Wir statt ich
Hertha BSC: "Dienstleister der Mannschaft" - Klinsmann bringt neuen Führungsstil in die Bundesliga
- Aktualisiert: 19.12.2019
- 21:52 Uhr
- ran.de
Jürgen Klinsmann ist dafür bekannt, kein Fan von alten Verhaltensweisen und Methoden zu sein, sondern mit neuen Ideen Staub aufzuwirbeln. Und so will der 55-Jährige nun auch als Chef-Trainer bei Hertha BSC sein eigenes, ungewöhnliches Ding durchziehen.
Berlin – Alte Pfade zu betreten, war für Jürgen Klinsmann noch nie etwas, den Status quo zu halten, bedeutet für den 55-Jährigen Rückschritt. Klinsmann ist einer, der Mauern einreißt und neue Wege geht. Das war bei der Nationalmannschaft so, beim FC Bayern München und so handelt der Schwabe nun auch als Chef-Trainer bei Hertha BSC.
Dort ist Klinsmann nun dabei, das Team nach seinen Vorstellungen umzubauen und dabei setzt der 55-Jährige auf einen neuen, revolutionären Führungsstil.
Nicht Chef, sondern Dienstleister
Dabei sieht sich Klinsmann nicht als Chef, sondern vielmehr als Dienstleister für seine Profis. Die Idee ist nicht neu, sondern stammt aus der Wirtschaft. Dort wird seit einiger Zeit der Ansatz verfolgt, dass es nicht mehr den übergeordneten Boss gibt, der auf autoritäre Art und Weise seine Forderungen formuliert.
Es geht vielmehr um den Abbau von Hierarchien und die Bildung eines Teams, in dem sich alle Beteiligten gleichberechtigt fühlen und in dem das Gefühl vermittelt wird, dass jeder ein wertvoller Teil des Gesamtprojektes ist.
Klinsmann will seinen Spielern ein Wir-Gefühl vermitteln
Bezogen auf Klinsmann und Hertha BSC bedeutet das, dass der Chef-Trainer nicht einfach nur seine Anweisungen vorgibt, sondern dass er seine Spieler in seine Entscheidungen einbezieht und ihnen damit ein Wir-Gefühl vermittelt.
Natürlich ist dies eine Vorgehensweise die nicht von heute auf morgen umzusetzen ist und so mancher Spieler mag damit seine Probleme haben, wenn ihm nicht mehr klipp und klar kommuniziert wird, was er zu tun hat und was von ihm erwartet wird.
Externer Inhalt
Doch der aktuelle Höhenflug gibt Klinsmann im Moment Recht. Aus den letzten drei Partien holten die Herthaner, sieben Punkte und das nicht etwa gegen Abstiegskandidaten wie Paderborn oder Bremen, sondern gegen Frankfurt, Freiburg und zuletzt Leverkusen.
Spieler wollen nicht nur Geld, sie wollen sich im Team wohlfühlen
Klinsmann setzt bei seiner Methode auch auf eine Verständnisveränderung bei der jungen Spielergeneration. Für diese Kicker ist das Geld nicht mehr der einzige Motivationsfaktor, vielmehr legen diese Spieler darauf Wert, dass sie sich in einer Mannschaft wohl fühlen und das Gefühl haben, gebraucht zu werden.
Und wenn es einen gibt, der jemandem dieses Gefühl vermittelt kann, dann ist der der große Motivator Jürgen Klinsmann.
Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.