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50-Millionen-Rechnung von Manchester City

Leroy Sane: Guardiola + Geduld = Weltklasse?

  • Aktualisiert: 14.03.2017
  • 22:52 Uhr
  • ran.de/Andreas Reiners
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© imago/Sportimage

Manchester City will am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) in der Champions League ins Viertelfinale. Ein wichtiger Baustein im Spiel von Pep Guardiola ist auch endlich Leroy Sane.

München - Pep Guardiola wird gerne mal überschwänglich.

Dann ist plötzlich alles "super". Oder gar "supersuper". Für Leroy Sane gab es vom Katalanen zuletzt solch ein Lob. Eigentlich sogar eines, das mehr ist als "supersuper". Es ist im Grunde das höchste Lob, das er verteilen kann. Ein indirekter Vergleich mit Lionel Messi.

Denn Guardiola bescheinigte Sane das Zeug zur Weltklasse. Und leitete dann elegant über. "Als ehemaliger Trainer des besten Spielers der Fußballgeschichte kann ich das sagen", sagte der Katalane, räumte aber auch ein: "Ich weiß auch, dass Sane noch besser werden kann. Bei seinem Talent wäre es schade, wenn man nicht versuchen würde, sein Potenzial zu verwirklichen."

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Inzwischen kann man sagen: Sane ist auf einem guten Weg, nachdem er nach seinem Wechsel im Sommer für rund 50 Millionen Euro vom FC Schalke 04 enorme Anlaufschwierigkeiten hatte. Mal war er verletzt, dann nicht fit oder schlicht nicht gesetzt. Was jedoch nie passierte, war der eigentlich übliche Reflex, einen 50-Millionen-Mann zum Fehleinkauf abzustempeln. Für englische Verhältnisse durchaus ungewöhnlich.

Sane wurden Anpassungsprobleme zugestanden. Hinzu kam, dass Guardiola selbst diese Probleme durchmachte und die Negativschlagzeilen während der City-Krise zum Großteil auf sich zog. Was sein Juwel betraf, bat er gebetsmühlenartig um Geduld. Mit Erfolg: Seit einigen Wochen hat sich Sane zum Leistungsträger entwickelt.

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Guardiola löst sein Versprechen ein

Er bringt seine Vorzüge effektiv ein. Körperlich hat er zugelegt, dabei trotzdem nichts von seiner Schnelligkeit eingebüßt. Dribbelstark war er schon immer, dazu trifft er im Spiel nach vorne im Gegensatz zu den ersten schleppenden Monaten immer öfter die richtigen Entscheidungen. "Pep hat mir gesagt, dass er mich taktisch verbessern und an meinen Schwächen arbeiten möchte. Genau das hat er getan", sagte Sane der "Sunday Times". In der Mannschaft läuft es sowieso besser, Guardiolas Vorgaben werden immer besser umgesetzt, die überfallartigen Angriffe kommen Sanes Spiel entgegen.

Das lässt sich auch durch Zahlen belegen. Auch wenn man etwas genauer hinschauen muss. 24 Pflichtspiele bestritt Sane bisher, schoss sechs Tore und bereitete vier Treffer vor. Keine Bilanz, die für Jubelstürme sorgt.

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Aber: Sane startete erst nach dem Jahreswechsel durch. In der Liga stand er seitdem sechsmal in Folge in der Startelf und spielte jeweils 90 Minuten durch, City sammelte vier Siege und blieb ungeschlagen.

Heißt: 2017 kommt der Ex-Schalker auf 540 Minuten in der Premier League. Im gesamten ersten Halbjahr waren es insgesamt gerade einmal 391 Minuten bei nur neun von 20 möglichen Einsätzen gewesen.

Auch im FA Cup gehört Sane zur festen Größe, dort wirkte er in diesem Jahr bei vier von fünf Spielen mit, stand dreimal in der Startelf und steht mit den Citizens im Halbfinale. In der Champions League spielte er im Achtelfinal-Hinspiel gegen den AS Monaco 90 Minuten durch und traf zum 5:3-Endstand.

Seit Januar hat er fünf seiner bislang sechs Tore geschossen und zwei der vier Assists gesammelt. 2017 ist bisher sein Jahr.

Shearer: "Seine Geschwindigkeit ist beängstigend"

Ohne Frage profitierte er von der sportlichen Schwächeperiode der Mannschaft, er verleiht dem Team auf dem für ihn überwiegend vorgesehenen linken Flügel die dringend benötigten Überraschungsmomente, den Schuss Unbekümmertheit. "Seine Geschwindigkeit ist beängstigend. Er liebt es, die Verteidiger anzulaufen und sprüht nur so vor Selbstvertrauen", schrieb Stürmer-Legende Alan Shearer in seiner "Sun"-Kolumne. "Er hat einen starken Torriecher und scheint sich sehr wohl im City-System zu fühlen."

Nach der Verletzung von Gabriel Jesus flankiert Sane gemeinsam mit Raheem Sterling Mittelstürmer Sergio Aguero. Gleichzeitig ließ er Offensiv-Konkurrenten wie Nolito oder Jesus Navas hinter sich.

"Aguero, Silva, De Bruyne und Sterling sind alle aufregende Spieler, aber momentan ist Sane derjenige, der die Fans im Etihad von ihren Sitzen reißt", so Shearer.

Sanes Weg zur Weltklasse scheint damit tatsächlich nicht mehr ganz so weit.

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