FC Bayern vs. BVB - Stimmen zum Spiel: Dortmund-Trainer Edin Terzic watscht Medien ab
Aktualisiert: 01.04.2024
13:51 Uhr
Chris Lugert
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Der Klassiker zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund wird zum Triumphzug des BVB. Die Stimmen zum Spiel.
Dieser Sieg war ein Statement an die Bundesliga und zu einem gehörigen Teil auch an Bundestrainer Julian Nagelsmann: Borussia Dortmund gewinnt erstmals seit fast zehn Jahren wieder ein Bundesligaspiel in München und schlägt den FC Bayern in der Allianz Arena mit 2:0 (1:0).
Während bei den Bayern kaum ein Spieler in die Nähe seines Leistungslimits kam, trumpften bei den Gästen vor allem die von Nagelsmann zuletzt verschmähten Nationalspieler auf. Die Dortmunder starteten damit perfekt in die anstehenden "Wochen der Wahrheit".
Für die Bayern hingegen ist bei jetzt 13 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen auch die letzte kleine Chance auf den Meistertitel vorüber.
ran hat die wichtigsten Stimmen zum Spiel gesammelt (Quelle: "Sky"):
Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern München): "Es war kein hohes Niveau im Spiel, wir haben uns leider angepasst. Klarer Tempomangel und auch die Leidenschaft komplett vermissen lassen. Es ist schwer zu erklären und es ist natürlich absolut zu wenig. Es kann mal passieren nach einer Länderspielpause, dass es schwer ist, den Geist gemeinsam zu entwickeln. Wir haben den die letzten Wochen gezeigt, wir dachten, dass wir diesen Punkt nicht mehr erleben, dass ein Spiel einfach so dahin geht. Aber es ist offensichtlich wieder passiert."
"Wir hatten etwas komplett anderes vor und haben es komplett nicht auf den Platz bekommen. Wir tun, was in unserer Macht steht, es ist aber offensichtlich so, dass es uns passiert. Wir haben die letzten Wochen ordentlich gespielt. Es ist für uns offensichtlich schwer, mit dem richtigen Biss und der richtigen Leidenschaft Spiele anzugehen."
zum vermeintlichen Handspiel von Mats Hummels: "Der Grund, dass es keinen Elfmeter gab, war der, dass er ihn nicht mit der Hand spielt. Das wurde zu uns kommuniziert. Aber man sieht, dass er dran ist. Das ist natürlich extrem ärgerlich, weil die Begründung damit komplett falsch ist. Das ist natürlich eine krasse Fehlentscheidung, denn dafür ist ja der Keller da. Die Hand da oben, da haben wir schon Elfmeter gesehen, wo es dann hieß, dass es eine unnatürliche Handbewegung ist. Und so weit über dem Kopf ist es unnatürlich. Die Erklärung ist einfach katastrophal, weil sie ist komplett falsch und damit ist es aus meiner Sicht ein klarer Elfmeter. Das war auf jeden Fall eine Schlüsselszene."
zur Meisterschaft: "Nach dem Spiel heute braucht man nichts zu erzählen. Glückwunsch nach Leverkusen."
Mats Hummels (Borussia Dortmund): "Wir haben heute einen sehr starken Auftritt hier gezeigt und uns nicht den Schneid abkaufen lassen. Mit dem Ball hätten wir sie noch besser bespielen können, weil Bayern einem momentan relativ viel Ballbesitz gibt. Aber trotzdem haben wir es schon gut gemacht und vor allem viel besser als in den letzten Jahren. Im Verbund in der Abwehr haben wir heute einen richtig guten Job gemacht. Für uns intern war es ein Statement, dass wir das können und auch gegen Topteams gute Ergebnisse erzielen können."
Edin Terzic (Borussia Dortmund): "Es hat viel zu lange gedauert bis zu diesem Moment. Wir sind extrem zufrieden mit der Leistung heute. Es war ein verdienter Sieg, darauf können wir aufbauen. Hier die Null zu halten, ist die Basis."
