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Handball-EM: Deutschland steht im Halbfinale

  • Aktualisiert: 27.01.2016
  • 20:10 Uhr
  • SID
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Der Handball-Wahnsinn geht weiter. Deutschland steht nach einer Energieleistung gegen Dänemark im EM-Halbfinale.

Breslau - Handballer im Höhenrausch, die Rasselbande bläst zum Gipfelsturm: Die stark ersatzgeschwächte Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson ist bei der EM in Polen nach einer leidenschaftlichen Vorstellung sensationell ins Halbfinale eingezogen. Das jüngste aller EM-Teams bezwang den zweimaligen Europameister Dänemark zum Abschluss der Hauptrunde nach großem Kampf in einem weiteren Krimi mit 25:23 (12:13) und spielt am Freitag um den ersten Finaleinzug bei einem Großereignis seit dem WM-Gold beim Wintermärchen 2007.

"Wir haben einfach unser Ding durchgezogen. Das war eine grandiose Leistung. Wir haben uns nicht verrückt machen lassen", sagte Sigurdsson in der "ARD".

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16 EM-Debütanten mischen Dänemark auf

Bester Werfer beim fünften Sieg der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Folge war Steffen Fäth mit sechs Toren. Die mit insgesamt 16 EM-Debütanten angetretene deutsche Mannschaft träumt nach dem ersten Einzug in ein EM-Halbfinale seit acht Jahren sogar vom ganz großen Wurf. Den einzigen EM-Titel hatte es 2004 unter Coach Heiner Brand gegeben.

Von Dirk Nowitzki über Joachim Löw bis Jürgen Klopp - zahlreiche Sportgrößen hatten dem WM-Siebten vor der entscheidenden Begegnung in Breslau per Videobotschaft viel Glück gewünscht. Die DHB-Auswahl konnte den zusätzlichen Motivationsschub gut gebrauchen. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Kapitän Steffen Weinhold und Christian Dissinger musste Sigurdsson auf gleich sechs Stammspieler verzichten.

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DHB-Team überzeugt mit variabler Defensive

Nach anfänglichen Problemen und einem 2:4-Rückstand (7. Minute) kam die DHB-Auswahl aber vor 6500 Zuschauern von Minute zu Minute besser ins Spiel. Die Deckung um Abwehrchef Finn Lemke stellte sich dem dänischen Angriff mit Superstar Mikkel Hansen entschlossen entgegen und variierte immer wieder zwischen einer 6:0- und einer offensiven 4:2-Variante.

Der deutsche Angriff legte die anfängliche Nervosität schnell ab und kam durch Kreisläufer Erik Schmidt zum Ausgleich (5:5/12.). Die hinter der Ersatzbank sitzenden Weinhold und Dissinger sprangen in ihren Deutschland-Trikots auf und jubelten lautstark. Nach der ersten Führung beim 6:5 (13.) nach einem Tempogegenstoß von Youngster Rune Dahmke machten sich auch die zahlreichen deutschen Fans bemerkbar. "Jetzt geht's los", hallte es durch die ausverkaufte Jahrhunderthalle.

Nachnominierungen zahlen sich aus

Durch Hansen und den Magdeburger Michael Damgaard hielten die mit neun Bundesliga-Legionären angetretenen Dänen dagegen, doch dem Sigurdsson-Team war das große Selbstvertrauen und der absolute Siegeswille anzumerken. Als Kai Häfner, der ebenso wie Julius Kühn kurzfristig nachnominiert worden war, zum 10:8 (22.) traf, hielt es auch DHB-Präsident Andreas Michelmann nicht mehr auf seinem Sitz.

Mit vier Toren in Folge schlugen die Dänen zurück, aber der überragende Fäth hielt die deutsche Auswahl im Spiel. Mit seinem fünften Treffer beim fünften Wurfversuch stellte der Wetzlarer den 12:13-Halbzeitstand her. "Die Jungs machen es bisher sehr gut. Jetzt müssen wir noch etwas aggressiver werden, dann klappt es auch", sagte Torhüter Carsten Lichtlein nach den ersten 30 Minuten in der ARD.

Mit zwei schnellen Toren zur Führung untermauerte Tobias Reichmann die Worte Lichtleins. Die Partie blieb ausgeglichen, die Spannung steigerte sich minütlich. Es entwickelte sich eine echte Abwehrschlacht, beide Teams mussten für ihre Tore hart kämpfen, da auch die Torhüter Andreas Wolff und Niklas Landin bei den Dänen immer besser ins Spiel kamen.

In einer dramatischen Schlussphase lag die DHB-Auswahl zunächst mit 21:23 zurück (53.). Doch das deutsche Team gab nicht auf und kam durch Martin Strobel wieder zum Ausgleich (23:23/57.). Reichmann sorgte per Siebenmeter 2:37 Minuten vor dem Ende für die Führung, Anders Eggert von der SG Flensburg-Handewitt scheiterte im Gegenzug am Innenpfosten des deutschen Tores. Fabian Wiede sorgte mit dem 25:23 eine Minute vor dem Ende für die Entscheidung.