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Beim DTM-Wochenende am Nürburgring

Gladbach-Manager Max Eberl im Interview: "Rose lässt sich auf keine Kompromisse ein"

  • Aktualisiert: 16.09.2019
  • 20:33 Uhr
  • ran.de/Mike Stiefelhagen
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© imago images / Pakusch
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Am Rande des DTM-Wochenendes am Nürnburgring sprach Gladbachs Manager Max Eberl im Exklusiv-Interview mit ran.de über den neuen Borussia-Trainer Marco Rose, wie der Transfer von Breel Embolo zustande kam und seine Leidenschaft für den Motorsport und die NFL.

Nürburgring - Für Borussia Mönchengladbach läuft es ganz gut in der neuen Saison. Trotz des Philosophie- und Trainer-Wechsels hin zu Marco Rose haben die "Fohlen" nach vier Spielen immerhin schon sieben Punkte geholt. 

Zuletzt feierte die Borussia einen für die Fans wichtigen 1:0-Auswärtserfolg im Rheinischen Derby beim 1. FC Köln. Da konnte sich Manager Max Eberl anschließend auch mal eine kurze Auszeit gönnen und sich beim DTM-Wochenende am Nürburgring vom harten Bundesliga-Alltag erholen. 

Im exklusiven Interview mit ran.de sprach der 45-Jährige unter anderem über den neuen Borussia-Trainer Rose, den Transfer von Breel Embolo und seine Leidenschaft für den Motorsport und die NFL.

ran.de: Max Eberl als Gast bei einem DTM-Rennen am Nürburgring - was verschlägt Sie hierher?

Max Eberl: "Tatsächlich habe ich mit Alex Hoffmann einen guten Freund, der früher als Motorradfahrer unterwegs war. Durch ihn war ich schon häufiger am Nürburgring oder auch am Salzburgring. Aber bei der DTM war ich noch nie, das ist Premiere."

ran.de: Gibt es denn einen DTM-Fahrer, mit dem Sie mitfiebern?

Eberl: "Ich habe mich immer über Sportler geärgert, die gesagt haben: 'ich bin neutral', aber tatsächlich habe ich keinen favorisierten Fahrer. Ich drücke Audi die Daumen und hoffe generell darauf, dass der Beste gewinnt und die Rennen spannend verlaufen. Denn die DTM verspricht zum Beispiel mehr Spannung als die Formel 1. Es gibt hier viel mehr Positionskämpfe und kollidierende Karosserien."

ran.de: Sie wirken gut gelaunt. Kein Wunder als Derbysieger. Wie haben Sie den Sieg der Gladbacher in Köln gesehen?

Eberl (grinst): "Klar, als Derbysieger ist das weitere Wochenende sehr angenehm. Besonders, wenn man in Köln gewinnt. Wir haben hoch verdient gewonnen. In der ersten Halbzeit hätten wir mehr Tore erzielen müssen. Dann wäre das Spiel etwas ruhiger gewesen. So war es bis zum Ende spannend, da die Kölner mit Modeste, Cordoba und Terodde im Angriff sehr gefährlich sind."

ran.de: Es gab vor dem Spiel noch eine unschöne Szene, da der Auswärtsblock der Gladbacher mit Buttersäure und Pferdekot eingeschmiert wurde. Wie haben Sie das mitbekommen?

Eberl: "Ja, das haben wir mitbekommen. Es hat zwar bestialisch gestunken, aber wurde dann sauber gemacht. Und nichts schmeckt süßer als ein Sieg, daher konnten wir das dahingehend bestrafen."

ran.de: Borussia Mönchengladbach steht nach vier Bundesliga-Spielen mit sieben Punkten da. Sind Sie mit dem Saisonstart zufrieden?

Eberl: "Ja. Das Top-Spiel gegen Leipzig haben wir bitter verloren und dass die gut sind, haben wir auch im Spiel gegen München gesehen. Schalke war ein Auftakt, bei dem beide Teams sich abgetastet haben und nicht wussten, wo sie eigentlich stehen. Wir haben einen neuen Weg eingeschlagen und stehen dafür aktuell ganz gut da." 

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ran.de: Zum neuen Weg gehört auch ein neuer Trainer - Marco Rose. Was ist Ihr Eindruck nach seinen ersten Spielen als BMG-Trainer?

Eberl: "Wir haben wirklich viele Gespräche geführt, aber tatsächlich lernt man sich erst jetzt richtig kennen, wenn man seine Jobs gemeinsam ausführt. Und er macht seinen hervorragend. Er hat das übernommen, was Dieter Hecking wirklich großartig hinterlassen hat. Er ist ein Trainer, der genau weiß, was er will, wie er es will und wie er es umgesetzt haben möchte. Er lässt sich auf keine Kompromisse ein und das tut dem Verein gerade gut. Das ist ein neuer Ansatz für uns, basierend auf den vergangenen, erfolgreichen Jahren. Die Symbiose zwischen Trainer und Borussia Mönchengladbach funktioniert wie gewünscht."

ran.de: Nicht nur Marco Rose ist neu. Auch Breel Embolo ist ein Neuzugang. Viele Fans haben sich über seine kolportierte Ablöse über nur zehn Millionen Euro gewundert. Wie lief der Transfer ab?

