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Europa League

Europa League: Die Glasgow Rangers wollen im Ibrox Stadium RB Leipzig auf die Hörner nehmen

  • Aktualisiert: 05.05.2022
  • 20:22 Uhr
  • ran.de/Luca Ostermeier
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© Getty images

Die Glasgow Rangers benötigen am Donnerstag (ab 21:00 Uhr im Liveticker auf ran.de) im Halbfinal-Rückspiel der Europa League gegen RB Leipzig ein Comeback. Nach turbulenten Jahren mit Zwangsabstieg, Rückkehr in die Scottish Premiership und dem Gewinn des 55. Ligatitels, meldet sich der schottische Rekordmeister auch im internationalen Geschäft zurück. ran stellt den BVB-Schreck vor.

Glasgow/München - Bei der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage im Halbfinale der Europa League dauerte es keine Minute, bis das magische Wort "Ibrox" aus dem Mund von Rangers-Coach van Bronckhorst sich wie ein Schleier über den Presseraum der Leipziger Arena legte. 

Gemeint ist das Stadion der Glasgow Rangers, das in seiner langen Historie einige wundersame Nächte erlebte. Auf genau so eine hoffen die Schotten im Rückspiel gegen RB Leipzig (Donnerstag, ab 21:00 Uhr im Liveticker auf ran.de).

Wie damals am 14. April um 22:37 Uhr: Der Rangers Football Club steht dank eines 3:1-Sieges nach Verlängerung gegen Sporting Braga im Viertelfinale der Europa League. Matchwinner ist Kemar Roofe mit seinem Treffer in der 105. Minute, den die Portugiesen in doppelter Unterzahl nicht mehr kontern können. 

Die Schotten machen die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel wett und setzen ihren Lauf in Europa weiter fort. Zuvor musste Roter Stern Belgrad im Achtelfinale die Koffer packen - eine Runde eher beendeten die Rangers Borussia Dortmunds Auftritt in Europa, das frisch aus der Champions League abgestiegen war.

Wie im Rausch spielten die Rangers den BVB im Hinspiel des Sechzehntelfinals in dessen eigener Arena an die gelbe Wand. Dortmund agierte defensiv blamabel und die Schotten waren mit dem 4:2 am Ende sogar noch gnädig. Ein Schwarz-Gelbes "Wunder von Glasgow" im Rückspiel blieb aus. 

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James Tavernier: In England verschmäht, in Schottland geliebt

Torschütze in beiden Spielen war Kapitän James Tavernier. 340 Pflichtspiele hat er seit 2015 für die Rangers absolviert, 80 Tore erzielt und 106 vorbereitet. Über diese Zahlen würde sich so mancher Angreifer freuen, umso eindrucksvoller sind sie, da der 30-Jährige auf der Position des Rechtsverteidigers beheimatet ist. In dieser Europa-League-Saison steht er mit sechs Treffern und zwei Assists an der Spitze der Torschützenliste.

Beinahe vergisst man, dass Tavernier auch äußert geschickt im Zweikampf ist und defensiv genauso wichtig ist. Dabei drohte der Engländer fast in der Heimat in den unteren Ligen zu versauern, durchsetzen konnte er sich erst nach dem Wechsel nach Schottland. Zuvor dümpelte er als Leihgabe von Newcastle United an verschiedene Klubs auch mal in der Fünftklassigkeit herum.

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Oliver Glasner
News

Glasner bei Eintracht Frankfurt: Plötzlich machte es Klick

Der Start in die Saison lief für Oliver Glasner gelinde gesagt holprig. Und doch steht der Österreicher zusammen mit der Eintracht aus Frankfurt am Donnerstag (ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) im Halbfinale der Europa League. Wie das gelang? Oliver Glasner hatte einen Plan. Und diesen verfolgte er konsequent.

  • 11.05.2022
  • 15:28 Uhr

Gleich in der ersten Saison mit den Rangers gelang der als Rechtsverteidiger getarnten Scoringmaschine der Durchbruch. Sein ehemaliger Teamkollege Kenny Miller sagte gegenüber der "BBC", dass Tavernier von einer anfangs unbekannten Größe zur Kultfigur im Verein gewachsen sei.

