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FC Bayern: Neuer, Sommer oder Nübel - Wie geht es weiter unter Tuchel?

  • Aktualisiert: 01.04.2023
  • 13:09 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Beim FC Bayern ist die Torwartfrage zur kommenden Saison unter dem neuen Trainer wieder offen. Wie Thomas Tuchel mit alternden Legenden umgeht, zeigte er einst bei Gianluigi Buffon.

Vom FC Bayern berichten Martin Volkmar und Stefan Kumberger

Erstmals seit fünf Jahren findet das Spitzenspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund am Samstag ohne Manuel Neuer statt. Beim 6:0 im April 2018 ersetzte Sven Ulreich den FCB-Kapitän, der damals wegen eines hartnäckigen Mittelfußbruchs in der Reha schuftete.

Auch jetzt arbeitet Neuer hart für sein Comeback nach dem im Dezember beim Skifahren erlittenen Unterschenkelbruch. "Grundsätzlich geht es mir gut. Ich bin im Aufbau, in der Reha-Phase und auf einem sehr guten Weg", sagte er in einem am Montag auf der DFB-Website veröffentlichten Interview.

Am selben Tag feierte der 117-malige Nationalspieler unter Ausschluss der Öffentlichkeit seinen 37. Geburtstag. Dass er auf seinen sozialen Kanälen seit längerem nichts mehr gepostet hat, wurde vor allem deshalb wahrgenommen, weil er sich daher auch nicht zur Trennung von Julian Nagelsmann äußerte.

Wohlmeinende Abschiedsworte in Richtung des Ex-Trainers, wie sie von einigen Teamkollegen kamen, würde man Neuer auch nicht abnehmen. Schließlich war das Verhältnis zu Nagelsmann spätestens seit dem Rauswurf seines langjährigen Vertrauten Toni Tapalovic im Januar zerrüttet.

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FC Bayern München: Rechner auch unter Tuchel Torwarttrainer

Trotzdem wird Neuers vermutlicher Geburtstagswunsch von den Bayern-Bossen nicht erfüllt werden: Eine Rückkehr Tapalovics. Das liegt vor allem an der bisherigen Arbeit von Nachfolger Michael Rechner, dessen Freistellung trotz der guten Beziehung zu Nagelsmann kein Thema war.

"Er macht weiter, er ist ein absoluter Topmann und bleibt bei uns", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei der Vorstellung des neuen Trainers Thomas Tuchel.

Rechner hat sich innerhalb kürzester Zeit einen guten Ruf in München erarbeitet. Zudem schwärmt man in der ganzen Branche von dem 42-Jährigen.

"Michael Rechner ist einer der Wort- und Innovationsführer in Deutschlands Torwartbereich. Er gehört zur absoluten Topspitze. Er ist brutal analytisch, hat fachlich enormes Wissen und ist immer 'state of the art'", sagt Ex-Nationalkeeper Rene Adler im Interview mit ran.

Vor allem Rechners Fähigkeiten im Umgang mit den unterschiedlichen Torhüter-Charakteren imponiert Adler.

"Er legt keine Blaupause an und trainiert mit jedem Keeper gleich, sondern geht individuell auf die verschiedenen Persönlichkeiten ein. Er trainiert mit einem robusten Torhüter zum Beispiel anders als mit einem kleinen, flinken Keeper. Zudem zeichnet ihn seine empathische Art aus. Er ist ein ruhiger und besonnener Zeitgenosse", erklärt Adler. Das passe charakterlich und qualitativ perfekt zum FC Bayern.

Teaser

Tuchels beeindruckende Debüt-Bilanz: Achtung, BVB!

Am Samstag also steht Thomas Tuchel zum ersten Mal als Trainer des FC Bayern München an der Seitenlinie. Für ihn ist es womöglich ein gutes Omen, dass dieses so wichtige Spiel gegen den BVB sein Debüt ist. Denn Debüts kann er, wie ran beim Blick in die Annalen festgestellt hat.

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  • 01.04.2023
  • 16:00 Uhr

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FC Bayern München: Nübel spielte unter Tapalovic keine Rolle

In München scheint Rechners Vorgänger, Toni Tapalovic, ohnehin schon fast vergessen. "Jetzt sehen sie bei Bayern mal, wie ein guter Torwarttrainer arbeitet", meint ein Insider mit einem Seitenhieb auf Tapalovic.