Eberl: "Wir hatten zu Breel schon vor Jahren Kontakt, bevor er sich für einen Wechsel nach Gelsenkirchen entschieden hat. Damals konnten wir finanziell nicht mithalten, obwohl wir uns mit ihm gut verstanden haben. Dann hatte er eine schwierige Phase - verletzungsbedingt. Dann war es schwer für ihn zurückzukommen, hat sich dann wieder verletzt. Das letzte halbe Jahr war so das stabilste von Breel. Er ist ein Spieler, der über die Emotionen kommt und auch einen neuen Weg beginnen wollte. Und das haben wir eben mitbekommen (grinst). Mit Schalke waren es sehr, sehr gute und ordentliche Gespräche. Welche Summe da spekuliert wird, lasse ich mal dahingestellt. Wir haben einen Preis bezahlt, den wir für angemessen gehalten haben und Schalke hat einen Preis bekommen, mit dem sie in Ordnung waren. Jetzt hoffe ich, dass er für uns die Tore schießt und so weiter macht, wie er hier begonnen hat."

ran.de: Kommen wir zum nächsten Neuzugang: Marcus Thuram. Sein Vater ist der weltbekannte Fußballer Lilian Thuram. Vor kurzem sprach er erst über das harte Training, was er von seinem Vater erhalten hat. Spürt man bei ihm den väterlichen Einfluss sehr?

Eberl: "Ja, sein Papa ist wirklich voll dabei. Aber Marcus hat eine eigene Meinung und seinen eigenen Kopf. Deswegen waren die Gespräche immer ganz witzig, wenn Marco Rose, Steffen Korell und ich denen gegenübersaßen und mitbekommen haben, wie Papa und Sohn da hin und her diskutieren. Es ist natürlich schön, wenn du einen Papa hast, der weiß, was Fußball bedeutet, der weiß, was Marcus' nächster Schritt sein könnte. Weil wir hatten wirklich prominente Mitbewerber bei Marcus und sind froh, dass er sich für uns entschieden hat. Er ist ein super offener Typ und ein positiver, wie ehrgeiziger Mensch. Wir möchten mit ihm erfolgreich sein und haben mit Lilian Thuram einen erfolgreichen Fürsprecher."

ran.de: Und junge Spieler können in Gladbach gut durchstarten. Siehe Florian Neuhaus, der auch mit der deutschen U21 eine gute EM spielte. Mit Louis Beyer ist das nächste Gladbach-Juwel beim Team von Stefan Kuntz untergebracht. Und das in einer völlig neu formierten U21 mit 19 Debütanten. Wie sehen Sie den U21-Wandel?

Eberl: "Eine komplizierte Situation für Stefan Kuntz, der die 'alte' U21 auf Olympia vorbereiten muss und zeitgleich die 'neue' U21 auf die nächste EM präpariert. Das ist nicht einfach, aber ich finde einen Neuanfang richtig und wichtig. Denn viele spielberechtigte U21-Kicker sind ja auch in der A-Nationalmannschaft, das macht es für Kuntz nicht einfacher. Aber wir gehen in Deutschland einen richtigen Weg. Jordan Louis Beyer ist ein Top-Talent, der in der vergangenen Saison schon elf Bundesliga-Spiele absolvierte und durch Verletzungen nicht ganz um seinen Stammplatz weiter kämpfen konnte. Wir planen komplett mit ihm - entweder hinter Stefan Lainer oder in der Innenverteidigung. Er wird durch die große Anzahl an Spielen bei uns auf seine Einsätze kommen. Wir vertrauen voll auf unseren Nachwuchs und haben jetzt wieder einen, der den Sprung schafft." 

ran.de: Wie gesagt ist Florian Neuhaus das beste Beispiel. Wo liegen seine Stärken und Schwächen?

Eberl: "Er kann körperlich noch zulegen. Das ist auch das, was Marco Rose von ihm will. Mehr Robustheit, damit er mehr Zweikämpfe gewinnt. Das fehlt ihm, das wird er noch lernen. Aber alles was Spielintelligenz, Technik und Handlungsschnelligkeit angeht, ist Flo Neuhaus ein herausragender Fußballer, dem wirklich eine große Karriere bevorstehen kann."

ran.de: Ihr Name wird immer mal wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht, die sich ja in naher Zukunft neu ausrichten. Unter anderem mit Oliver Kahn - auch mit Max Eberl?

Eberl: "Ich bin bei Borussia Mönchengladbach und wenn ich das von außen kommentieren darf, finde ich es sehr schade, dass Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge demnächst aufhören. Aber ich finde mit Oliver Kahn gewinnen die Bayern eine herausragende Persönlichkeit und wie sie sich dann weiter aufstellen, ist nicht meine Aufgabe."

ran.de: Wie ist denn ihr Verhältnis zu Oliver Kahn?

Eberl: "Ich habe zu meiner aktiven Zeit nicht viele Tore geschossen, aber ich habe ihm mal im Elfmeterschießen einen reingehauen (lacht). Lag an meinem tollen Schuss wahrscheinlich (lacht). Sonst habe ich Oli Kahn immer mal wieder getroffen, als Experten im Fernsehen oder bei Veranstaltungen im Borussia-Park. Wir kennen uns zu wenig, aber ich schätze ihn sehr und ich denke er mich auch."

ran.de: Als übertragender Sender haben wir natürlich mitbekommen, dass Sie in der abgelaufenen Saison beim Super Bowl vor Ort waren. Wie kam das?

Eberl: "Es war außergewöhnlich, auch wenn ich mir als Laie hab sagen lassen, dass das Spiel jetzt nicht prickelnd war. Es war ein Geschenk zum 18. Geburtstag meines Sohnes, der ein großer Football-Fan ist. Er fiebert sehr mit den San Francisco 49ers mit. Die Reise nach Atlanta war super und die Atmosphäre war ebenfalls klasse. Das war Amerika wie es leibt und lebt und ein schönes Erlebnis."

Das Interview führte Mike Stiefelhagen

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