über die Diskussionen über seine Person: "Es ist wirklich schwer mit euch, muss ich ganz ehrlich sagen. Wenn wir verlieren, ist eh alles scheiße. Wenn wir gewinnen, werden uns Fragen gestellt, warum hat der nicht gespielt. Wir haben jetzt wirklich einen tollen Sieg hier eingefahren. Am Ende der Saison werden wir sehen, ob wir unsere Ziele erreicht haben. Wenn wir es so machen, wie heute, dann wird es schwer, gegen uns zu gewinnen. Heute haben wir unser Champions-League-Gesicht gezeigt, und das ist der Modus, den wir anschalten wollten für die letzten zehn Spiele in der Bundesliga."
"Genau vor zwölf Monaten sind wir als Tabellenführer hierhergefahren, seitdem haben wir in zwölf Monaten fünf Bundesligaspiele verloren. Und trotzdem haben wir das Gefühl (durch die Berichte), dass wir in diesen zwölf Monaten erst fünf Spiele gewonnen haben."
Joshua Kimmich (FC Bayern München): "Ich frage mich auch, wie es passieren kann, dass wir so eine Einstellung in so einem Spiel an den Tag legen. Das ist für mich völlig frustrierend, völlig unerklärlich. Gegen den BVB braucht man eigentlich keinen Mitspieler, der einen motiviert, sondern da muss man von selbst brennen. Das haben wir heute gar nicht gezeigt. Man hat das Gefühl gehabt, es geht um nichts, es ist ein Freundschaftsspiel. Das darf uns unabhängig von der Tabellensituation nicht passieren, und schon gar nicht in einem Heimspiel gegen Dortmund."
über die Trainerfrage: "Wir Spieler sollten erstmal nach Hause fahren und uns hinterfragen. Nach so einer Leistung brauchen wir uns gar nicht so viele Gedanken über den Trainer zu machen. Es ist eigentlich völlig egal, wer an der Seitenlinie steht: Wenn wir so eine Einstellung an den Tag legen, wird es gegen jeden Gegner schwer. Wir brauchen uns gar nicht so viele Gedanken darüber zu machen, wer Trainer wird, das ist eh nicht unser Job."
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Thomas Müller (FC Bayern München): "Die Enttäuschung über unsere eigene Leistung ist natürlich extrem groß. Die Länderspielpause hat uns offenbar nicht gutgetan mit der Beinote, dass man schon mitkriegt, dass Leverkusen wieder einen Last-Minute-Winner macht. Wenn man das Spiel verfolgt und sich denkt, dass sie endlich etwas liegen lassen, und dann kommt das Topspiel gegen Dortmund zu Hause. Man nährt sich natürlich auch von Erlebnissen aus der Vergangenheit. Es war ein kleiner Dämpfer, ist aber keine wirkliche Entschuldigung für das, was dann passiert ist."
"Das war nicht das, was wir uns vor der Länderspielpause aufgebaut hatten mit zwei, drei Spielen. Es gibt zwei, drei Knackpunkte in einem Spiel, wir haben heute mehrfach den Ausgleich verpasst. Von unseren individuellen Leistungen war es einfach nicht gut genug. Es fühlt sich definitiv wie ein Strömungsabriss an. Jetzt sind wir gefragt, dass wir wieder in die Strömung kommen. Aber wenn wir über das heutige Spiel reden, dann war es einfach sehr enttäuschend, was wir gezeigt haben."
Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Es sind am Ende drei Punkte, aber in München ist es nicht leicht. Wir haben hier das letzte Mal vor zehn Jahren gewonnen und es gibt ein richtig gutes Gefühl, weil sich die Mannschaft das mehr als verdient hat. Wir sind wahnsinnig viel gelaufen, haben extrem viel investiert. Für mich ist das ein extrem verdienter Sieg und ich bin stolz auf die Mannschaft. Das ist ein toller Start in diese wichtige Phase."
zur Leistung von Mats Hummels und Nico Schlotterbeck: "Beide haben herausragend verteidigt heute. Ich weiß nicht, wie hoch ihre Zweikampfquote war, aber das ist für mich sehr hohes Niveau, was die beiden heute gezeigt haben. Und es zeigt, dass sie ambitioniert sind und noch etwas vorhaben dieses Jahr."