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FC Augsburg und Sandro Wagner: Spektakulär abstiegsgefährdet - ein Kommentar
- Aktualisiert: 26.10.2025
- 09:37 Uhr
- Christian Stüwe
Mit Sandro Wagner wollte der FC Augsburg weg vom Graue-Maus-Image. Nach dem 0:6 gegen Leipzig muss der Trainer nun schnell die Wende schaffen, sonst steht das Projekt auf der Kippe. Ein Kommentar.
Von Christian Stüwe
Beim FC Augsburg sollte in dieser Saison alles anders werden.
Attraktiver und erfolgreicher Fußball war das Ziel, weshalb sich der FCA nach der vergangenen Saison von Trainer Jess Thorup trennte – obwohl der Däne mit den Augsburgern nur knapp die Qualifikation zur Conference League verpasst hatte.
Mit der Verpflichtung von Sandro Wagner als Thorups Nachfolger gelang den Verantwortlichen zweifellos ein Coup, der 37-Jährige gilt als eine der heißesten Aktien im Trainergeschäft und assistierte zuvor Julian Nagelsmann beim DFB-Team.
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Neben seinem modernen Fußballansatz war Wagner schon als Spieler für markige Ansagen und einen gewissen Entertainment-Faktor bekannt, weshalb er genau der richtige Mann zu sein schien, um den FCA von seinem Graue-Maus-Image zu befreien.
Spektakulär war es dann auch tatsächlich, was die Fans am Samstag in der WWK-Arena zu sehen bekamen - allerdings mit einem bösen Ende für die Augsburger.
Der FC Augsburg rennt gegen Leipzig ins offene Messer
Der FCA verlor mit 0:6 gegen ein gnadenlos effektives RB Leipzig, das 0:4 zur Pause war der höchste Halbzeitrückstand in der Augsburger Bundesliga-Geschichte. Wagner reagierte in der Halbzeit dennoch nicht und ließ seine Mannschaft in der zweiten Hälfte personell und taktisch unverändert.
Die Augsburger rannten weiter zu forsch an und kassierten noch zwei Gegentore. Es war die höchste Heimniederlage, seit die Fuggerstädter 2011 in die Bundesliga aufgestiegen sind. Besonders bitter war die Pleite, weil sich die Mannschaft zuletzt stabilisiert zu haben schien.
Gegen den VfL Wolfsburg und den 1. FC Köln wurden vier Punkte eingefahren. Umso schwerer wiegt der Rückschlag. Vor allem die Defensive - unter Thorup noch das Prunkstück - präsentierte sich gegen Leipzig desolat.
Und wie es so ist, wenn es nicht läuft, fallen Wagner nun die eigenen, mutigen Aussagen auf die Füße. Nach der knappen 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern am 2. Spieltag hatte der Trainer gesagt, dass er keinen großen Qualitätsunterschied zwischen seiner Mannschaft und den Münchnern sehe. Was nun natürlich für Spott sorgt.
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Gegen Bochum muss die Wende her
Unter den Augsburger Fans ist längst eine hitzige Diskussion entbrannt. Während manche Wagner die Zeit zugestehen wollen, einen neuen Spielstil zu etablieren, fordern andere bereits das Ende des vielleicht spannendsten Trainer-Projekts der Bundesliga.
Klar ist, dass Wagner schnell die Wende schaffen muss. Am Dienstag empfängt der FCA den Zweitligisten VfL Bochum in der zweiten Runde des DFB-Pokals (20:45 Uhr im Liveticker auf ran.de). Im Falle einer weiteren Heimniederlage dürfte der Druck auf den Trainer deutlich zunehmen.
Vom erhofften Spektakel sind die Fuggerstädter derzeit jedenfalls weit entfernt. Aktuell erscheint der FCA eher spektakulär abstiegsgefährdet.