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Eintracht Frankfurt: Neapel als harter Realitätscheck für die Europa-Überflieger

  • Aktualisiert: 22.02.2023
  • 08:45 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/osnapix

Nach der 0:2-Pleite im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen die SSC Neapel steht Eintracht Frankfurt vor einer extrem schweren Aufgabe im Rückspiel. Während nahezu alle Eintracht-Beteiligten für das Rückspiel noch Chancen sehen, stehen die Vorzeichen allerdings sportlich und auch personell schlecht.

Von Christoph Gailer

Stark begonnen, umso stärker nachgelassen. So könnte man Eintracht Frankfurts Auftritt bei der 0:2-Hinspiel-Niederlage im Achtelfinale der Champions League gegen die SSC Neapel kurz zusammenfassen. Die Hessen verloren nach einer guten Anfangsviertelstunde gegen den italienischen Tabellenführer immer mehr den Faden und letztlich auch das Spiel - folgerichtig, wie Coach Oliver Glasner analysierte.

"Heute sind wir verdienter Verlierer", sagte der Österreicher bei "Amazon Prime", um allerdings auch gleich eine Kampfansage für das Rückspiel hinterher zu schicken: "Aber wir stecken die Köpfe nicht in den Sand. Wir haben drei Wochen Zeit bis zum Rückspiel und werden nicht mit der weißen Fahne in Neapel einlaufen."

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Zweckoptimismus oder doch mehr: Hat Eintracht in Neapel wirklich eine Chance?

Glasner steht mit seinen Hoffnungen für das Rückspiel nicht alleine da, auch Keeper Kevin Trapp sieht die Lage trotz der Heimniederlage nicht als aussichtslos an: "Es ist sehr schwierig, aber es ist noch nicht vorbei. Wir müssen uns nicht verstecken."

Trotz all der Euphorie aufseiten des amtierenden Europa-League-Siegers bleibt aber dennoch die Frage offen, wie genau in Neapel die Wende gelingen soll. Schließlich waren die Italiener, die in der Serie A mit aktuell 15 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten vom ersten Meistertitel seit 1990 träumen, in Frankfurt spielerisch über rund 75 Minuten klar überlegen und hätten aufgrund der Chancen sogar deutlich höher gewinnen können bzw. eigentlich müssen. 

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Eintracht-Noten: Es hagelt Fünfer - nur ein Lichtblick

Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League ist Eintracht Frankfurt bei der 0:2-Niederlage gegen Neapel chancenlos. Nur Kevin Trapp kann überzeugen und eine noch höhere Pleite verhindern, dafür enttäuscht Rotsünder Randel Kolo Muani. Die Noten der Eintracht-Stars.

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Lediglich zahlreichen Glanzparaden von Trapp, etwa beim gehaltenen Elfmeter gegen Khvicha Kvaratskhelia, ist es zu verdanken, dass die Eintracht im Rückspiel zumindest noch theoretische Chancen auf das Erreichen des Viertelfinals hat. Nach vorne war die Eintracht hingegen über weite Strecken harmlos. In 90 Minuten verzeichnete Frankfurt lediglich zwei Schüsse auf das gegnerische Tor, den ersten davon gab es erst in der Schlussphase, als die Gastgeber bereits in Unterzahl agierten.

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Eintracht Frankfurt: Starstürmer Kolo Muani fehlt im Rückspiel

Neben der Bürde des 0:2-Rückstandes, kommt vor dem Rückspiel die komplizierte Personalsituation erschwerend hinzu. Durch den Platzverweis von Randal Kolo Muani wird Frankfurts Topstürmer in drei Wochen in Italien definitiv fehlen, was die Chance auf eine Eintracht-Wende entsprechend verringern dürfte.

Da ist es umso ärgerlicher, dass der Platzverweis nach einem Foul gegen Frank Anguissa auf Frankfurter Seite doch bisweilen für Unverständnis sorgte. "Ich finde es hart, für eine Offensivaktion Rot zu geben. Auf dem Feld war das für mich keine Rote Karte", sagte Weltmeister Götze, der durch einen katastrophalen Fehlpass das zwischenzeitliche 0:1 einleitete.

Sammer: Neapel "eine ganz fein geölte Maschine"

Einen kleinen Hoffnungsschimmer könnte Eintracht Frankfurt der Blick in die Vergangenheit bringen. In der Saison 1994/95 trafen die Hessen im UEFA-Cup-Achtelfinale schon einmal auf Neapel und setzten sich dabei auch durch. Die damalige Mannschaft von Jupp Heynckes gewann sowohl in Frankfurt als auch im Rückspiel am Fuße des Vesuv jeweils mit 1:0. Ein Ergebnis, dass dieses Mal nach der 0:2-Hinspiel-Pleite allerdings nicht reichen würde - es braucht mindestens zwei Tore aufseiten der Eintracht, wodurch die Ausgangslage natürlich denkbar schlecht ist.

Zumal Neapel nicht zuletzt aufgrund der bislang überragenden Saison in Champions League und Serie A natürlich vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Gerade zuhause im Stadio Diego Armando Maradona ist Neapel eine Macht, hat in der Serie A zehn von bislang elf Spielen gewonnen, dazu ein Remis geholt, zudem in der Königsklasse alle drei bisherigen Partien zuhause für sich entscheiden können.

Daher ist möglicherweise zu großer Optimismus bei der Eintracht gar nicht angebracht. "Neapel ist eine ganz fein geölte Maschine – sage ich als ehemaliger Maschinenanlagen-Monteur. Die machen ja gar keine Fehler", ist "Amazon Prime"-Experte Matthias Sammer voll des Lobes für die Italiener, "das macht mir ein kleines bisschen Sorgen für die Eintracht im Rückspiel".