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Europa League

Eintracht Frankfurt und die mögliche Sensation: Noch einmal Walzer tanzen

  • Aktualisiert: 08.04.2022
  • 08:22 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© IMAGO/Jan Huebner

Eintracht Frankfurt kommt gegen den FC Barcelona zu einem 1:1 – und ärgert sich. Doch genau das macht Hoffnung für das Viertelfinal-Rückspiel in der Europa League und auf die Sensation.

München/Frankfurt – Den verdienten Lohn für die Eintracht gab es nach dem Abpfiff. 

Die Symbiose mit den Fans hat Tradition, sie war an diesem Europapokal-Abend erneut eine besondere, und das bereits über 90 intensive und mitreißende Minuten. Es war mal wieder eine magische Nacht: Ausgepumpt ließen sich die Frankfurter nach dem 1:1 gegen den FC Barcelona im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League feiern, tanzten den "Eintracht Frankfurt Walzer". 

Die Stimmung flimmerte irgendwo zwischen Euphorie, Stolz, Zuversicht - und Enttäuschung. Denn gegen das große Barca war für die Hessen deutlich mehr drin als nur ein Remis. 

Kevin Trapp schaute strahlend durch das immer noch pulsierende Rund, versuchte, seine Gefühlswelt zu beschreiben. "Es ist verrückt", sagte der Frankfurter Keeper. "Wir spielen 1:1 und sind ein bisschen enttäuscht, weil es besser hätte ausgehen können. Wir haben kaum etwas zugelassen und hatten die besseren Chancen", sagte er.

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Taktisch klug und diszipliniert

Und genau das macht Mut für das Rückspiel in einer Woche, die Sensation liegt weiter in der Luft. Denn Barca hatte zwar 66 Prozent Ballbesitz, gewann 58 Prozent der Zweikämpfe, doch mehr vom Spiel hatten die Hessen, die gegen die Spanier taktisch klug eingestellt wurden und auch agierten. Auf Augenhöhe. Mutig. Zielstrebig. Unnachgiebig.

"Meine Spieler haben alles umgesetzt, was wir gefordert haben", sagte Trainer Oliver Glasner. Immer wieder wurde der Gegner zu Fehlern gezwungen, die Räume wurden eng gemacht und bei Ballgewinn schnell umgeschaltet. Die Eintracht arbeitete im Kollektiv gegen Ball und Gegner, und das konzentriert und diszipliniert. So kam Barca kaum zur Entfaltung, das sonst so eloquente spanische Spiel stockte.

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Gänsehaut-Atmosphäre! Netz feiert SGE-Fans und Traumtor von Knauff

Was für ein Europapokalabend in Frankfurt. Die SGE und der FC Barcelona trennen sich mit einem 1:1 - hängen bleibt die Gänsehautstimmung im Stadion und das Traumtor von Ansgar Knauff. Die Reaktionen im Netz seht ihr im Video.

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Barca blieb blass, fand keine Mittel und ließ nur beim 1:1 durch Ferran Torres die einstigen Tika-Taka-Fähigkeiten aufblitzen. Das Xavi-Team hatte selbst nach dem Platzverweis gegen Tuta in den letzten zehn Minuten keine Ideen, um den zahlenmäßigen Vorteil zu nutzen. Es wirkte, als habe der spanische Topklub die Eintracht dann doch ein wenig unterschätzt, auch wenn Trainer Xavi erklärte, wer die Eintracht unterschätze, offenbare "einen Mangel an Respekt". Er schob ein Lob hinterher: "Eintracht hat es in der Defensive strukturiert und gut gemacht". 

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Unerschütterlicher Europa-League-Glaube

Es sei ein wunderbarer Europa-League-Abend gewesen, betonte Glasner, denn der Plan ging auf. "Das, was wir wollten – mit einem Ergebnis nach Barcelona zu reisen, wo wir Chancen haben. Das haben wir geschafft", sagte er.

Es ist dieser scheinbar unerschütterliche Europa-League-Glaube, eine Mentalität, die Frankfurt bereits vor drei Jahren bis ins Halbfinale der Europa League geführt hat, damals räumten die Hessen unter anderem Inter Mailand und Benfica Lissabon aus dem Weg. In dieser Saison sind die Frankfurter in der Europa League bislang noch komplett ungeschlagen. "Wichtig ist, immer demütig zu bleiben", warnte Glasner.

Ein wichtiger Punkt: Die Frankfurter haben den Wettbewerb, der immer noch eine gewisse Verlierer-Cup-Aura besitzt, schon immer zu 100 Prozent ernst genommen, ob nun gegen Antwerpen, Olympiakos oder eben Barca. 

Starkes 1:1 gegen Barca: Eintracht in der Einzelkritik

Starkes 1:1 gegen Barca: Die Noten der Eintracht

Der Europa-League-Abend hielt, was er versprach: Eintracht Frankfurt hatte den FC Barcelona am Rande einer Niederlage. Wir haben die Hessen bei dem 1:1 benotet.

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"Das ist eine gute Ausgangssituation", so Trapp zum Rückspiel. Was auch daran liegt, dass es die Auswärtstorregel nicht mehr gibt. "Wir haben gegen große Mannschaften tolle Spiele gemacht, das haben wir heute wieder gezeigt. Wir haben heute daran geglaubt, und wer jetzt nicht daran glaubt, ist fehl am Platz."

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Ansgar Knauff: "Ein Hammer-Spiel geliefert"

Für den deutschen U21-Nationalspieler Ansgar Knauff war es nicht nur aufgrund seines Traumtores zum 1:0 "ein unglaublicher Abend und ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben ein Hammer-Spiel geliefert."

Für ihn ist es "komplett offen. Wenn wir das Rückspiel genauso spielen, bin ich zuversichtlich, dass wir weiterkommen können."

Die Fans werden wieder dabei sein. Zahlreich natürlich. 35.000 Kartenanfragen gab es für das Rückspiel. Für die nächste magische Nacht. Und den nächsten Walzer.

Andreas Reiners

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