Bundesliga Live in SAt.1 und auf ran.de
Proteste gegen DFL-Investor: Köln-Geschäftsführer Keller fordert Straffreiheit für Kubs
- Veröffentlicht: 24.02.2024
- 12:08 Uhr
- Christoph Gailer
Kölns Geschäftsführer Christian Keller fordert vom DFB nach den Fan-Protesten gegen das Investoren-Modell der DFL Straffreiheit.
Durch die wochenlangen Proteste der Fans gegen den mittlerweile verworfenen Einstieg eines DFL-Investors könnten auf diverse Klubs noch hohe Strafen zukommen.
Angesichts zahlreicher Spielunterbrechungen drohen zahlreichen Vereinen bei zu erwartenden Verurteilungen durch das DFB-Sportgericht enorme Geldstrafen.
Wie ein DFB-Sprecher mittlerweile bestätigte, sei die Länge der jeweiligen Spielunterbrechung ausschlaggebend für die Höhe der letztendlich verhängten Strafen, nicht jedoch die Anzahl von etwa Tennisbällen, die in den zurückliegenden Wochen zu Tausenden auf die Spielfelder der Bundesliga flogen.
Nun geht Kölns Geschäftsführer Christian Keller bei dieser Thematik in die Offensive und fordert Straffreiheit für diese Fan-Vergehen im Rahmen der Proteste gegen den Einstieg eines möglichen DFL-Investors.
"Wenn die DFB-Sportgerichtsbarkeit weitsichtig wäre, würde man nach der DFL-Entscheidung auch die potenziellen Strafgesuche einstellen und Ruhe einkehren lassen", sagte Keller dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland": "Wir hatten eine Ausnahmesituation für den gesamten deutschen Profifußball, die nicht über den Strafzumessungsleitfaden abgedeckt ist".
Das Wichtigste zur Bundesliga in Kürze
Obwohl der Einstieg eines Investors infolge der massiven Fan-Proteste durch die DFL verworfen wurde, sieht Keller weiterhin eine wirtschaftliche Weiterentwicklung der Bundesliga als gemeinsames Ziel der 36 Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga.
"Zunächst einmal ist unstrittig, dass eine Weiterentwicklung des DFL-Geschäftsmodells angestrebt wird. Darüber herrscht absolute Einigkeit unter allen 36 Klubs", erklärte der 45-Jährige, schränkt jedoch ein: "Für diese Weiterentwicklung braucht es finanzwirtschaftliche Mittel, rund 600 Millionen Euro über fünf, sechs Jahre. Der Versuch, diese Mittel über Private Equity zu besorgen, hat verkannt, dass die kulturelle Passfähigkeit eines solchen Unternehmens zur deutschen Fußballkultur kaum gegeben ist. Das haben die vergangenen Monate deutlich gezeigt."
Zentner und Karius bei der Geburt getrennt? Netz kocht nach Slapstick-Tor
Für Keller steht fest, dass bei weiteren Vorstößen in Richtung finanzieller Weiterentwicklung vor allem die Fans inhaltlich mitgenommen werden müssten, um nicht erneut eine massive Protestwelle auszulösen. Dabei sieht er vor allem jene Klubs in der Pflicht, die sich auch schon zuletzt für das Investoren-Modell der DFL ausgesprochen haben.
"Die befürwortenden Klubs am jeweiligen Standort hätten ihre Basis vor Zustimmung besser vorbereiten müssen. Man hätte genauer erklären müssen, warum man den angestrebten Private-Equity-Einstieg für richtig hält", stellte Keller fest.