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Kritik am Katalanen reißt nicht ab

Pep Guardiolas Statistiken: So erfolgreich ist der Bayern-Trainer

  • Aktualisiert: 02.05.2016
  • 18:10 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© 2016 Getty Images
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Pep Guardiola führt den FC Bayern von Titel zu Titel, die Meisterschaft ist quasi abonniert. Dennoch hagelt es vor dem Champions-League-Spiel gegen Atletico Madrid (Di., ab 20:45 Uhr hier im Liveticker) Kritik. Dabei zeigen aktuelle Zahlen, wie sehr der Katalane die Münchner noch einmal verbessert hat.

München - Pep Guardiola bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Nur während der Spiele seines Teams steht der Trainer des FC Bayern durchgängig unter Strom, wirbelt an der Seitenlinie mehr als so mancher Spieler auf dem Rasen.

Ansonsten sind ihm emotionale Ausbrüche komplett fremd. Eigentlich! Denn zwischen den beiden Champions-League-Duellen mit Atletico Madrid (Rückspiel am Di., ab 20:45 Uhr hier im Liveticker) fuhr der Katalane auf: "Jeder killt mich, aber ich bin noch nicht tot. Ich habe noch eine Kugel."

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Kritik von Journalisten, Fans und Experten

Diese Worte verdeutlichen, wie sehr sich Guardiola nach dem 0:1 in Spaniens Hauptstadt angegriffen fühlt. Von Journalisten. Von Fans. Von Experten. Der 45-Jährige sieht sein Münchner Werk zu wenig gewürdigt.

Dabei hat der einstige Mittelfeldspieler in seinen letztlich drei Jahren an der Säbener Straße wahrlich Großes geleistet, sich in der ruhmreichen Klub-Geschichte verewigt und diverse Rekorde errungen.

Chance zur Revanche im DFB-Pokal

Die dritte Meisterschaft unter seiner Ägide ist trotz des 1:1 gegen Gladbach Formsache. In knapp drei Wochen kann er sich in Berlin für das Halbfinal-Aus 2015 im DFB-Pokal revanchieren und gegen Borussia Dortmund zum zweiten Mal den Pott nach München holen. Europäischer Supercup und Klub-WM-Titel waren 2013 quasi Zugaben.

Doch speziell die Schale ist beim Rekordmeister längst zur Selbstverständlichkeit verkommen. So schreibt "kicker"-Herausgeber Rainer Holzschuh in seiner Kolumne, die erneute Titelverteidigung sei "bei solch einem fantastischen Spieleraufgebot auch keine Überraschung".

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Meistertitel auch mit Klaas?

Dieser Vorwurf liegt wie ein Schatten über Guardiolas Tun: Das mit Weltmeistern gespickte Star-Ensemble würde wohl auch mit Entertainer und Fußball-Verweigerer Klaas Heufer-Umlauf auf der Trainerbank Meister werden.

Dabei ist unbestritten, dass Bayerns aktueller Coach die schon vorher sensationelle Mannschaft auf ein noch höheres Level gehoben hat. Guardiola verwirklichte Jürgen Klinsmanns Credo, jeden Spieler jeden Tag ein bisschen besser zu machen.

Lewa und Müller torhungrig wie nie

So kommt es nicht von ungefähr, dass das FCB-Offensivduo Robert Lewandowski und Thomas Müller in der Bundesliga trifft wie nie zuvor. Der Pole steht bei 27 Toren - drei mehr als in seiner bislang erfolgreichsten Saison 12/13.

Müller netzte am Samstag zum 20. Mal ein - vorher war er nie über 13 Saisontore hinausgekommen. Damit knacken erstmals in der Liga-Geschichte zwei Bayern-Profis in einer Saison die 20-Treffer-Marke.

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Gegentor-Rekord winkt

Und auch die Balance stimmt: Mit gerade einmal 15 Gegentoren steuert der FCB einen Bundesliga-Rekord an. Den bisherigen hält - natürlich - der FC Bayern selbst mit 18 Einschüssen.

