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34 Titel und nationalheld

Toni Kroos: Karriere vorbei! Der beste deutsche Spieler der Geschichte geht

  • Aktualisiert: 08.07.2024
  • 18:17 Uhr
  • Kai Esser
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Die Karriere von Toni Kroos als aktiver Profifußballer ist vorbei. Der zentrale Mittelfeldspieler hat das Ende seiner Laufbahn so präzise gewählt, wie er die Anspielstationen seiner Pässe fand. Er geht als bester deutscher Spieler der Geschichte - völlig unabhängig davon, dass der große Traum geplatzt ist.

Von Kai Esser

Auf dem Höhepunkt ihres Schaffens aufzuhören, das gelang nicht vielen Größen des Sports. Selbst dem "Kaiser" Franz Beckenbauer - in späten Jahren noch beim HSV und New York Cosmos unterwegs - oder Lothar Matthäus schafften nicht den saubersten Absprung.

Cristiano Ronaldo dümpelt noch immer in Saudi-Arabien rum, um dort zweitklassigen Halbprofis Tore um die Ohren zu schießen. Michael Jordan seinerzeit versank mit den Washington Wizards in der sportlichen Bedeutungslosigkeit und Tom Bradys letzte Saison endete mit einer negativen Bilanz und einer Heimklatsche gegen die Dallas Cowboys.

Es beweist Mut, Stärke und auch Überwindung, nach einer absoluten Weltklasse-Saison die Schuhe an den Nagel zu hängen. All diese Attribute vereinigte Toni Kroos mit seiner Entscheidung, dem Fußball nach der laufenden Saison den Rücken zu kehren.

Es besteht kein Zweifel: Der mittlerweile 34-Jährige spielt immer noch auf einem Weltklasse-Niveau. Das hat er auch bei der Europameisterschaft wieder unter Beweis stellen können. Nicht umsonst war er nach wie vor und trotz riesiger Konkurrenz von anderen Top-Spielern unverzichtbarer Stammspieler bei Real Madrid. Nicht nur dem renommiertesten Verein Europas, sondern dem amtierenden spanischen Meister und Champions-League-Sieger.

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Das macht sein Karriereende zwar überraschend für manche, aber nur logisch für Kroos selbst: "Ich habe immer gesagt, dass ich auf dem höchsten Niveau aufhören möchte." Dass der ehemalige Linksaußen mit 34 noch zu den weltbesten Sechsern gehört und mittlerweile Zweikampfmonster ist, zeugt von seiner Fähigkeit, den Wandel des Spiels zu adaptieren und ihm seinen Stempel aufzudrücken.

Das Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund war das siebte an der Zahl für Kroos, sechs davon gewann er. Beides Weltrekord, kein Spieler kann mehr vorweisen. Braucht es noch mehr Zahlen? Es ist vielleicht aktuell schwer greifbar, aber Kroos ist einer der größten Spieler. Nicht nur Deutschlands, sondern des Weltfußballs.

EM im eigenen Land: Die Vollendung des Vollendeten

Der einzige Deutsche, dessen Vermächtnis ungefähr auf einem Level mit dem des gebürtigen Greifswalders ist, ist Franz Beckenbauer. Auch der Kaiser hob das Spiel seiner Mannschaften einst stets auf ein neues, auf ein höheres Level und sammelte Titel wie andere Briefmarken. 34 Mannschaftstitel sowie die Auszeichnung zu Deutschlands Fußballer des Jahres 2018 darf Kroos sein Eigen nennen.

Und obwohl der Mittelfeldstratege lange Zeit in Deutschland nicht die Anerkennung genoss, die er sich eigentlich verdient hatte, geht er dank seiner Entscheidung für die Nationalmannschaft umso mehr als ganz Großer. Das Viertelfinal-Aus gegen Spanien war bitter und es war gewiss auch nicht das beste Spiel in der Karriere von Kroos. Aber ohne ihn, das ist allen bewusst, wäre der Aufschwung der DFB-Elf niemals möglich gewesen.

Kroos hat in wenigen Monaten seine Kritiker endgültig verstummen lassen, indem er eine am Boden liegende Nationalmannschaft wieder konkurrenzfähig gemacht hat - und ganz nebenbei Fußball-Deutschland aus dem Tiefschlaf erweckte. Ein Vermächtnis, das das sportliche Scheitern in den Hintergrund rückt.

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Toni Kroos: Der größte deutsche Spieler der Geschichte

Für manche mag der zentrale Mittelfeldspieler "arrogant" oder "überheblich" sein, weil er Abseits des Platzes auch oft klare Worte findet, aneckt, auf Konfrontation geht. Die Fehde mit Uli Hoeneß steht dafür sinnbildlich. Aber wenn ein siebenfacher CL-Finalist nicht zumindest ein gesundes Selbstbewusstsein haben darf, dann wahrscheinlich niemand.

Zur absoluten Vollendung seiner Karriere hat ihm dieses eine Puzzleteil gefehlt: der Gewinn der Europameisterschaft. Wahrscheinlich sagte er auch deshalb Bundestrainer Julian Nagelsmann zu, bei der EM im eigenen Land dabei zu sein, obwohl er im Hinterkopf hatte, dass das wahrscheinlich seine letzten Karrierespiele sein würden. "Es ist ein Traum geplatzt", erklärte er niedergeschlagen bei "Magenta TV" direkt nach dem Spiel gegen Spanien.

Doch es war von Anfang an klar: Wann der 34-Jährige schlussendlich geht, sei es nach dem dritten Gruppenspiel bei der EURO oder mit dem Pokal unter dem Arm nach dem Finale in Berlin, ist eigentlich egal. Die Reaktionen der Mannschaft und der Fans haben das nach dem EM-Aus verdeutlicht: Nicht das Aus stand im Mittelpunkt, sondern sein persönliches Aus auf so unendlich bittere und unverdiente Art und Weise.

Denn allen ist klar: Er ist der größte deutsche Spieler der Geschichte.

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