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Die Situation des FC Arsenal

Arsenals Abstieg: Letzte Chance Aubameyang?

  • Aktualisiert: 24.01.2018
  • 19:21 Uhr
  • ran.de/Marco Kieferl
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© imago/Sportimage
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Keine Champions League, kein Alexis Sanchez:  Der FC Arsenal hat in den letzten Jahren den Anschluss an die Spitze verloren. Jahr für Jahr verlassen die besten Spieler den Verein, werden aber nicht gleichwertig ersetzt. Pierre-Emerick Aubameyang soll diese Entwicklung umkehren – als Hoffnungsträger, der in Dortmund keiner mehr sein wollte.

London/München - Auch wenn der FC Arsenal im Sommer 2017 erstmals seit 20 Jahren die Champions League verpasste, herrschte im Lager der Gunners so etwas wie Aufbruchsstimmung. Der FA-Cup-Sieg über Lokalrivale Chelsea zeigte, dass Arsene Wengers Team auch noch wichtige Spiele für sich entscheiden konnte. Auf dem Transfermarkt setzte man dazu vermeintliche Ausrufezeichen an die Konkurrenz.

Anders als in der Vergangenheit sprach sich der Verein gegen einen Abgang begehrter Leistungsträger wie Alexis Sanchez und Mesut Özil aus, auch wenn deren Verträge auszulaufen drohten. Die sportlichen Ziele wurden vorangestellt und sollten mit dem Rekordtransfer von Alexandre Lacazette für über 50 Millionen Euro untermauert werden.

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Vergeblicher Angriff auf Ligapspitze

Schluss sollte sein mit dem "Trostpreis" FA Cup. Arsenal ging als Favorit in die Europa League und wollte wieder um die Meisterschaft konkurrieren. Als ausgerechnet Lacazette nach nicht einmal zwei Minuten in der neuen Saison traf, wähnte man sich auf einem guten Weg.

Doch nach dem 4:3-Auftaktsieg wurde man im roten Teil Londons schnell von einer altbekannten Realität eingeholt. Zwei Niederlagen in Folge, darunter ein 0:4 beim FC Liverpool, ließen die Gunners in der Tabelle abstürzen. Ende Januar ist man auf Platz sechs in der Premier League meilenweit von der Spitze entfernt und bangt um die Champions League.

Mkhitaryan kein gleichwertiger Ersatz

Im FA-Cup blamierte man sich als amtierender Champion gegen Zweitligist Nottingham Forest und gilt nach einer Niederlage beim 1. FC Köln und dem Absteigen der Champions-League-Vereine Borussia Dortmund und Atletico Madrid auch in der Europa League nicht mehr als oberster Titelanwärter.

Will man in dieser Saison noch auf mehr als den Carabao Cup hoffen, braucht Arsenal in der Rückrunde eine Aufholjagd. Und genau die scheint nach dem Verkauf des besten Spielers derzeit unwahrscheinlicher denn je. Der Transfer von Alexis Sanchez mag aus wirtschaftlicher Sicht Sinn ergeben, zumal man mit Henrikh Mkhitaryan einen Spieler mit Potenzial als Gegenwert erhalten hat. Rein sportlich sinkt durch den Tausch die Qualität der Mannschaft.

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Henry - Adebayor - Arshavin

Es ist nichts Neues, dass Arsenal seine Stars an die unmittelbare Konkurrenz verliert, doch wusste insbesondere Arsene Wenger meist, wie er diese Verluste mit neuen hungrigen Spielern kompensieren konnte. Auf Mittelfeldmotor Patrick Vieira folgte Cesc Fabregas aus der eigenen Jugend, für den eigentlich unersetzbaren Thierry Henry sprang der junge Emmanuel Adebayor mit 24 Treffern in die Bresche.

Wenger war dabei stets auf eine gewisse Spürnase bei Talenten und seine Fähigkeiten, diese zu Weltklasse-Spielern zu entwickeln, angewiesen. Ein Konzept, dass insbesondere in den letzten Jahren nicht mehr aufging. Wenger verlor in Cesc Fabregas, Samir Nasri und Robin van Persie weiterhin seine besten Spieler. Ersetzt wurden diese mehr oder weniger direkt durch Andrey Arshavin, Mikel Arteta, Gervinho, Oliver Giroud, oder auch Lukas Podolski. Spieler, die zweifelsohne Potenzial und auch Leistung brachten, niemals jedoch an das Niveau ihrer Vorgänger herankamen.

