Jamie Vardys Wandel - von betrunken im Training zum Helden
- Aktualisiert: 04.05.2016
- 23:42 Uhr
- ran.de / Victoria Kunzmann
Die unglaubliche Story des Jamie Vardy wird um einen Teil reicher. Nach seinem Wechsel zu Leicester City erscheint Vardy betrunken im Training - dann greift der Klub-Besitzer ein.
München/Leicester - Die Erfolgsgeschichte von Leicester City mit der Krönung zum englischen Meister ist einer der bewundernswertesten im Fußball. Eng verbunden ist dieser Triumph mit dem Namen Jamie Vardy. Sportlich gehört die Meisterschaft sicherlich zu den größten Erfolgen des Stürmerstars.
Doch seinen größten Erfolg abseits des Platzes feierte der damals 25 Jahre alte Engländer bereits 2012.
In jenem Jahr wechselte Vardy vom Fünftligisten Fleetwood Town zu Leicester City - von einem Amateurklub in die Championship, die zweite englische Liga. Der rasche Aufstieg - zu viel für den rauen Stürmer.
Klub-Boss stellt Vardys Leben auf den Kopf
Vardy kam mit dem Druck nicht klar, begann zu trinken - erschien sogar betrunken im Mannschaftstraining. Bis der Besitzer von Leicester City, Aiyawatt Srivaddhanaprabha, davon Wind bekam.
Er stellte Vardys Leben auf den Kopf. Dies verriet der Thailander nun der englischen Zeitung "The Sun". "Er kam direkt vom Abgrund in die Championship. Er fing an, jeden Tag zu trinken", führte der Eigentümer aus. "Wir wussten nicht, was wir tun sollten."
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"Wie soll dein Leben aussehen?"
Srivaddhanaprabha nahm die Sache selbst in die Hand und redete mit Vardy. Dabei offenbarte ihm Vardy, dass er nicht wisse, was er mit seinem Leben anstellen solle. "Er hat noch nie zuvor so viel Geld verdient. Also fragte ich ihn: Was ist dein Traum? Was glaubst du, wie soll dein Leben aussehen?"
Dazu gab der Geschäftsmann ihm noch einen Denkanstoß, der Vardy wohl ins Grübeln brachte. "Denke gründlich darüber nach, was du tust für den Klub. Ich habe in dich investiert. Kannst du etwas zurückgeben?"
Vardy bedankte sich mit Toren
Und Vardy gab etwas zurück: Er hörte auf zu trinken, trainierte ab diesem Zeitpunkt hart und wurde belohnt - mit einem weiteren schier unfassbaren Aufstieg.
In seiner zweiten Championship-Saison schoss er 16 Tore. Vergangene Spielzeit erzielte er vier seiner fünf Saisontreffer in den letzten zehn Spielen, die den Klassenerhalt bedeuteten.
Doch damit nicht genug. Diese Saison kommt er bereits auf 22 Tore, ein Grund, warum dem Überraschungsteam die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen ist.
Vom Trinker zum Leicester-Helden
Die Erfolgsgeschichte Leicester und Vardy war in dieser Form kaum vorhersehbar. Auch nicht für den Klub-Besitzer. "Wir wussten nicht, dass er so gut sein kann", gab der Eigentümer der "Foxes" zu.
Aber mit seinem Denkanstoß ging Srivaddhanaprabhas Rezept auf: "Er hat sich angepasst, Fitness-Training gemacht, er wurde eine neue Person. Und das ist besser."
Eine neue Person und ein neuer Stürmerstar. Und großer Bestandteil der Erfolgsgeschichte im internationalen Fußball schlechthin.
Victoria Kunzmann