Große Enttäuschung
Deutschland und das WM-Debakel: Eine Ohrfeige mit Ansage - ein Kommentar
- Aktualisiert: 03.08.2023
- 17:55 Uhr
- Andreas Reiners
Die DFB-Frauen sind tatsächlich in der WM-Vorrunde ausgeschieden, das Desaster ist perfekt. Das Worst-Case-Szenario darf aber niemanden überraschen. Ein Kommentar.
Alexandra Popp pustete tief durch. Und war dann bemerkenswert sprachlos.
Enttäuscht, am Boden zerstört. Tiefraurig. Das ist verständlich nach dem desaströsen WM-Aus, so kurz nach dem sportlichen Tiefschlag. Die Kapitänin suchte zum Glück nicht nach irgendwelchen Floskeln oder Ausflüchten, Erklärungen hatte sie allerdings auch keine. Das gab sie auch unumwunden zu.
Und das verwundert.
Denn sie hätte sich auf dieses Interview unmittelbar nach dem 1:1 gegen Südkorea eigentlich penibel vorbereiten können. Wie alle anderen auch.
Allerspätestens die Pleite gegen Kolumbien war nach dem 6:0-Augenwischer gegen Marokko der finale Weckruf, dass das DFB-Team nach der EM den falschen Weg eingeschlagen hat, dass viele Rädchen nicht ineinander greifen, zu viele Kleinigkeiten nicht stimmen, dass auch Qualität fehlt, die nötige Form sowieso.
Das Wichtigste in Kürze
Denn diese Blamage, diese Ohrfeige für die Vize-Europameisterinnen war eine mit Ansage, das Aus unter dem Strich irgendwann absehbar, ein Debakel mit Anlauf. Denn im Grunde ziehen sich die Probleme der DFB-Frauen durch die vergangenen Monate, durch die gesamte Vorbereitung. Das Kalenderjahr ist für das Team ein verkorkstes.
Zu keinem Zeitpunkt in das Turnier gefunden
Und so ergibt sich dann genau das Bild, das die Frauen bei der WM abgegeben haben, dann gibt es eben keinen positiven Flow wie bei der EM, sondern eine Negativspirale. Die Mannschaft hat zu keinem Zeitpunkt so richtig in das Turnier gefunden, wie man das als Team muss. Sie hat zwar immer Herz gezeigt, aber zu selten Lösungen gefunden.
Und dann fehlt am Ende auch das Quäntchen Glück, was vielleicht das Achtelfinale beschert hätte. Viel mehr aber wohl auch nicht, zu festgefahren war die Mannschaft in ihren Problemchen und Unzulänglichkeiten.
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DFB mit nächstem Debakel
Dass der DFB nach den Männern und der U21 nun sein nächstes Debakel erlebt, und das auch noch mit der einstigen Vorzeige-Nationalmannschaft, schmerzt. Ist aber auch kein Weltuntergang, denn an Niederlagen kann man bekanntlich wachsen.
Wenn die Beteiligten ihre Sprache wiederfinden und die richtigen Antworten liefern.