Dennoch sagt etwa Ottmar Hitzfeld, der noch heute an der Säbener Straße verehrt wird: "Pep Guardiolas Spiel ist mit hohem Risiko behaftet."

Defensive wackliger als Madrider Pendants

Die Zahlen in der Champions League geben dem fünfmaligen Meister-Trainer der Münchner durchaus Recht: Zehn Gegentreffer sind - auch im Vergleich mit den beiden Madrider Halbfinalisten - ein mauer Wert. Sowohl Real als auch Atletico mussten erst fünf Treffer schlucken.

Die Offensiv-Maschine des FC Bayern sucht jedoch ihresgleichen. 28 Mal versenkten Müller und Co. die Kugel schon in elf Spielen im Netz. Ebenso ein Saison-Bestwert wie die 93 Schüsse, die aufs gegnerische Tor flogen. Und: Schon sechs Mal köpften die Roten den Ball in die Maschen - in dieser Spielzeit unerreicht. Von wegen Tiki-Taka oder nix!

Heimmacht in der Champions League

Besonders gern treffen die Bayern in der Allianz Arena. 55 Mal schlug es in den vergangenen 17 Champions-League-Heimspielen ein - also mehr als drei Mal pro Partie. Die jüngsten elf Gegner wurden allesamt geschlagen nach Hause geschickt - das gab's in der Klub-Geschichte noch nie!

Ein Makel jedoch begleitet Guardiola seit zwei Jahren: Gegen spanische Teams holt er sich Jahr für Jahr blutige Nasen. 2014 beendete Real den Münchner Triple-Traum, vergangene Saison schickte ausgerechnet sein Herzensverein aus Barcelona die - zugegeben ersatzgeschwächten - Bayern ins Tal der Tränen.

FC Bayern drei Mal torlos in Spanien

Nun also Atletico. Zum dritten Mal nacheinander gelang dem FC Bayern in Spanien kein Treffer. Lediglich beim 3:2 über Barca schlugen die Roten gegen einen Klub aus dem Land des Europameisters zu - allerdings hatten die Katalanen da nach dem 3:0 im Hinspiel und zwei zeitigen Treffern in München rasch auf Sparflamme umgestellt.

Sollte nun auch gegen die "Rojiblancos" der Vorhang fallen, hätte Guardiola sein eigenes Triple-Trauma - in doppelter Hinsicht.

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Guardiolas Punkteschnitt liegt bei 2,38

Trotz seiner zahlreichen sensationellen Statistiken. 80 seiner bislang 100 Bundesligaspiele hat der 45-Jährige gewonnen, in 157 Pflichtspielen wettbewerbsübergreifend einen Top-top-top-Punkteschnitt von 2,38.

Auch der Bundesliga-Startrekord mit zehn Siegen aus dieser Saison fällt wie selbstverständlich in Guardiolas kurze Ära. Ebenso die früheste Meisterschaft 2013/2014, als der FC Bayern schon nach 27 Spieltagen über die Ziellinie stürmt. Im gleichen Jahr gewinnt der Klub 19 Ligaspiele nacheinander - einmalig in 53 Bundesliga-Jahren.

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Champions-League-Rekord in Rom

Was also bleibt von drei Jahren Guardiola? Zahlreiche Rekorde für die Ewigkeit. Mehr als eine Handvoll rauschende Fußballfeste wie das 7:1 in Rom - übrigens der höchste Auswärtssieg der Champions-League-Geschichte - oder der Wirbelsturm, der beim 6:1 über den FC Porto hinwegfegte.

Lewandowskis Gala-Abend, als er den VfL Wolfsburg beim 5:1 binnen neun Minuten regelrecht frittierte, dürfte jedem Fußball-Fan auf ewig in Erinnerung bleiben. Da lässt sich doch über "Guardiolas verwirrte Aufgeregtheit am Spielfeldrand" - O-Ton Holzschuh - hinwegsehen.

Besonders dann, wenn sein letzter Schuss ein Volltreffer wird.

Marcus Giebel


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