WM in Russland: Lesben- und Schwulenverband nimmt Politik und DFB in die Pflicht

Eine Woche vor Beginn der WM in Russland will der deutsche Lesben- und Schwulenverband, dass DFB und Politik "Stellung gegen Homophobie" beziehen.

Hamburg - Eine Woche vor Beginn der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) hat der deutsche Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Politiker und Vertreter des DFB aufgefordert, "Stellung gegen Homophobie" zu beziehen und sich nicht nur mit dem Turnier zu "schmücken". Stattdessen müssten sie auch "die Chance" nutzen, bei der WM auf die "schwierige Menschenrechtslage in Russland" aufmerksam zu machen, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Seit 2013 gilt in Russland ein Gesetz, das sogenannte homosexuelle Propaganda gegenüber Kindern und Jugendlichen mit drastischen Strafen belegt.

Russische Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen benötigen laut LSVD "sichtbare Zeichen der Solidarität". Ein Besuch vor Ort solle mit "Treffen mit unabhängigen russischen Menschenrechtsorganisationen" sowie dem Besuch von Veranstaltungen russischer Lesben- und Schwulenverbände verbunden werden. Zudem sollte auf "die Verfolgung und Ermordung von homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen in Tschetschenien" aufmerksam gemacht werden. In der russischen Kaukasusrepublik werden laut Berichten von russischen Aktivisten und Medien Homosexuelle von Milizen der Regierung verschleppt, inhaftiert und misshandelt.

Für den kommenden Sonntag kündigte ein Netzwerk deutscher lesbisch-schwuler Fußball-Fanklubs zudem Demonstrationen von den russischen diplomatischen Vertretungen in Berlin, Bonn, Frankfurt am Main, München und Leipzig an, um auf die Menschenrechtslage hinzuweisen. Diese stehen unter dem Motto #ToRussiaWithLove.

Du willst die wichtigsten Motorsport-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren kostenlosen WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp