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Nach historischer Demütigung

Wacht Paris St. Germain aus dem Alptraum nicht mehr auf?

  • Aktualisiert: 10.03.2017
  • 18:58 Uhr
  • ran.de/Andreas Reiners
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© imago/Laci Perenyi

Die historische Demütigung beim FC Barcelona hat bei Paris St. Germain tiefe Wunden hinterlassen. Wie diese bei dem ambitionierten Scheichklub verheilen, ist offen.

München - Nasser Al-Khelaifi steht vor einem Scherbenhaufen. Einem gewaltigen.

Nichts weniger als den europäischen Fußball-Olymp wollte er mit Paris St. Germain erklimmen. Die Champions League gewinnen. Er ist Präsident des Klubs, der 2011 von katarischen Investoren gekauft wurde. Seitdem wurden mehrere hundert Millionen Euro in Spieler investiert, daneben auch in die Infrastruktur.

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Der 43-Jährige ist aber nicht nur Klubboss, sondern auch einer der einflussreichsten Funktionäre im französischen Fußball. Kein Mann der lauten Worte, kein verbaler Haudrauf, sondern das als höflich und ruhig beschriebene Gesicht des Vereins. So gesehen waren seine Worte nach dem für PSG ebenso demütigenden wie historisch katastrophalen 1:6 beim FC Barcelona und dem erneuten Aus in der Königsklasse für seine Verhältnisse nicht mehr höflich und zuvorkommend. Die Wirkung verfehlten sie nicht.

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Kein Bekenntnis zum Trainer

"Das ist ein Alptraum für uns alle. Es gibt keine Entschuldigungen", stellte er klar. Punkt. Ein Bekenntnis zum längst in der Kritik stehenden Trainer Unai Emery vermied er ebenfalls. "Ob er noch haltbar ist? Das ist nicht der Moment, um darüber zu sprechen. Nach diesem Spiel sind wir alle enttäuscht", sagte Al-Khelaifi.

Und hinterließ reichlich Raum für Spekulationen aller Art. Zur Erinnerung: Emerys Vorgänger Laurent Blanc wurde in die Wüste geschickt, weil er die Königsklasse nicht gewinnen konnte, sich dabei aber zumindest nicht bis auf die Knochen blamiert hatte.

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Wer kehrt nun den Scherbenhaufen weg? Kehrt ihn überhaupt jemand weg? Wie geht es weiter? Fakt ist: PSG hat seit dem Einstieg der katarischen Investoren national so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Das ist bei dem Volumen, das in das Personal gesteckt wurde, allerdings auch das Mindeste.

Das Mindeste auf internationalem Parkett wäre in den vergangenen Jahren zumindest mal der Halbfinaleinzug in der Champions League gewesen, doch spätestens im Viertelfinale war bislang stets Schluss. Diesmal sogar im Achtelfinale, und das krachend.

Vom großen europäischen Player ist PSG also weiterhin weit entfernt, selbst in Frankreich bröckelt die Dominanz. In der Liga liegt man drei Punkte hinter Tabellenführer Monaco, gegen die PSG auch im Ligapokalfinale spielt. Im Pokal steht der Klub im Viertelfinale. Ein nationales Triple ist also weiterhin durchaus möglich. Doch daran haben sich Al-Khelaifi und die Katari längst gewöhnt, mit nationalen Triumphen geben sich die Investoren wohl kaum noch zufrieden.

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"PSG-Projekt gefährdet"

Deshalb titelte die "L'Équipe" dann auch: "Ein historischer Schiffbruch. Das gesamte PSG-Projekt ist durch diese Demütigung gefährdet!"

Denn Fakt ist auch: Das katarische Selbstverständnis lässt nichts anderes zu als den Glanz und Glamour eines Champions-League-Sieges. Es ist fraglich, ob sich die Klub-Investoren die verzweifelten und erfolglosen Versuche noch lange anschauen.

Sollten sie den Stecker ziehen, dürften sportliche Scherbenhaufen die geringsten Probleme des Klubs sein.

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