ManCity vs. Liverpool: Duell der irrwitzigen Summen
- Aktualisiert: 25.08.2014
- 18:42 Uhr
- ran.de / Rainer Nachtwey
Manchester City und allen voran der FC Liverpool werfen auf dem Transfermarkt mit den Euros nur so um sich. Fast 200 Millionen Euro gaben beide Klubs bislang zusammen aus. Große Namen suchte man allerdings vergebens - bis jetzt.
München - Es war ein Moment, der selbst die härtesten Kerle zu Tränen rührte. Schwere Verletzungen? Lächerlich! Bittere Niederlagen? Warum auch! Selbst der Champions League-Triumph 2005 gegen den AC Mailand nahm Steven Gerrard nicht so mit.
Aber dieser eine Triumph gegen Manchester City. Nach jenem 3:2 am 14. April 2014 stand Mr. Liverpool auf dem Rasen an der Anfield Road und Tränen kullerten ihm über die Wange. Es war pure Freude.
Es bleibt ein unvergessenes Bild. Auch wenn der erhoffte Meisterschaftsgewinn, dem sich der FC Liverpool nach dem Sieg so nah fühlte, ausblieb. Nur wenige Tage nach dem großen Erfolg unterlagen die Reds dem FC Chelsea, ausgerechnet durch einen dicken Patzer von Gerrard, die Citizens zogen wieder vorbei und sicherten sich den Titel.
Verlorene Meisterschaft noch präsent
Am zweiten Spieltag der Premier League kommt es nun zur Neuauflage (ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de). Diesmal allerdings in Manchester.
Und das Titelrennen ist immer noch ein Thema. "Die Leute sagen immer noch, dass wir mit dem Druck damals nicht klargekommen sind. Aber das stimmt nicht. Wir haben von den letzten 14 Spielen zwölf gewonnen und eines verloren. Und dieses eine war so unglücklich", sagt Liverpools Trainer Brendan Rodgers.
"Wir haben damals großartig gespielt und dann kurz vor der Pause rutscht Stevie aus. Das hat doch nichts mit einem möglichen Titelgewinn zu tun. Er ist ausgerutscht."
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Lallana mehr wert als Kroos
So nah die Erinnerungen an jenen Sonntagnachmittag im April noch sind, so sehr unterscheidet sich Liverpools Truppe von der im Vorjahr. Acht Neuzugänge für umgerechnet 151 Millionen Euro haben die Reds investiert.
Das Kuriose dabei: Mario Balotelli, dessen Transfer heute offiziell bestätigt wurde, ist der erste ganz große Name (Bericht: Liverpool verpflichtet Balotelli). Davor kamen international eher kleine Fische nach Liverpool - für viel Geld. Adam Lallana, bei der WM in Brasilien zumeist auf Englands Bank, wechselte für 31 Millionen Euro von Southampton an die Anfield Road. Zum Vergleich: Für Weltmeister Toni Kroos erhielt der FC Bayern nur 30 Millionen von Real Madrid.
Vier Spieler für Beißer Suarez
Dejan Lovren, Lazar Markovic, Alberto Moreno und Divock Origi - alles Namen, die nur dem wirklich interessierten Fußball-Kenner etwas sagen - kosteten zusammen 81 Millionen Euro. Genau so viel, wie die Reds für den Verkauf von Beißer Luis Suarez kassierten.
Der ehemalige Leverkusener und Bayern-Profi Emre Can war Liverpool zwölf Millionen Euro wert.
Halb so viel wie Liverpool
Es sind gigantische Summen, die für Spieler gezahlt werden, die nicht zur allerersten Kategorie gehören. Und ein Klub, der sonst immer dafür stand, ist Manchester City. Zwar hielt sich der Scheich-Klub mit Ausgaben von "nur" 65,5 Millionen - der Hälfte von Liverpools Ausgaben - zurück, verlängerte hauptsächlich die Verträge mit gestandenem Personal, aber wenn die Citizens einkauften, dann ähnlich.
40 Millionen Euro gaben die für Eliaquim Mangala, einen belgisch-französischen Innenverteidiger, 15 Millionen Euro für den Brasilianer Fernando und acht Millionen für den 32 Jahre alten Torwart Willy Caballero, der hinter Joe Hart nur selten Einsatzzeit erhalten wird.
Bei all den Summen dürften manch Fußball-Fan die Tränen kommen - allerdings nicht vor Freude.