Ein Kritikpunkt am Kroaten war die Fokussierung auf seinen Trauzeugen Neuer. So hatte der an Monaco ausgeliehene Alexander Nübel geklagt, dass sich Tapalovic kein einziges Mal seit dem Wechsel im Sommer 2021 bei ihm gemeldet hatte.

Rechner hingegen suchte relativ schnell den Kontakt zu Nübel und zeigte ihm dessen mögliche Perspektive beim deutschen Rekordmeister nach dem Ende der Leihe zur neuen Saison auf.

Die Monegassen würden Nübel gerne im Sommer fest verpflichten, doch nach ran-Informationen geht die Tendenz zu einem Abschied: Entweder zurück zu Bayern oder zu einem internationalen Topklub, von denen einige Interesse signalisiert haben sollen.

Aktuell ist das aber völlig offen, weil es von Tuchels Positionierung in der Torwartfrage abhängt. Bei einem offenen Konkurrenzkampf um die Nummer 1 mit Neuer und dem aktuellen Stammkeeper Yann Sommer kann sich Nübel eine Rückkehr vorstellen.

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FC Bayern München: Rechner entscheidet in Torwart-Frage mit

Rechner, der im Februar aus Hoffenheim an die Säbener Straße gekommen war, wird bei der Frage, wer zur kommenden Saison zwischen den Pfosten stehen darf, ein entscheidender Faktor werden.

Adler: "Die Entscheidung trifft Thomas Tuchel sicher in Absprache mit seinem Trainerteam und ich schätze ihn so smart ein, dass er sicher die Expertise eines Fachmanns wie Michael Rechner einholen wird. Der arbeitet schließlich täglich mit den Torhütern."

Bei Nagelsmann hätte wohl Spielführer Neuer nach seiner Genesung, deren Zeitpunkt nach wie vor unklar ist, wieder den Platz im Tor sicher gehabt. Weshalb Nachfolger Sommer auch kürzlich in einem Interview trotz des Vertrags bis 2025 einen baldigen Abschied keineswegs ausschloss.

"Das kann ich nicht beantworten. Ich will im Hier und Jetzt die Dinge beeinflussen", erklärte der Schweizer auf eine entsprechende Frage zu seiner Zukunft.

Alles hängt also an Rechner und Tuchel. Interessant könnte in diesem Zusammenhang der Blick zurück zu dessen letzter Zusammenarbeit mit einer in die Jahre gekommenen Legende sein.

FC Bayern München: Droht in Causa Neuer Szenario wie bei Gigi Buffon?

Gianluigi Buffon verließ Paris St. Germain 2019 nach nur einem Jahr, weil der damals 41-Jährige genervt von der Rotation mit dem 15 Jahre jüngeren PSG-Eigengewächs Alphonse Areola war.

Seinerzeit kam der Franzose auf 21 Einsätze in der Liga, Buffon nur auf 17. Als Tuchel dann gegen Ende der Saison ankündigte, sich fortan auf eine Nummer 1 festzulegen, ging der Italiener zurück in die Heimat.

"Sie sagten mir, dass Areola in der Champions League spielen würde, und ich habe es nicht akzeptiert", erinnerte sich Buffon kürzlich, bereut den Schritt aber im Nachhinein: "Ich habe nur wenige Leute kennengelernt, die so intelligent sind. Er zeigt Einfühlungsvermögen, kommt dadurch glaubhaft rüber und sendet positive Energie aus."

Der Unterschied der Pariser Situation von damals mit der heutigen in München, muss aber auch bedacht werden. Buffon war keine echte PSG-Legende, sein Abschied war kein Politikum. Sein Heldenstatus ist vor allem mit seinen Erfolgen mit Juventus Turin fest verknüpft. Das ist beim Bayern-Kapitän anders. Das sieht auch Adler so. Er kennt Manuel Neuer aus gemeinsamen Tagen bei der Nationalmannschaft bestens.

"Die Causa Manuel Neuer ist natürlich nicht nur eine sportliche Entscheidung. Da sind auch viele andere Faktoren zu beachten. Da hängt seine Historie als Top-Keeper des FC Bayern dran und die vertragliche Situation wird auch eine Rolle spielen. Aber: Die wichtigste Grundlage sollte natürlich das Sportliche sein", sagt der Ex-Nationalkeeper zu ran.

Die Karten werden also in der kommenden Saison neu gemischt bei Bayern.


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