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1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt

Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen: In Rekordzeit schon unter Druck

  • Aktualisiert: 15.10.2022
  • 21:14 Uhr
  • ran / Andreas Reiners
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© IMAGO
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Der Effekt des Trainerwechsels ist bei Bayer Leverkusen nicht nur einfach verpufft, sondern geradezu implodiert. 1:8 Tore in zwei Spielen setzen den neuen Trainer Xabi Alonso schon unter Druck.

München/Frankfurt - Simon Rolfes war gewarnt. 

Er wusste sehr gut, dass die Idee schiefgehen, das Ganze nach hinten losgehen kann. Doch für den Geschäftsführer von Bayer Leverkusen war die Chance größer als die Gefahr. 

Klar: Der Name Xabi Alonso zieht, ein ehemaliger Weltklassespieler, der ein besonderes Flair mitbringt - für den biederen Werksklub ist das eine gute Möglichkeit für ein wenig Aufmerksamkeit. Im positiven Sinne, so der Plan.

Allerdings hat Alonso kaum Erfahrung als Trainer auf hohem Profi-Niveau.

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Xabi Alonso: Effekt ist schon verpufft

Doch wer nicht wagt, gewinnt nicht. Sagt man ja so schön. "Wenn man nur auf die Risiken schaut, ist es im Leben immer schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Ich bin überzeugt von der Chance", sagte Rolfes. 

Das war vor neun Tagen bei der Alonso-Vorstellung. Viel gewonnen hat Bayer seitdem nicht, der Effekt des Trainerwechsels ist nicht nur einfach verpufft, sondern geradezu implodiert. Dem 4:0 gegen den FC Schalke folgten ein 0:3 in der Champions League gegen den FC Porto und nun ein 1:5 bei Eintracht Frankfurt.

Und die bittere Erkenntnis, dass es für eine erste Kehrtwende nicht reicht, einfach nur neue Impulse zu setzen, ein bisschen Flair zu implementieren. Die Probleme liegen tiefer, sie liegen in allen Mannschaftsteilen, bei 21 Gegentreffern natürlich vor allem in der Defensive, aber auch in der grundsätzlichen Einstellung. Und wenn es mentale Blockaden sein sollten, konnte Alonso sie nicht lösen. 

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Genauso wenig wie die zahlreichen Probleme. 

"Wir sind von Beginn an in Probleme geraten, hatten nicht die nötige Intensität, die man auf diesem Level braucht. Wir sind daran schuld, es gibt keine Entschuldigungen", sagte Alonso nach der erneuten Pleite.

Er versuchte es meist gar nicht erst auf Deutsch, wechselte immer wieder ins Englisch. Zu viel gab es zu erklären, zu komplex und kompliziert ist die Lage.

"Es gibt aus dem heutigen Spiel sehr viele Dinge zu lernen. Wir müssen daran glauben, dass wir besser werden können. Das Potenzial ist da."

Doch bereits sein Vorgänger Gerardo Seoane war zuletzt nicht mehr in der Lage, das Potenzial abzurufen, die Qualität auf den Platz zu bringen.

Warum es trotz der Alonso-Verpflichtung bei Bayer Leverkusen weiterhin nicht läuft, wusste Kerem Demirbay auch nicht. 

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Kerem Demirbay: "Der Unterschied ist immer der Kopf"

Stattdessen referierte er darüber, dass Fußball immer über Einstellung entschieden werde: "Der Unterschied zwischen einem guten Fußballer und Profi ist immer der Kopf. Auf dem Platz geht es immer nur ums Siegen", sagte Demirbay. 

"Und wenn das nicht in die Köpfe geht, dass es nur um dieses fu****g Gewinnen geht, dass wir Punkte sammeln müssen und die Situation sehr schwierig ist, dann haben wir ein großes Problem."

Robert Andrich wiederum nimmt seinen Trainer in Schutz. Denn klar ist: Angesichts der Entwicklung wird Alonsos Lebenslauf mit Stationen als Jugendtrainer und Coach der 2. Mannschaft von San Sebastian schnell herausgekramt.

"Mit dem Trainer gehen ja nicht die Probleme. Es sind immer noch die Spieler, die auf dem Platz stehen, die dafür verantwortlich sind. Wir müssen aus der Scheiße raus", sagte Andrich.

Es wirkt trotzdem seltsam, wenn Rolfes vor dem Spiel bei "Sky" erklärt, die Spieler würden dem einstigen Weltklasse-Fußballer "natürlich aufmerksam zuhören", der 40-Jährige beweise "viel Gefühl, viel Qualität und bringt die Erfahrung aus seiner eigenen Karriere ein". 

Rolfes lobte, dass Alonso wisse, was er wolle und worauf er sich konzentriere. Er habe "einen guten Input in die Mannschaft gebracht", so Rolfes.

Jede Woche eine neue Chance

Auf dem Platz sieht man das noch nicht. 

"Die Situation ist schlecht, wir dürfen nicht an das Ende der Saison denken. Wir müssen weiter daran glauben, wir haben jetzt eine intensive Woche vor uns und müssen weiter arbeiten", sagte Alonso. Er hat durch das Pokal-Aus in der ersten Runde immerhin die komplette Woche Zeit, um mit der Mannschaft intensiv zu arbeiten. "Das ist Fußball: Man hat jede Woche eine neue Chance um zu zeigen, dass wir es besser können."

Die Baustellen: "Wir müssen realistisch sein, wo wir stehen. Wir müssen besser angreifen, der Spielaufbau muss besser sein und wir müssen besser verteidigen." Jede Menge Arbeit also.

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Es sei alles miteinander verbunden, erklärte Alonso den Hebel, an dem er ansetzen will: Der Kopf, der Körper, die Idee. "Und heute waren wir nicht verbunden. Deshalb fehlte die Extra-Energie. Wir haben die Schärfe verloren, das Vertrauen." Das erschreckende Ergebnis ist Relegationsplatz 16 mit nur acht Punkten nach zehn Spieltagen. Das ist keine Momentaufnahme mehr.

Und Alonso warnte, dass man mit Rückschlägen umgehen können müsse, "denn sie werden in Zukunft auch passieren". 

Die Frage ist, wie oft noch. Und ob die Chance dann tatsächlich immer noch größer ist als das Risiko.

Andreas Reiners

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