So viel Bundesliga steckt in Österreichs Erfolg
So viel Bundesliga steckt in Österreichs Erfolg 620
Österreich steht nach acht Spielen als Gruppensieger fest und kann für die EM 2016 planen. Und wohl noch nie zuvor hat die Bundesliga einen so hohen Anteil am Erfolg einer nicht-deutschen Nationalmannschaft. Denn nur fünf Spieler des aktuellen Kaders haben keine Verbindung zu Deutschland.
David Alaba
David Alaba: Österreichs größter Star steht seit Jahren beim FC Bayern München seinen Mann. Die Trainer Louis van Gaal, Jupp Heynckes und Pep Guardiola formen aus dem einstigen Wiener Talent einen Weltklassespieler. In der EM-Qualifikation erzielt Alaba bislang vier Treffer.
Zlatko Junuzovic
Zlatko Junuzovic: Der Bremer ist Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel von Werder und dem ÖFB-Team. Beim knappen 1:0-Erfolg in der Qualifikation gegen Moldawien vor wenigen Tagen erzielt "Zladdi" den entscheidenden Treffer.
Martin Harnik
Martin Harnik: Der gebürtige Hamburger und Sohn eines Österreichers hätte auch für den DFB spielen können. So aber absolviert der aktuelle Stuttgarter bereits über 50 Länderspiele für den ÖFB. Beim für die Qualifikation entscheidenden 4:1-Sieg in Schweden erzielt Harnik einen Doppelpack.
Julian Baumgartlinger
Julian Baumgartlinger: Er ist die Laufmaschine im Team der Österreicher. Dem Mainzer ist kein Weg zu weit, um sich für seine Mannschaft in Laufduellen und Zweikämpfen aufzureiben. Deshalb ist er sowohl für den Bundesligisten als auch die Nationalmannschaft unentbehrlich. Er rackert vor der Abwehr und sichert David Alaba ab.
Florian Klein
Florian Klein: Der Rechtsverteidiger ist sowohl beim VfB Stuttgart als auch in der Nationalmannschaft gesetzt. Er spielt seine zweite Saison bei den Schwaben, zuvor läuft er in Österreich für Austria Wien und Red Bull Salzburg auf.
Heinz Lindner
Heinz Lindner: Der Keeper ist aktuell nur Ersatztorhüter - bei Eintracht Frankfurt und im ÖFB-Team. Bei den Hessen muss er kurz vor Saisonstart Neuzugang Lukas Hradecky Platz machen. In der Nationalmannschaft kommt er nicht an Robert Almer vorbei. Daran dürfte sich auf Sicht auch wenig ändern.
Ramazan Özcan
Ramazan Özcan: Der Ingolstädter Torwart hat in der Nationalmannschaft ebenfalls keinen Stammplatz. Und auch beim Bundesliga-Aufsteiger hat er mit Örjan Nyland einen hochwertigen Konkurrenten. Bislang betreiben der Österreicher und der Norweger beim FCI eine Art Jobsharing.
Lukas Hinterseer
Lukas Hinterseer: Ebenfalls nur Backup beim EM-Teilnehmer 2016 ist Ingolstadts Angreifer Lukas Hinterseer. Der Neffe von Schlagerstar Hansi kommt am gesetzten Marc Janko nicht vorbei und deshalb maximal zu Kurzeinsätzen in der Qualifikation.
Markus Suttner
Markus Suttner: Was für Hinterseer gilt, trifft auch auf Suttner zu. Er hat ÖFB-Kapitän Christian Fuchs vor der Nase. Zumindest in Ingolstadt darf der Linksverteidiger ab und an ran.
György Garics
György Garics: Der in Ungarn geborene Rechtsverteidiger beißt sich bislang an Florian Klein die Zähne aus. Der Neu-Darmstädter ist nach einer Auszeit in der Nationalmannschaft wieder mit dabei. Zuvor kritisiert er Ex-Nationalcoach Dietmar Constantini scharf und wird anschließend ausgebootet.
Rubin Okotie
Rubin Okotie: Der Stürmer von 1860 München ist in der EM-Qualifikation Österreichs Super-Joker. Okotie erzielt beim 1:0-Heimsieg gegen Russland als Einwechselspieler den entscheidenden Treffer. Wenige Tage später besorgt er beim 1:0-Sieg gegen Montenegro das Tor - diesmal als Spieler in der Startelf.
Stefan Ilsanker
Stefan Ilsanker: Der Abräumer von RB Leipzig ist der Backup von Julian Baumgartlinger und kommt aufgrund von dessen überragenden Leistungen nicht regelmäßig zum Zug. Er hätte auch eine andere Karriere einschlagen können, schließlich ist er bis zur Jugend Torwart - wie sein Vater Herbert, der einst bei Mainz spielte.
Marcel Sabitzer
Marcel Sabitzer: RB Leipzig ist auch der aktuelle Klub des Stürmers. Er reift in der vergangenen Saison bei Red Bull Salzburg und spielt nun unter Ralf Rangnick bei den Sachsen. In der Nationalmannschaft muss sich das Talent noch mit Kurzeinsätzen begnügen. In Leipzig ist er Stammspieler.
Robert Almer
Robert Almer: Österreichs Nummer 1 erlebt in Deutschland eine harte Zeit. In Düsseldorf, Cottbus und Hannover kann sich der Schlussmann nicht durchsetzen. Trotzdem bekommt er stets das Vertrauen von Nationaltrainer Marcel Koller und hält seinen Kasten zwischenzeitlich 603 Minuten sauber. Jetzt spielt er bei Austria Wien.
Marko Arnautovic
Marko Arnautovic: Der frühere Bremer spielt mittlerweile skandalfrei bei Stoke City. In der Nationalmannschaft bringt ihn Trainer Marcel Koller leistungsmäßig voll auf Linie, sodass der Flügelspieler mittlerweile eine Stütze des ÖFB-Teams ist.
Kevin Wimmer
Kevin Wimmer: Ebenfalls eine Bundesliga-Vergangenheit hat der frühere Innenverteidiger des 1. FC Köln. Sein Wechsel zu Tottenham bringt dem 22-Jährigen bislang nicht den erhofften Entwicklungsschritt. Wimmer wartet noch auf seinen ersten Pflichtspiel-Einsatz, sitzt derzeit sogar nur auf der Tribüne.
Christian Fuchs
Christian Fuchs: Der frühere Schalker ist Österreichs Kapitän und als Linksverteidiger gesetzt. Nachdem er im Sommer bei Schalke keinen neuen Vertrag mehr erhält, wechselt der Routinier nach England zu Leicester City.
Sebastian Prödl
Sebastian Prödl: Bremen hätte den Innenverteidiger gerne gehalten, doch Prödl geht im Sommer zu Watford. In der Nationalmannschaft ist er nicht mehr Stammspieler. Durch die Verletzung von Martin Hinteregger darf er aber gegen Moldawien und Schweden ran und schaltet Zlatan Ibrahimovic erfolgreich aus.
Marcel Koller
Marcel Koller: Selbst der Trainer hat eine Vergangenheit in der Bundesliga. Er ist der Ex-Coach von Bochum und Köln, war dort der Entdecker von Lukas Podolski. In Österreich wird er schon bei seinem Amtsantritt von Ex-Größen wie Hans Krankl oder Toni Polster angefeindet. Die Kritik ist längst verstummt.