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Einziger Premier-League-Klub ohne Transfer

Keine Neuen, wütende Fans: Tottenham geht All-in

  • Aktualisiert: 09.08.2018
  • 23:41 Uhr
  • ran.de / Martin Jahns
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© 2017 Getty Images
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Tottenham Hotspur hat als erster Klub seit Einführung des Sommer-Transferfensters in der Premier League keinen Neuzugang verpflichtet. Trainer Mauricio Pochettino sieht sein Team trotzdem stärker als im Vorjahr. Doch nun gehen ausgerechnet die eigenen Fans gegen den Kurs auf die Barrikaden.

München/London - Das gab es noch nie seit der Einführung des Sommer-Transferfensters in der Premier League im Jahr 2003: Keinen einzigen Neuzugang hat Tottenham Hotspur in diesem Sommer unter Vertrag genommen. Einfach ausgestiegen aus dem sich immer schneller drehenden Transferkarussell, auf dem die restliche Premier League allein in diesem Sommer 1,4 Milliarden Euro verschleudert hat. Auf dem Teams wie Everton die verbrannten Millionen des letzten Sommers mit noch mehr Transfer-Millionen am Deadline Day vergessen machen wollen. Tottenham-Coach Mauricio Pochettino saß an diesem Geldverbrennungsdonnerstag dagegen seelenruhig auf einem Pressetermin.

"Natürlich können viele Leute im Fußball nicht verstehen, dass Tottenham keine Spieler gekauft oder verkauft hat, aber manchmal musst du im Fußball einfach etwas anders machen als die anderen", sagte der Argentinier da: "Wenn wir mit unserem Kader zufrieden sind und ihn nicht verbessern können, ist es manchmal die bessere Option, den Kader zusammenzuhalten."

Pochettino ging sogar so weit zu sagen, dass die Spurs 2018/2019 "ohne Zweifel noch besser sind" als die der vergangenen Saison.

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Der neue Star ist das Stadion

Immerhin: Tottenham konnte Starstürmer Harry Kane trotz angeblich ernsthafter Avancen aus Spanien zu einer Vertragsverlängerung bewegen. Auch Dele Alli ist geblieben. Hugo Lloris ist gefühlt der einzige europäische Top-Torhüter, der im Keeper-Roulette dieses Sommers trotz starker WM nicht den Verein gewechselt hat.

Dazu investierte der Klub in Steine statt Beine: Die New White Hart Lane soll beim Heimspiel am 15. September gegen den FC Liverpool offiziell eingeweiht werden.

Doch was zunächst nach dem charmanten Gegenentwurf des modernen Fußballgeschäfts aussieht, stößt in London selbst durchaus auf Widerstand – und das ausgerechnet bei den eigenen Fans.

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Teure Tickets, aber keine teuren Stars

Der Tottenham Hotspur Supporters' Trust (THST) richtete nach Schließung des Transferfensters ein Schreiben an den Verein – und forderte darin Erklärungen für die Tatenlosigkeit des immerhin bestbezahlten Vorstandsvorsitzenden der Premier League, Daniel Levy.

"Tottenhams Unfähigkeit, den Kader so kurz vor dem Erreichen großer Ziele im Sommertransferfenster zu verstärken, hat viele Fans verärgert", schreibt der THST dort. Anfang des Jahres habe der Verein die Kritik der Fanvereinigung an den zu hohen Ticketpreisen mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass nur durch solch teure Tickets neue Superstars finanzierbar seien. "Die Fans haben die geforderten Preise bezahlt. Und trotzdem wurde niemand verpflichtet", klagt der THST.

Auch Hinweise des Vereins, man wolle ohnehin vermehrt auf die eigene Jugendarbeit setzen, entkräften die Fans in ihrem Schreiben: "Vier unserer vielversprechendsten Talente haben den Klub im Sommer verlassen. Aus dem derzeitigen Kader der ersten Mannschaft stammen nur zwei Spieler aus der eigenen Jugend."

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Tottenham ächzt unter WM-Belastung

Und dann ist da noch die körperliche Belastung durch die WM, die kein Premier-League-Team so hart trifft wie Tottenham: Acht Spieler der Stammelf der letzten Saison waren bis zum Ende im Turnier vertreten, die anderen drei immerhin bis zum Ende der Gruppenphase. Dazu kam die von USA-Reisen völlig zerfaserte Saisonvorbereitung. Angesichts des unbarmherzigen Premier-League-Spielplans wäre ein breiterer Kader als im Vorjahr gerade jetzt wichtig gewesen.

In ihrem Schreiben an den Verein betonen die Fans, dass ihre Unterstützung für ihr Team ungebrochen bleibe, doch sie stellen auch eine Forderung: "Wir sind der Meinung, dass die Fans eine vollständige und glaubwürdige Erklärung für das verdienen, was diesen Sommer passiert ist."

Rückendeckung für den ungewöhnlichen Vereinskurs klingt anders. So charmant der ungewöhnliche Transferkurs von Daniel Levy und Mauricio Pochettino daherkommt, so riskant ist er auch für die Verantwortlichen und den Verein.

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