Nach Desaster beim WM 2022
DFB Task Force - Rummenigge über neue Aufgabe: "Nationalelf ist wichtigste Mannschaft des Landes"
- Aktualisiert: 14.12.2022
- 00:09 Uhr
- ran.de
Der DFB will mit einer Task Force den Turnaround schaffen. Zu diesem Expertenrat gehört auch Karl-Heinz Rummenigge, der zugleich auf eine schnelle Auflösung der Gruppe hofft.
München - Karl-Heinz Rummenigge soll als einer der fünf Köpfe der neugegründeten Task Force dafür sorgen, dass der DFB wieder an alte Erfolge anknüpft. Wie er der "Bild" verriet, musste der 67-Jährige nicht lange überlegen, um zuzusagen.
Für ihn sei es "selbstverständlich, der Bitte von Bernd Neuendorf und Aki Watzke (DFB-Präsident und Vizepräsident sowie Abgesandter bei der UEFA) nachzukommen, zu helfen". Weiter stellte der langjährige Fußballfunktionär klar: "Die wichtigste Mannschaft des Landes ist nicht Bayern München, sondern die Nationalelf."
Rummenigge wünscht sich "mehr Demut und ein Fokus auf den Fußball"
Rummenigge monierte, dass "die Fans unserer Nationalelf in Deutschland momentan eher ablehnend und fast beschämt" wirken würden. Dies gelte es zu ändern.
Mit Blick auf die vergangenen Turniere empfiehlt er eine andere Einstellung: "Vielleicht würde uns nach diesen Erfahrungen etwas mehr Demut und ein konzentrierter Fokus auf den Fußball gut zu Gesicht stehen."
Im Verband habe es "zuletzt zu viele Nebenkriegsschauplätze" gegeben. Wohl mit Blick auf die Binden-Debatte und Menschenrechts-Diskussionen rund um die WM in Katar betonte der einstige Vorstandsboss des FC Bayern München: "Dazu gehört auch, dass die Politik die politischen Probleme löst und dies nicht auf den Sport abgewälzt wird."
Rummenigge will Turnier, "auf das die Menschen stolz sein können"
Den nach dem Vorrunden-Aus bereits angezählten Hansi Flick hält Rummenigge für einen ausgezeichneten Trainer. Seine Hoffnung hinsichtlich der nächsten EM ist, "dass wir 2024 ein Turnier in Deutschland erleben, auf das die Menschen genauso stolz sein können wie auf das Sommermärchen 2006".
Dies gelinge aber nur gemeinsam: "Wir brauchen niemanden, der sich als Retter aufspielt, sondern ein Team, das loyal und harmonisch zusammenarbeitet."
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Rummenigge sieht frühere Task Force als "Basis für viele erfolgreiche Turniere"
Rummenigge verwies auch darauf, dass er bereits vor 22 Jahren gemeinsam mit Uli Hoeneß, dem diesmal wieder involvierten Rudi Völler und Reiner Calmund einer Task Force angehörte: "Das war damals der Schulterschluss zwischen Bundesliga und DFB - und die Basis für viele erfolgreiche Turniere."
Das beste Zeichen wäre neben einer erfolgreichen Heim-EM auch ein schnelles Ende der aktuellen Expertengruppe, die neben Rummenigge und Völler auch aus Oliver Kahn, Matthias Sammer und Oliver Mintzlaff besteht. "Je eher sich unsere Task Force wieder auflösen kann, umso besser! Denn das würde bedeuten, dass der deutsche Fußball wieder auf dem richtigen Weg ist", gab er abschließend zu bedenken.