Spend some Money!

Nachwuchsspieler wie Theo Walcott, Alex Oxlade-Chamberlain, Jack Wilshere oder gar Nicklas Bendtner galten als Versprechen für die Zukunft, warten aber aufgrund verschiedenster Gründe noch als Mit-Zwanziger auf ihren Durchbruch in die Weltspitze.

So sank die Qualität in Arsenals Kader mit jedem Jahr, während die Konkurrenz mit enormen Transfersausgaben enteilte.  Wenger selbst weigerte sich lange, Millionen für fertige Stars auszugeben. "Spend some money!", wurde so zu einem festen Bestandteil im Gesangsrepertoire der Arsenal Fans.

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Rekordablöse für Aubameyang?

Pierre-Emerick Aubameyang wird vom FC Arsenal umworben
News

Wenger: "Noch keine Entscheidung" bei Aubameyang

Der Transfer des Bundesliga-Torschützenkönigs Pierre-Emerick Aubameyang (28) zum englischen Spitzenklub FC Arsenal ist weiter in der Schwebe.

  • 23.01.2018
  • 12:58 Uhr

Diesem Wunsch kam Wenger zuletzt nach, machte den eigenen Anhang aber mit Ausnahme von Alexis Sanchez nur bedingt glücklich. Mesut Özil kam mit den Ambitionen, Arsenal zurück in die internationale Spitze zu führen, tauchte aber zu oft ab. Granit Xhaka und Skhodran Mustafi verpassten trotz solider Leistungen ebenfalls den nächsten Schritt, über Alexandre Lacazette und Henrikh Mkhitaryan steht das Urteil noch aus.

Ein Transfer von Pierre-Emerick Aubameyang würde die bisherigen Transferbemühungen in den Schatten stellen. Mit den kolportierten 60 Millionen Euro Ablöse würde der Dortmunder im Alleingang einen neuen Vereinsrekord aufstellen, von einer Verrechnung mit Olivier Giroud ist da noch gar nicht die Rede. Doch auch bei diesem Deal sind Zweifel angebracht.

Arsenal kein Fortschritt

Aubameyang weist mit 141 Toren in 212 Spielen für Dortmund eine herausragende Trefferquote vor und zählt zu den besten Stürmern der Welt. Ein Spieler, der seinen nächsten Schritt eigentlich bei einem größeren Klub als Arsenal oder Dortmund gehen wollte. Dennoch müssen sich die Gunners fragen, warum sie mit Ausnahme chinesischer Klubs offenbar der einzige Interessent sind.

Ein Grund hierfür dürften Aubameyangs Undiszipliniertheiten in Dortmund sein, die sich vor allem in den letzten Monaten auffällig häuften und das Verhältnis zum Verein nachhaltig beschädigten. Ein anderer ist die damit einhergehende Delle in seiner Leistungskurve.

Hoffnungsträger wider Willen

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Aubameyang war und ist niemand, der in Dortmunds Krise vorangeht. Ohne die Zuspiele seiner Kollegen fehlte auch ihm die Sicherheit bei seinen seltener gewordenen Abschlüssen. Der BVB hatte sein System ohne Ousmane Dembele vor der Saison auf ihn zugeschnitten, sich auf den Gabuner verlassen. Jetzt plant er, die Borussen trotz Vertragsverlängerung schnellstmöglich zu verlassen.

Ob ausgerechnet der 28-Jährige nun der Richtige ist, um bei den Gunners die Kohlen aus dem Feuer zu holen, darf bezweifelt werden. Mit ihm, Henrikh Mkhitaryan und Mesut Özil müsste Wenger gleich drei Spieler in ein System integrieren, die zwar unbestritten das Potenzial zur Weltklasse haben, aber extrem wechselhaft in ihren Leistungen agieren.

Schnellstart alternativlos

Arsenal bräuchte Aubameyang in sofortiger Bestform. Anpassungsschwierigkeiten an die Premier League oder eine ungewohnte Rolle in einer Doppelspitze können sich beide Seiten nicht leisten. Der Gabuner müsste das Niveau des Teams sofort anheben – ein Anführer wie van Persie werden, nicht nur ein Leistungsträger wie Giroud.

Sonst droht das Verpassen der Champions League. Sonst droht der Abgang von Mesut Özil, der weitere Verlust von Qualität. Sonst droht sich das Rad weiter in die falsche Richtung zu drehen.

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