WM 2022: Samuel Eto'o entschuldigt sich für Wutausbruch und warnt vor "noch größerer Tragödie"
- Aktualisiert: 06.12.2022
- 23:30 Uhr
- ran.de
Der Wutausbruch von Samuel Eto'o beweist, dass der Stachel des dramatischen WM-Playoff-Duells bei Algeriern und Kamerunern noch tief sitzt. Kameruns Stürmerlegende entschuldigt sich und spricht eine ernste Warnung aus.
München/Doha - Der Vorfall sorgte am Montag nach dem Spiel zwischen Brasilien und Südkorea für großes Aufsehen.
Kameruns Stürmer-Legende Samuel Eto'o trat einem Mann vor laufender Kamera wutentbrannt ins Gesicht.
Am Tag darauf bat der 41-Jährige, der mittlerweile Präsident des kamerunischen Fußballverbands ist, öffentlich um Entschuldigung.
Eto'o: "Ich habe meine Beherrschung verloren"
"Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich meine Beherrschung verloren habe und so reagiert habe, wie es nicht meinem Charakter entspricht. Ich möchte mich in aller Öffentlichkeit für diesen bedauerlichen Vorfall entschuldigen", schrieb Eto'o in seiner Instagram-Story.
Anschließend begründete er ausführlich, warum er die Beherrschung verlor und auf den Mann – einen algerischen Youtuber – losging.
"Ich verspreche, dass ich mich weiterhin gegen die unerbittlichen Provokationen und die täglichen Schikanen einiger algerischer Fans wehren werde", schrieb er weiter. "Seit dem Spiel Kamerun gegen Algerien am 29. März in Blida bin ich Zielscheibe von Beleidigungen und Betrugsvorwürfen, für die es keinerlei Beweise gibt."
Damit spricht er die dramatischen Umstände aus dem entscheidenden WM-Qualifikationsduell der Kameruner mit Algerien an. Kamerun hatte das Hinspiel zu Hause mit 0:1 verloren und im Rückspiel erst in der Nachspielzeit der Verlängerung das alles entscheidende Tor zum 2:1 erzielt.
Damit löste Kamerun das WM-Ticket, während in Algerien eine Mischung aus tiefer Trauer und grenzenloser Wut herrschte. Der algerische Verband legte nach dem Spiel Beschwerde bei der FIFA gegen die Wertung ein mit der Begründung, es sei zu mehreren "seltsamen Schiedsrichterentscheidungen" gekommen.
Der Protest wurde abgelehnt. Doch beruhigt haben sich manche Algerier allem Anschein nach immer noch nicht.
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Eto'o appelliert an algerische Fans und warnt vor "Tragödie"
Nach Informationen des algerischen Fußball-Portals "DZ foot" soll der Youtuber den ehemaligen Angreifer zum umstrittenen Schiedsrichter Bakary Gassama befragt haben, der das WM-Playoff-Rückspiel geleitet hatte.
Diese Frage hatte das Fass bei Eto'o dann offensichtlich zum Überlaufen gebracht, auch weil er nicht der einzige Kameruner gewesen sei, der in Katar immer wieder beschimpft worden sei.
"Während dieser Weltmeisterschaft wurden kamerunische Fans von Algeriern belästigt und bedrängt, die das gleiche Thema ansprachen", schrieb Eto'o: "Ich möchte erwähnen, dass das Szenario der algerischen Niederlage grausam war, aber vollkommen im Einklang mit den Regeln und der Ethik unseres Sports steht."
Sein Statement schloss er mit einer ernsten Warnung: "Ich appelliere daher an die algerischen Behörden und den Verband, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und diesem ungesunden Klima ein Ende zu setzen, bevor es zu einer noch größeren Tragödie kommt."