Bundesliga
Sascha Stegemann erklärt VAR-Irrsinn: "Check-Prozess zu früh abgebrochen"
- Aktualisiert: 30.10.2022
- 12:54 Uhr
- ran.de
Die Wut auf den VAR ist auch am Tag nach dem 1:2 von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund immer noch groß. Referee Sascha Stegemann erklärte am Sonntag, wie es dazu kommen konnte.
München - Sascha Stegemann hat am Tag nach dem VAR-Irrsinn beim Spiel von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund erklärt, wie es zu der Fehlentscheidung kommen konnte.
Aus seiner Sicht sei es kein ahnungswürdiges Foul von Adeyemi gewesen. "Ein robuster Einsatz, aber eben kein Foul." Das habe er nach Köln an Video Assistant Referee Robert Kampka kommuniziert. Technische Probleme habe es keine gegeben, sagte er im "Sport1-Doppelpass".
Stegemann hatte bei der 1:2-Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund am Samstagabend nach einem Schubser von BVB-Profi Adeyemi auf einen Elfmeter-Pfiff verzichtet.
Stegemann hatte nicht auf Strafstoß, sondern auf ein direkt nach dem Schubser von Adeyemi folgendes Handspiel des Dänen Jesper Lindström entschieden. Dies hatte einen Freistoß für die Schwarz-Gelben zur Folge. Und jede Menge Unverständnis, Wut und Fassungslosigkeit. Und mal wieder Kritik am sowieso immer wieder im Mittelpunkt stehenden VAR.
Nur vier Kamera-Einstellungen wurden geprüft
Das Problem: Im Kölner Keller griff Kampka auf das sogenannte Standard-Setup zurück. Dabei sind vier Kamera-Einstellungen auf einem Monitor zu sehen, die auch geprüft wurden. Diese waren bei der TV-Übertragung übrigens nicht zu sehen. "Diese Kamera-Positionen haben keinen offensichtlichen Fehler zutage gefördert", sagte Stegemann.
Da Kampka zu dem Ergebnis kam, dass die Spielfeld-Entscheidung nicht grundsätzlich falsch war, wurde auch nicht eingegriffen. Das Problem: Insgesamt stehen dem VAR 20 Kamera-Einstellungen zur Verfügung, auf die Prüfung der weiteren hat Kampka aber verzichtet.
"Das ist leider nicht passiert, die Frage, ob das ein Foul war, wurde nur anhand der vier Perspektiven bewertet, leider wurde nicht auf weitere Kameras zurückgegriffen, obwohl die Möglichkeit da gewesen wäre", sagte Stegemann: "Der Check-Prozess wurde zu früh abgebrochen. Er hätte mich sonst zu 100 Prozent darauf hingewiesen, dass ich mir die Szene noch einmal anschaue."
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Stegemann: "Haben klaren Fehler gemacht"
Warum ausgerechnet die vier Einstellungen, die Kampka zur Verfügung standen, das Foul nicht bestätigten, bleibt offen.
Stegemann gab zu, eine kurze Nacht gehabt zu haben. "Dieser Vorgang geht einem immer wieder durch den Kopf. Wir haben am Ende des Tages eine Fehlentscheidung getroffen und werden das in den kommenden Tagen aufarbeiten."
Im Stich gelassen fühlt sich Stegemann aber nicht. "Es ist immer eine Teamleistung. Ich weiß, wie schwierig dieser Job ist und das Dilemma, in dem man sich befindet, ist das Spannungsfeld zwischen Schnelligkeit und der Sicherheit in dem Prozess. Wir haben einen klaren Fehler gemacht."
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