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Grings mit Schweiz im Achtelfinale - Neuseeland scheitert
Die Schweiz mit der deutschen Nationaltrainerin Inka Grings und Norwegen stehen im Achtelfinale, für Gastgeber Neuseeland ist die Fußball-WM dagegen beendet. In der deutschen Vorrundengruppe darf Marokko wieder hoffen.
In einem dramatischen Finale der Gruppe A hat Inka Grings am Sonntag für lange Gesichter bei den "Football Ferns" gesorgt. Das hart erkämpfte 0:0 reichte der Schweiz , auch Norwegen zog durch ein lockeres 6:0 (3:0) gegen die Philippinen in die K.o.-Runde ein.
"Es hat ein paar Nerven gekostet, aber das ist Fußball", sagte Grings: "So eine Vorrunde zu spielen, ohne Gegentor, spricht für eine tolle Mannschaftsleistung. Aktuell freuen wir uns riesig."
Die Schweiz ist nach Deutschland (1991, 2007 und 2019) und Norwegen (1995) erst die dritte europäische Nation, die in der WM-Gruppenphase ohne Gegentor blieb.
Geschichte schrieb kurz zuvor auch Neuling Marokko: Das 1:0 (1:0) gegen Südkorea war der erste WM-Sieg eines nordafrikanischen Teams.
Sechs Tage nach der 0:6-Pleite gegen Deutschland hielt Ibtissam Jraidi (6.) den Traum des Außenseiters von der K.o.-Runde am Leben. Zudem sorgte Innenverteidigerin Nouhaila Benzina als erste Trägerin eines Hijab für ein WM-Novum.
Das Wichtigste zur WM
Schweden vorzeitig im Achtelfinale
Bereits am Samstag hatte der Olympia-Zweite Schweden durch ein 5:0 (3:0) gegen Italien vorzeitig den Einzug in die K.o.-Phase geschafft. Dabei ragte einmal mehr die frühere Bundesliga-Spielerin Amanda Ilestedt heraus.
Nach ihrem 2:1-Siegtor zum WM-Start gegen Südafrika zeigte die ehemalige Abwehrspielerin von Turbine Potsdam und Bayern München mit einem Doppelpack (39./51.) erneut Torjägerqualitäten.
Brasilien hingegen ließ im Topspiel gegen den wiedererstarkten Rivalen Frankreich mit einem 1:2 (0:1) die erste Chance zum Sprung in die Runde der besten 16 liegen. Jamaika schob sich durch ein 1:0 (0:0) gegen Panama in eine gute Position.
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Neuseeland trauert: "Eine Katastrophe"
In Dunedin fieberten die 25.000 neuseeländischen Fans am Sonntag vergeblich mit: Nur ein Sieg hätte den Gastgeberinnen geholfen, das Heimteam rannte dann auch fast 90 Minuten an - doch die Schweiz hielt auch im dritten Spiel die Null.
Jacqui Hand scheiterte bei der besten Neuseeland-Chance am Pfosten (24.). "Das Abenteuer der Football Ferns endet in einer Katastrophe. Das wird noch sehr, sehr lange schmerzen", schrieb die Tageszeitung "New Zealand Herald".
Grings, die den Job erst zu Jahresbeginn angetreten hatte, führte die Schweiz somit auf Anhieb ins Achtelfinale - das hatten die Eidgenössinnen zuvor nur 2015 geschafft. Dort geht es am Samstag in Auckland gegen Spanien oder Ex-Weltmeister Japan.
Norwegen reicht der erste Sieg bei der bisherigen WM, um noch vorbeizuziehen. Dreierpackerin Sophie Haug (6./17./90.+5), Caroline Graham Hansen (31.), Guro Reiten (53., Foulelfmeter nach Videobeweis) sowie ein Eigentor von Alicia Barker (48.) schossen den nie gefährdeten Erfolg heraus.
Außenseiter Philippinen schied bei der WM-Premiere mit drei Punkten als Letzter aus. Sofia Harrison sah beim Neuling wegen groben Foulspiels die Rote Karte (67., nach Videobeweis).
Marokko: Erste Trägerin eines Hijab
Für eine Überraschung sorgte Marokko: Unbeeindruckt von der deftigen Pleite gegen Deutschland rangen die "Atlas-Löwinnen" Südkorea mit dem früheren Frankfurter Trainer Colin Bell nieder.
Jraidi, viermalige Torschützenkönigin der marokkanischen Meisterschaft, erzielte im australischen Adelaide das erste WM-Tor Marokkos.
In Erinnerung bleibt die Partie aber auch, weil Abwehrspielerin Benzina als erste WM-Teilnehmerin mit einem Hijab auflief. Bis 2014 war das Tragen auf dem Spielfeld noch verboten gewesen.