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Glasgow Rangers: Mit neuem Trainer zu altem Glanz

Kult ist Trainer Giovanni van Bronckhorst noch nicht, aber er ist auf einem guten Weg, Dick Advocaat als besten niederländischen Import abzulösen. Letzterer kam 1998 zu den Rangers und holte in seiner dreijährigen Amtszeit fünf Titel, führte den Klub in die Champions League, sorgte aber mit seiner Transferpolitik für einen finanziellen Absturz des Vereins.

Van Bronckhorst spielte damals unter seinem Landsmann, seit November letzten Jahres hat er den Job an der Seitenlinie inne. "Manchmal vergessen Trainer, wie sie als Spieler waren. Gio ist sich dessen immer noch bewusst und weiß, was seine Spieler durchmachen" sagte Brad Jones, ehemaliger Torwart von Feyenoord Rotterdam bei "BBC Scotland" über seinen früheren Coach.

Rangers-Sportdirektor Ross Wilson spricht ebenfalls in höchsten Tönen über den Vize-Weltmeister von 2010: "Gio hat gezeigt, dass er ein Siegertyp ist, er kennt den Klub, die Qualität des Kaders und lebt unsere Philosophie."

Domenico Tedesco: "Ein Halbfinale im Europapokal ist kein Wunschkonzert"

Jetzt steht der Rangers-Coach vor dem möglichen Einzug ins erste europäische Finale seit 2008. In das Halbfinal-Rückspiel am Donnerstag  gegen RB Leipzig geht es allerdings mit der 0:1-Hypthek aus dem Hinspiel. Die rund 8.000 mitgereisten Fans aus Schottland sorgten zwar für Stimmung in der Stadt, auf dem Rasen lieferten die Schotten allerdings einen müden Auftritt ab. Leipzig sorgte mit einem späten Traumtor für den knappen Sieg. 

RB-Trainer Domenico Tedesco zeigte sich im Anschluss an die Partie mäßig zufrieden: "Ein Halbfinale im Europapokal ist kein Wunschkonzert. Nach einer zähen ersten Halbzeit hatten wir eine richtig gut zweite Halbzeit. Viele Chancen bekommt man nicht gegen einen solchen Gegner. Aus diesem Spiel können wir nur lernen."

Besonders für Aufsehen sorgte der Coach aber mit der Aussage über die Atmosphäre während des Spiels. "Von der Stimmung her war es heute ... öhm, ja. Es gibt bessere Stimmungen, sage ich Ihnen ganz ehrlich" - das hört man nicht alle Tage von einem Fußballtrainer. Vielleicht werden die "Roten Bullen" am Donnerstag von der ungewohnten Stimmung deshalb eher beeindruckt.

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"Old Firm" als Generalprobe

Dennoch ist sich auch van Bronckhorst bewusst, dass eine gute Stimmung allein im Rückspiel nicht reichen wird. "Wir wissen, was wir nächste Woche zu tun haben. Da wird es ein anderes Spiel. Wir werden alles geben, um das Finale zu erreichen. Ibrox wird uns definitiv Energie geben."

Die Rangers müssen im Rückspiel mehr machen. Tief stehen, hoch gewinnen hatte gegen RB Leipzig keinen Erfolg. Zu verstaubt waren die Versuche des "Kick and Rush". Auch wenn RB sich gerne mal konteranfällig zeigt. "Das zweite Spiel läuft immer anders, ein Team muss mehr Risiko gehen", resümierte der niederländische Trainer auf der Pressekonferenz.

Am vergangenen Sonntag stimmten sich die Rangers im "Old Firm" gegen Erzrivale Celtic Glasgow ein und vermiesten den "Bhoys in Green" zumindest die vorzeitige Meisterfeier. Beim 1:1 war wie immer Feuer im Derby. Auf und neben dem Spielfeld. 

RB Leipzig kann sich darauf einstellen, trotz schottischem Rasen am Donnerstag auf ein hartes Pflaster zu treffen.

Rangers hoffen auf historisches Finale

Sollten es die Rangers ins Finale schaffen, könnte es mit West Ham United als Gegner zu einem historischen Endspiel kommen. Zum ersten Mal stünden sich ein englischer und ein schottischer Verein in einem internationalen Pokalfinale gegenüber. Das aber wollen mit Leipzig und Eintracht Frankfurt gleich zwei deutsche Klubs verhindern.

Wer am Ende in Sevilla die Trophäe in den Händen hält? Es kann nur Einen geben.

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