Fußball
FC Barcelona: Ter-Stegen-Konter im Zoff? Barca und Hansi Flick droht jetzt wohl ein Dilemma
- Aktualisiert: 25.07.2025
- 20:42 Uhr
- Chris Lugert
Marc-Andre ter Stegen verkündet via Social Media seine anstehende Rückenoperation und gleich noch eine wahrscheinliche Ausfallzeit. Das aber könnte für den FC Barcelona zum Problem werden.
Die Seifenoper über den FC Barcelona und Marc-Andre ter Stegen ist um ein weiteres Kapitel reicher.
Am Donnerstag verkündete der deutsche Nationalkeeper, dass er sich erneut einer Rückenoperation unterziehen muss, die wie schon jene 2023 in einer Sportklinik im französischen Merignac stattfinden wird, und anschließend rund drei Monate ausfallen wird. Bei seinem Klub sorgte diese Nachricht offenbar aus mehreren Gründen für Verstimmung.
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Denn der etatmäßige Kapitän ter Stegen hat sportlich keine Zukunft bei den Katalanen, in Joan Garcia wurde der Nachfolger bereits verpflichtet.
Als Stellvertreter soll auch künftig Wojciech Szczesny agieren, dessen auslaufender Vertrag verlängert wurde. Großverdiener ter Stegen sollte den Verein eigentlich verlassen, die OP aber verhindert einen baldigen Transfer.
Ter Stegen: Wollte Barca sein Gehalt anderweitig ausgeben?
Doch Barca bleibt nicht nur auf dem Gehalt des Deutschen sitzen. Dessen eigene Prognose, rund drei Monate auszufallen, könnte für Barcelona zum großen Problem werden. Denn wie die "Sport" berichtet, hatte Barca keine Absicht, eine öffentliche Prognose über die Ausfalldauer abzugeben, um ein Schlupfloch im Regelwerk der spanischen Liga nutzen zu können.
Dort heißt es, dass 80 Prozent des Gehalts eines langfristig verletzten Spielers genutzt werden können, um andere Spieler zu registrieren. Auf diese Art und Weise gelang Barca im vergangenen Sommer die Anmeldung von Neuzugang Dani Olmo, der von der schweren Verletzung von Abwehrspieler Andreas Christensen profitierte. Der Däne fiel mit einer Achillessehnenreizung monatelang aus.
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FC Barcelona: Verhindert ter Stegen die Registrierung seines Nachfolgers?
Allerdings gilt diese Regelung nur bei Verletzungen, die eine Ausfallzeit von mindestens vier Monaten nach sich ziehen. Durch ter Stegens Prognose könnte die Liga den Antrag der Katalanen, die Regel in diesem Fall erneut anwenden zu dürfen, abschmettern. Besonders pikant daran: Auch Joan Garcia konnte bislang noch nicht registriert werden.
Verhindert ter Stegen also womöglich die Registrierung seines eigenen Nachfolgers? Es wäre eine clevere Retourkutsche für die Ausbootung und die mehr als fragwürdige Behandlung der vergangenen Wochen. Dass sich ter Stegen in seinem Post selbst auf Vereinsärzte des Klubs bezog, könnte die Argumentation der Katalanen zusätzlich erschweren.
Die "Sport" befragte einige Ärzte, die zwar in ihrer Einschätzung ebenfalls drei Monate Ausfallzeit als Optimalfall angaben, aber auch vier oder gar fünf Monate Pause für denkbar halten.
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Ter-Stegen-Comeback: Drei Monate wohl sehr optimistisch
Ähnlich klang auch Jordi Ardevol. Der Mediziner, viele Jahre für Barca tätig, rechnet mit einer "etwas komplexeren" Genesungsphase. Bei "Radio Catalunya" betonte er, eine Rücken-OP sei für Torhüter komplizierter als für Feldspieler. Ardevol ist Mitglied der medizinischen Kommission der spanischen Liga, die nach der OP eine Ausfallprognose abgibt.
Barca jedenfalls verkündete, "nach Durchführung der Operation" werde "ein neuer medizinischer Bericht veröffentlicht". Nach ter Stegens Vorpreschen dürfte es der Klub aber schwer haben, die Liga davon zu überzeugen, dass den Katalanen die Ausnahmegenehmigung zur Registrierung erneut erteilt wird.
Zumal ter Stegen erklärte, es sei nur eine Vorsichtsmaßnahme, drei Monate zu pausieren. Auch diese Formulierung dürfte wohl nicht ohne Hintergedanken getätigt worden sein.