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Frauen-EM 2025: Das Power Ranking vor dem Halbfinale - wo landet Deutschland?
- Veröffentlicht: 22.07.2025
- 12:39 Uhr
- Oliver Jensen
Mit Deutschland, Spanien, Italien und England dürfen noch vier Nationen vom EM-Titel träumen. ran schätzt vor dem Halbfinale im Power Ranking die Stärken der vier Nationen ein.
von Oliver Jensen
Noch zwei Siege fehlen zum EM-Titel. England trifft im ersten Halbfinale am Dienstag (21 Uhr, im kostenlosen Livestream auf Joyn) auf Italien. Deutschland duelliert sich im zweiten Halbfinale am Mittwoch (21 Uhr, im kostenlosen Livestream auf Joyn) mit Spanien.
Das Power Ranking von ran schätzt die Kräfteverhältnisse ein.
Platz 4: Italien
Italien ist bislang die große Überraschungsmannschaft des Turniers. Nachdem sie bei den vergangenen beiden Europameisterschaften jeweils in der Vorrunde gescheitert waren, genauso wie auch bei der WM 2023, stehen die "Azzurre" nun in der Runde der letzten Vier.
In der Vorrunde besiegten sie Belgien (1:0), trennten sich dann mit einem 1:1 von Portugal, ehe sie gegen Spanien (1:3) verloren. Im Viertelfinale gewannen die Italienerinnen mit 2:1 gegen Norwegen. Die bislang hervorstechende Spielerin ist Cristiana Girelli mit drei Treffern. Ihr gelangen auch beide Tore gegen Norwegen. Sie harmoniert im Zusammenspiel vor allem mit Sofia Cantore, die beide Treffer vorbereitete.
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Das Wichtigste in Kürze
"Ich glaube, dass wir in der Gruppenphase nicht so gespielt haben wie wir eigentlich können. Vielleicht haben wir zu sehr den Druck gespürt, das Viertelfinale erreichen zu müssen", sagte Girelli. Im Viertelfinale allerdings "haben wir besser gespielt. Wir haben gekämpft bis zum Ende."
Italien kann als Underdog befreit aufspielen und hat im Halbfinale gegen England nicht viel zu verlieren. Hinzu kommt, dass sie die Begeisterung der Fans im Rücken haben, weil die Frauen in Italien eine Euphorie entfacht haben.
Platz 3: England
Titelverteidiger England ging als einer der Top-Favoriten in das Turnier. Zwar verloren die "Lionesses" ihr Auftaktspiel in der Vorrunde mit 1:2 gegen Frankreich, setzten sich aber danach eindrucksvoll gegen die Niederlande (4:0) und Wales (6:1) durch.
Im Viertelfinale drohte gegen Schweden das Aus. Die Mannschaft lag bis zur 79. Minute mit 0:2 zurück, ehe sie mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten ausglich und im Elfmeterschießen gewann - nicht zuletzt dank der überragenden Torhüterin Hannah Hampton.
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Zu den Unterschied-Spielerinnen im bisherigen Turnierverlauf zählen zudem Ella Toone (zwei Tore, zwei Vorlagen) und Alessia Russo (ein Tor, vier Vorlagen). Trainerin Sarina Wiegmann ist im Frauen-Fußball eine Legende, weil sie als einziger Coach mit zwei Nationen (Niederlande, England) die EM gewann. Ihre Erfahrung könnte wichtig sein.
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Platz 2: Deutschland
Deutschland hat die vielleicht größte Willensleistung des Turniers hingelegt, indem das DFB-Team den Mitfavoriten Frankreich im Elfmeterschießen bezwang, obwohl es aufgrund der Roten Karte von Kathrin Hendrich ab der 13. Minute in Unterzahl agieren musste.
In der Vorrunde gelangen Siege gegen Polen (2:0) und Dänemark (2:1), ehe im dritten Vorrundenspiel gegen Schweden eine 1:4-Niederlage folgte. Allerdings muss man dazu sagen: Deutschland erwischte auch in dem Spiel einen guten Start und ging in der 7. Minute in Führung, verlor nach dem Ausgleich aber völlig den Faden und zudem Carlotta Wamser nach einer guten halben Stunde durch eine Rote Karte.
Deutschland hat bislang vor allem zwei Unterschied-Spielerinnen: Flügelspielerin Jule Brand und Torhüterin Ann-Katrin Berger. Letztere agierte in der Vorrunde zwar teilweise etwas riskant, legte aber dafür gegen Frankreich eine Weltklasse-Leistung hin. Brand hat bislang zwei Tore erzielt und zwei weitere Treffer vorbereitet.
Im Halbfinale gegen Spanien muss Deutschland zwar auf die rotgesperrte Hendrich, die gelbgesperrte Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken und die verletzte Verteidigerin Sarai Linder verzichten. Aber: Diese Mannschaft hat unter anderem bei dem frühen Turnier-Aus von Kapitänin Giulia Gwinn bewiesen, dass sie Ausfälle kompensieren kann.
Platz 1: Spanien
Spanien ist und bleibt der große Favorit auf den Titelgewinn. "Spanien hat sehr viele Unterschied-Spielerinnen. Von der Qualität spielen sie momentan in ihrer eigenen Liga", sagte die frühere Nationalspielerin und heutige TV-Expertin Julia Simic kürzlich im Interview mit ran, fügte dann noch hinzu: "Aber auch sie sind nicht unschlagbar."
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Bislang allerdings ist der amtierende Weltmeister souverän durch die Europameisterschaft marschiert. In der Vorrunde gewann "la Furia Roja" alle drei Spiele gegen Portugal (5:0), Belgien (6:2) und Italien (3:1). Im Viertelfinale gegen Gastgeber Schweiz taten sich die Iberer zunächst schwer, entschieden das Spiel dann aber mit 2:0 für sich.
Auch die frühere Nationalspielerin Inka Grings glaubt, dass Spanien für Deutschland die schwierigste Aufgabe wird. "Spanien wird 70, 80 Prozent Ballbesitz haben. Das kann man nicht stoppen. Sie haben eine extrem gute Offensive", schreibt sie im "kicker" und bezeichnet Spanien als "Top-Favorit".
Die Unterschied-Spielerin bei Spanien ist Alexia Putellas, die bislang drei Tore erzielte und vier Treffer vorbereitete. Die Innenverteidigerin Laia Aleixandri wird aufgrund einer Gelbsperre zwar im Halbfinale gegen Deutschland fehlen. Doch die Mannschaft ist stark genug, um dies zu kompensieren.