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Deutschland - Portugal: Müller beschert DFB-Elf einen Traumstart

  • Aktualisiert: 17.06.2014
  • 09:25 Uhr
  • SID
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© getty
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Was für ein Traumstart für die deutsche Nationalmannschaft! Die DFB-Auswahl demontiert dank eines überragenden Thomas Müller Portugal um Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Doch es gibt auch einen Wermutstropfen.

Salvador da Bahia - Ein Thomas Müller in weltmeisterlicher Verfassung, ein Triumph zum "Hundertsten": Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem eindrucksvollen Sieg in die WM in Brasilien gestartet. Im 100. WM-Spiel einer DFB-Auswahl gelang der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw vor den Augen von Bundeskanzlerin Angela Merkel ein ungefährdetes und über weite Strecken glanzvolles 4:0 (0:0) gegen einen enttäuschenden Weltfußballer Cristiano Ronaldo und dessen erschreckend schwachen Portugiesen. Mann des Spiel: der dreifache Torschütze Müller.

"Drei Tore in einem Spiel ist natürlich etwas Herrliches. und war ja wieder eines schöner als das andere", sagte der überragende Müller mit einem Lachen. Er führte Deutschland zum siebten WM-Auftaktsieg nacheinander, und er war vor 51.081 Zuschauern in Salvador de Bahia überzeugend und souverän herausgespielt. "Es ist schön, dass wir mit so einem Sieg nach Hause fahren", sagte Kapitän Philipp Lahm vor dem Rückflug Richtung Santo Andre, betonte aber: "Wir sind noch lange nicht am Ende." Heißt: Dies war nur ein erster Schritt Richtung vierter WM-Titel.

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Pepe fliegt vom Platz

Erleichtert wurde der Einstand durch den Platzverweis für Pepe (37.), der Müller mit der Hand im Gesicht traf und mit dem folgenden Kopfkontakt seinen Rauswurf durch den serbischen Schiedsrichter Milorad Mazic provozierte. "Ich habe einen Schlag gespürt, was danach passiert ist, kann ich nicht mehr so genau sagen", sagte Müller. Durch einen vom ihm verwandelten Foulelfmeter (12.) und Mats Hummels (32.) lag die DFB-Auswahl zu diesem Zeitpunkt aber schon in Führung.

Müller blieb in seinem 50. Länderspiel auch nach dem Abgang von Pepe im Mittelpunkt des Geschehens: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45.+1) erzielte er in seinem siebten WM-Spiel in Gerd-Müller-Manier seinen siebten WM-Treffer. Dies hatte den Vorteil, dass die deutsche Mannschaft bei schwül-warmem Wetter in der Arena Fonte Nova nicht mehr alles aus sich herausholen musste. Chancen gab es dennoch, und eine davon nutzte, wenig erstaunlich, erneut Müller (78.) - es war ein klassischer "Abstauber".

Özil stark verbessert

Götze war überraschend einer von zwei Assistenten von Müller in der Offensive. Nach tagelanger Geheimniskrämerei hatte Löw eine Aufstellung präsentiert, die zuvor wohl nur er auf dem Zettel gehabt hatte: Mesut Özil und vor allem Götze tummelten sich zusammen mit dem Münchner in vorderster Reihe. Toni Kroos und Sami Khedira standen ein wenig dahinter. Özil zeigte sich stark verbessert im Vergleich zu den vergangenen Spielen, wurde aber in der 61. Minute dennoch durch Andre Schürrle ersetzt.

Vor allem die Aufstellung von Götze erwies sich als guter Schachzug. Der Münchner, einer von sechs Spielern des FC Bayern in der Anfangsformation, war überall zu finden und extrem wuselig. Er holte den Elfmeter heraus, den Müller nutzte, er hätte vor dem Eckball zum 2:0 beinahe selbst getroffen: Joao Patricio brachte ein Knie dazwischen, er verzögerte den zweiten Gegentreffer dadurch aber nur um Sekunden.

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Neuer steht richtig

Vor der erwarteten Vierer-Reihe in der Abwehr mit gleich vier gelernten Innenverteidigern hatte Löw Sami Khedira und Philipp Lahm postiert. Lahm geriet überraschend sofort in Schwierigkeiten - er lag noch am Boden und reklamierte ein Foulspiel, da schoss Cristiano Ronaldo zum ersten Mal auf das deutsche Tor. Manuel Neuer stand richtig (8.). Es folgten ein paar weitere ungewohnte Schnitzer von Lahm.

Nach dem ersten Warnschuss von Ronaldo hätte die deutsche Mannschaft nur eine halbe Minute später bereits in Führung gehen müssen. Der missglückte Versuch eines öffnenden Passes von Portugals Torhüter Rui Patricio landete vor den Füßen von Khedira, der aber schoss unbedrängt aus 30 Metern um ein paar Zentimeter am leeren Tor vorbei. Es dauerte nicht mehr lange, und von Ronaldo war nichts mehr zu sehen - außer einem beleidigten, genervten Gesichtsausdruck.

Hummels verletzt sich

Die Portugiesen, der DFB-Auswahl dreimal in Folge und zuletzt im ersten Gruppenspiel bei der EM 2012 unterlegen, leisteten ein weiteres Mal unfreiwillig Hilfestellung: Joao Pareira, Abwehrspieler vom FC Valencia, zupfte Götze im Strafraum zu Boden, Müller verwandelte den Elfmeter. Und nachdem Nani (25.) knapp über Neuers Tor geschossen hatte, war der ausgezeichnete Hummels nach einem Eckball von Kroos per Kopf zur Stelle.

In dieser 32. Minute wurde offensichtlich, dass auch die deutsche Mannschaft intensiv Standards trainiert hat. Das Gespann Kroos-Hummels hatte mit "Ecke-Kopfball-Tor" bereits im vergangenen November Erfolg gehabt. Bei einem Turnier aber war Deutschland zuletzt bei der EM 2008 nach einem ruhenden Ball erfolgreich gewesen, als Michael Ballack einen Freistoß gegen Österreich (1:0) ins Tor schoss.

Für Hummels war der Treffer der Lohn seiner vielleicht besten Leistung im Nationaltrikot, allerdings musste er in der 73. Minute vom Feld - er schien sich bei einem Zweikampf das Knie verdreht zu haben. Eine unglückliche Situation vor allem auch deshalb, weil sich auch die Aufstellung von vier Innenverteidigern in der Abwehr als gelungen Variante entpuppte.


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