Uhr
  • ran.de/Stefan Kumberger
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Vor dem Bundesliga-Restart am Freitag steht ein Einsatz von Thomas Müller auf der Kippe. Der Bayern-Star hat ein Problem, das auch eines für seinen Trainer ist. Oliver Kahn nimmt Müller derweil in die Pflicht.

Von Stefan Kumberger

München – Der Satz, der immer wieder zu hören und zu lesen ist, wenn Thomas Müller die Bank droht, dürfte den 33-Jährigen vielleicht mittlerweile sogar selbst nerven: "Müller spielt immer".

Worte, die Louis van Gaal einst prägte und die in München eine Art Glaubensbekenntnis geworden sind. Doch an der Säbener Straße ist es mal wieder soweit: Die Diskussion um Thomas Müller ist eröffnet. Ist er aktuell nicht eher ein Kandidat für die Bank? Heißt es bald: "Müller spielt nimmer"?

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Die Leistungen des Nationalspielers waren zuletzt keine gute Werbung in eigener Sache: Bei der WM in Katar stemmte sich Müller zwar tapfer gegen das blamable Vorrunden-Aus, wirkliche Impulse konnte er allerdings nicht setzen.

Und auch sein Auftritt im Test gegen RB Salzburg war verbesserungswürdig (ran-Note 5).

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Thomas Müller will schwaches Testspiel nicht überbewerten

"Wir brauchen nicht viel hineininterpretieren", sagte Müller nach dem Spiel und verteidigte damit sowohl seine als auch die Leistung seiner Kollegen aus der vermeintlichen Top-Elf, die nach 63 Minuten beim Stand von 1:3 komplett ausgewechselt wurde.

"Das ist nichts ganz Neues nach einem anstrengenden Trainingslager. Das haben wir in der Vergangenheit schon oft erlebt", beruhigt Müller die Sorgen der Fans vor dem Spiel bei RB Leipzig (Freitag ab 19:00 Uhr LIVE in SAT.1 und ran.de).

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Doch was das bayerische Urgestein noch nie erlebt hat: Sein Platz im Zentrum, wo sich Müller eigener Aussage nach "zuhause fühlt", ist diesmal ernsthaft in Gefahr. Julian Nagelsmann will ihn in der Spitze oder auf der Zehner-Position, "weil er sehr kreativ dabei ist, seine Mitspieler in Szene zu setzen." Einer der beiden Positionen werde es wohl werden, verkündete der Trainer nach dem Trainingslager in Katar.

Konkurrenten wie James Rodriguez und Philippe Coutinho konnte Müller einst verdrängen, weil den Südamerikanern die Lobby im Verein fehlte und deren statistische Werte nicht besser als die des Oberbayern waren.

Jamal Musiala ist auf der Zehner-Position gesetzt

Das ist jetzt bei Jamal Musiala, der den Platz hinter Eric Maxim Choupo-Moting mit Fug und Recht beanspruchen darf, anders. Der 19-Jährige ist bester Scorer der Liga (Neun Tore, sechs Torvorlagen) und dribbelte sich bei der WM in eine Liga mit diversen Weltstars.

Der 19-Jährige gewann in Katar 27 seiner 52 Dribbling-Zweikämpfe in der Offensive und steht in dieser Wertung an der Spitze – also vor Kylian Mbappe, Lionel Messi und Neymar. WM-Lichtblick Musiala dürfte also auch bei den Bayern gesetzt sein und wird von Lothar Matthäus nicht ohne Grund "als Bayerns einziger Weltklassespieler" bezeichnet.

Bleibt für Müller also nur die Neuner-Position. Eine Rolle, die er zwar ausfüllen kann, aber bei weitem nicht auf dem Niveau von einst. Gegen Salzburg tauchte der 33-Jährige regelrecht unter und lieferte für diese wichtige Position einfach zu wenig ab. "Insgesamt ist es so, dass man weniger am Ball ist, daran muss man sich gewöhnen, aber damit komme ich schon zurecht", sagt Müller, doch für neutrale Beobachter sah es anders aus.

Stand jetzt wäre Choupo-Moting wohl die bessere Wahl – auch wenn er erst seit Montag wieder trainiert. In Leipzig wird er wieder im Kader stehen.

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Choupo-Motings Rückkehr macht es Müller noch schwerer

Müllers Probleme heißen also Musiala und Choupo-Moting. Heißt Nagelsmanns Problem also bald Müller? Zur Erinnerung: Immer wenn Müller nicht die Einsatzzeiten bekam, die er sich vorstellte, wurde es für den jeweiligen Trainer ungemütlich. Carlo Ancelotti und Niko Kovac können ein Lied davon singen. Sie scheiterten auch, weil Müller nicht nur Oberbayer, sondern auch Ober-Bayer ist.

Sein Einfluss als Vize-Kapitän, Fan-Liebling und im Verein gut vernetzte Identifikationsfigur ist nicht zu unterschätzen. Diskussionen um Müller gewinnen schneller und heftiger an Fahrt als bei anderen Spielern.

Oliver Kahn nimmt Müller in die Pflicht

Vorstandsboss Oliver Kahn gibt trotzdem fast schon einen ersten kleinen Warnschuss Richtung Thomas Müller ab: "Natürlich ist es so, dass er nicht jünger wird. Aber - wie man Thomas Müller kennt - wird er sich dem Konkurrenzkampf stellen. Dann wird man weitersehen", sagte Kahn am Dienstag auf Nachfrage von ran und fügte an: "Mit seinem Charakter, mit seiner Mentalität, mit seinem unbedingten Gewinnen-wollen und dieser puren Identifikation mit dem Verein wird er immer eine wichtige Personalie für den Verein sein. Das steht für mich außer Zweifel."

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Julian Nagelsmann sieht das Problem ebenfalls, doch lässt sich der Bayern-Coach noch nicht in die Karten schauen. "Thomas hatte die Phase, wo er viel verletzt war. Da ist es ganz normal, dass es da Duelle gibt, dass er sich rankämpfen muss und dass man versucht, seine Position zu finden. Die Konkurrenz belebt das Geschäft."

Eine Einsatzgarantie à la van Gaal ist das nicht. Müller spielt immer? Die Zeiten sind vorerst vorbei.