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Nach erstem Geisterspieltag

"Sie tun es": Die Bundesliga im Fokus der Fußball-Welt

  • Veröffentlicht: 17.05.2020
  • 13:23 Uhr
  • ran.de / SID
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© getty

Dass in der Bundesliga wieder der Ball rollte, löste in vielen Teilen der Erde Begeisterung und Neid aus. Mit ihrem Konzept könnte die deutsche Eliteklasse zum Vorbild in der Coronakrise werden.

Frankfurt/Main - Das Gütesiegel von Zlatan Ibrahimovic war kurz und prägnant. "Sie kündigen es an, sie tun es. Danke", schrieb der schwedische Fußball-Star auf Instagram an die Adresse der Bundesliga, die unter internationaler Bewunderung und Wertschätzung am Wochenende als erste Top-Liga in der Coronakrise wieder den Spielbetrieb aufnahm. Untermalt waren die Worte mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne.

Die Weltstars also als Anhänger des deutschen Fortschritts? Ein bisschen zumindest. "Bundesliga is back", twitterte der französische Weltmeister Kylian Mbappe, der wie so viele das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 (4:0) verfolgte. "Hallo Fußball, alter Freund. Ich bin gekommen, um dich wiederzusehen", schrieb Englands Idol Gary Lineker in Anspielung auf den Song "Sound of Silence" von Simon und Garfunkel.

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Zwischen "merkwürdig" und "Spaß"

Die gespenstische Atmosphäre während der Geisterspiele blieb den Zuschauern an den Fernsehgeräten trotz technischer Kniffe des übertragenden Senders "Sky" natürlich nicht verborgen. Die sterile Stimmung empfand beispielsweise Nationalspieler Ilkay Gündogan vom englischen Meister Manchester City "merkwürdig", auf der anderen Seite "machte es Spaß, nach so langer Zeit endlich wieder Fußball zu sehen".

Knapp 70 Tage befand sich der Fußball in Deutschland schließlich im Tiefschlaf, andere Top-Ligen wie die Premier League oder die Primera Division könnten irgendwann im Juni erwachen. In Italien ist derzeit nicht absehbar, wann wieder gespielt werden soll. Und wieder andere Klassen wie die Ligue 1 haben die Hoffnung bereits aufgegeben und die Saison vorzeitig abgebrochen.

Es wird deshalb einzig und allein die Bundesliga sein, die "uns über die nächsten Wochen das Wochenende versüßt", titelte die spanische Zeitung Marca. Das US-amerikanische Blatt Sports Illustrated sieht in dem von der Deutschen Fußball Liga (DFL) erarbeiteten Konzept gar "ein Modell, dem der Rest Europas folgen kann".

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Bundesliga mehr denn je im Fokus

Der Wiederbeginn hat die Bundesliga jedenfalls stärker in den Fokus gerückt, möglicherweise auch für den ein oder anderen Akteur interessant(er) gemacht. "Es ist ein Kindheitstraum von mir, dort zu spielen", schwärmte Abwehrspieler Robin Gosens vom italienischen Top-Klub Atalanta Bergamo im ZDF-Sportstudio: "Es war doch überraschend, was in kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde."

Und das Konzept funktioniert, auch wenn es vereinzelt zu "Geburtswehen" kam, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder etwa mit Blick auf einen Torjubel von Hertha BSC sagte. Die Anweisung, möglichst ohne Körperkontakt und mit dem nötigen Abstand die Treffer zu feiern, stieß international hingegen auf Unverständnis.

"Gibt es einen fachlich fundierten Grund dafür, die Umarmungen nach Toren nicht zuzulassen? Während der Spiele sind wir in ständigem Körperkontakt", kritisierte der kolumbianische Angreifer Radamel Falcao, und in Brasilien hieß es in der Zeitung Estadao: "Das Spiel hat seinen Charme verloren."

In Europa wurde darüber größtenteils hinweggesehen, allein dass der Ball nur wieder rollte, ließ andere Länder fast schon ehrfruchtsvoll zur Bundesliga aufschauen. "Der Fußball", schrieb die niederländische Zeitung De Volkskrant, "ist mit dem Vorbildland Deutschland als Kapitän zurück".

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