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FC Bayern vs. BVB: Schiedsrichter Dankert in der Kritik - Dortmund hadert mit sich selbst
- Aktualisiert: 19.10.2025
- 11:05 Uhr
- Christoph Gailer
Bei Borussia Dortmund herrscht nach der 1:2 (0:1)-Pleite im Topspiel beim FC Bayern München eine Mischung aus Selbstkritik und Hadern über Schiedsrichter Bastian Dankert.
Von Christoph Gailer
Nach exakt sieben Monaten und drei Tagen ist Borussia Dortmunds Erfolgsserie gerissen.
Der BVB hat am Samstagabend auswärts beim Klassiker in der Allianz Arena gegen den FC Bayern München durch das 1:2 (0:1) erstmals seit dem 15. März 2025 wieder ein Bundesliga-Spiel verloren (damals mit 0:2 bei RB Leipzig).
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Die erste Analyse aufseiten der Mannschaft von Trainer Niko Kovac hatte nach der Pleite von München zwei inhaltliche Schwerpunkte.
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Einerseits übten sich die BVB-Stars in deutlicher Selbstkritik für die extrem schwache erste Halbzeit, allen voran Abwehrchef Nico Schlotterbeck.
Ohne Mut, ohne Eier: Schlotterbeck mit heftiger Kritik
"Um in München zu bestehen, musst du mit Mut und Eiern spielen. Aber in der ersten Halbzeit ist uns das nicht gelungen", fand der deutsche Nationalspieler bei "Sky" deutliche Worte für die kollektive Fehlleistung des BVB in den ersten 45 Minuten.
Und die Zahlen lesen sich auch entsprechend deprimierend. Ein xG-Wert von 0,0, nur 26 Prozent Ballbesitz, keinen einzigen Eckball herausgearbeitet.
Einzig positiver Aspekt war zu diesem Zeitpunkt, dass die Gäste nur mit 0:1 in Rückstand in die Pause gingen, denn die Münchner hatten zahlreiche Chancen, um die Führung schon zur Hälfte der Begegnung quasi unaufholbar für für den BVB zu gestalten.
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Daher gab es für diesen Auftritt im ersten Durchgang auch hinterher gar keinen Dortmunder Versuch, diesen zu relativieren. "Wir sind enttäuscht mit dem Ergebnis und auch der ersten Halbzeit", sagte Kovac, und brachte es auf den Punkt: "In der ersten Hälfte waren wir ganz einfach nicht gut genug."
Kovac über Kanes Tor: "Hätte Dankert abpfeifen müssen"
Als einfach nicht gut genug würde Kovac wohl auch die Leistung des Unparteiischen bewerten. "Bastian Dankert hat heute so kleinlich gepfiffen", sagte der 54-Jährige nach Schlusspfiff. Dabei ging es ihm und auch allen anderen BVB-Akteuren hauptsächlich um einen Pfiff, der von Dankert eben nicht kam.
Zweiter großer Themenschwerpunkt der Aufarbeitung aufseiten der Dortmunder nach dem 1:2 in München war nämlich die Situation, die zum zwischenzeitlichen 0:1 aus Borussen-Sicht führte. Bei einem Eckball an den kurzen Pfosten behauptete sich Harry Kane durch einen möglicherweise strafbaren Stoß gegen Serhou Guirassy.
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Vor allem mit Bezug auf die ansonsten laut Kovac kleinliche Spielleitung sagte Kovac, dass Dankert "diese Szene dann folgerichtig auch abpfeifen hätte müssen".
Zustimmung erhielt der BVB-Coach von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der in seiner Rolle als "Sky"-Experte ebenfalls ein Foulspiel von Kane an Guirassy feststellte.
Dankert widerspricht Kovac und Matthäus
Kovac diskutierte noch nach Schlusspfiff mit Dankert auf dem Platz über diese Szene zum Münchner 1:0 - wohl zu intensiv.
Denn der BVB-Trainer kassierte Gelb und anschließend auch noch verbalen Widerspruch des Unparteiischen.
"Beim 1:0 war es für mich ein ganz normaler Bewegungszyklus. Es sind also keine zwei Hände im Rücken zu sehen, sondern eher an der Hüfte", erklärte Dankert bei "Sky": "Ich sehe auch in der Zeitlupe keinen Impuls, der Guirassy davon abhält, in den Zweikampf zu gehen."
Foul oder nicht? Guirassy reklamiert nicht
Apropos Guirassy: Während sich auf BVB-Seite zahlreiche Akteure bzw. Funktionäre über den ausgebliebenen Foulpfiff gegen Kane beschwerte, blieb einer ganz ruhig - nämlich der vermeintlich gefoulte Guirassy.
Der Stürmer reklamierte nämlich nach dem 0:1 überhaupt nicht, was man durchaus so interpretieren kann, dass er sich in der Situation gar nicht regelwidrig behindert fühlte.
In diese Kerbe schlug auf der Gegenseite übrigens auch Bayern-Star Joshua Kimmich in seiner Argumentation. "Guirassy beschwert sich ja nicht mal. Lothar Matthäus kann gerne mal wieder mit in den Sechzehner kommen zum Kämpfen", sagte der Routinier in Richtung des "Sky"-Experten, der ein Foul vermutete.
Kimmich kontert hingegen: "Es war nicht so ein richtig aktiver Stoß."