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DTM-Pilot im ran-Interview

Thomas Preining im ran-Interview: "Privat Auto fahren? Meist macht das meine Freundin"

  • Aktualisiert: 02.08.2023
  • 22:36 Uhr
  • Mike Stiefelhagen
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Thomas Preining ist aktuell der Mann der Stunde in der DTM. Der Österreicher führt vor den Rennen am Nürburgring vom 4. bis 6. August (live auf ProSieben und ran.de) die DTM-Wertung an. Im Interview mit ran racing spricht Preining über hartes Racing, Abkühlung im Rennwagen und privates Autofahren.

von Mike Stiefelhagen

Mit 88 Punkten ist Thomas Preining aktuell der Mann, den es zu schlagen gilt in der DTM.

Nach seinem ersten Saisonsieg beim vergangenen Rennen am Norisring führt er die Fahrerwertung vor dem aktuellen Champion Sheldon van der Linde mit zehn Punkten Vorsprung an.

Vor dem nächsten Rennwochenende der DTM vom 4. bis 6. August am Nürburgring (live auf ProSieben und ran.de) spricht der DTM-Führende in einem zweiteiligen Interview mit ran racing über hartes Racing, heiße Temperaturen und Mick Schumacher. Hier Teil eins.

ran: Glückwunsch zum Sieg am Norisring und der Führung in der DTM-Meisterschaftswertung, Thomas Preining. Am Sonntag gipfelte Ihr Triumph mit einem Überholmanöver in der ersten Kurve. Dabei gab es auch Kontakt mit Schubert-Pilot Rene Rast, der nach dem Rennen sagte, ganz legal war der Überholvorgang nicht. Wie bewerten Sie mit etwas Abstand die Szene?

Preining: Natürlich hat Rene eine andere Meinung als ich. Ich würde in seiner Position genauso argumentieren und er in meiner wahrscheinlich so wie ich. Es stimmt, ich habe ihn nicht so überholt, wie wir es in der Fahrerbesprechung festgelegt haben. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir beim Kurveneingang, also dann wenn man einlenkt, Tür-an-Tür für ein Überholmanöver sein müssen. Allerdings hat er - im Vergleich zu seinen Runden davor - viel früher eingelenkt, um sich zu verteidigen. Und er hat sich während des Anbremsen bewegt, was auch ein Sicherheitsrisiko und gegen die Regeln ist. Von daher war es für beide Seiten vermeidbar, sich zu berühren. Wir hatten beide keine böse Absicht. Ich habe vor Rene großen Respekt, für mich ist das kein Thema.

ran: Ist vor so einem Überholmanöver in Ihrem Kopf, dass es gegen einen Rene Rast geht, der gerne mal härter verteidigt oder verhalten Sie sich bei jeder Aktion gegenüber jedem Fahrer gleich?

Preining: Es gibt Fahrer, die lassen mehr Platz und es gibt Fahrer, die lassen weniger Platz. Rene ist immer hart, aber auch fair. Ich bin für selbiges bekannt.

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Thomas Preining: "Habe mich so verbrannt, dass die Haut aus dem Mund kam"

ran: Am Norisring waren es mit rund 35 Grad wieder so hohe Temperaturen, dass sogar teils die Zuschauer es kaum aushalten konnten. Im Auto ist es nochmal heißer. Wie bereiten Sie sich auf so Extremsituationen vor?

Preining: Ich gehe oft in die Sauna, man muss den Körper an solche Situationen gewöhnen. Am Norisring hatten wir ein Trinksystem verbaut. Ich bin jedoch jemand, der immer einen Satz heiße Ohren als Erinnerung braucht (lacht). Ich werde immer am Funk erinnert, etwas zu trinken, da ich sonst so im Tunnel bin, dass ich es vergesse.

ran: Das Trinksystem funktioniert dann einfach via Knopfdruck?

Preining: Genau. Du musst jedoch wirklich schnell trinken! Weil sonst wird das Wasser sehr warm, was auch zeigt, wie die Temperaturen im Wagen steigen können. Ich habe mich im ersten Rennen am Norisring richtig verbrannt. Ich wollte nach fünf Runden das erste Mal trinken und habe mich so verbrannt, dass die ganze Haut aus dem Mund rauskam. Damit ist nicht zu spaßen.

ran: Gibt es andere Möglichkeiten sich abzukühlen in einem Rennen?

Preining: Wir haben eine Klimaanlage, aber die nutzen wir nicht, da diese Energie kostet. Und man möchte als Fahrer keine Millisekunde einbüßen.

ran: Gab es denn mal ein Rennen, bei dem Sie das Gefühl hatten, dass Sie aus gesundheitlichen Gründen abbrechen mussten?

Preining: An sowas habe ich noch nie gedacht. Aber vor zwei Jahren fuhr ich mal in Bathurst, Australien. Das war ein 12-Stunden-Rennen und am Renntag waren es 46 Grad. Unsere Klimaanlage ist nach einer Stunde ausgefallen. Da ist mir in einem Doppelstint die letzten Runden etwas schwarz geworden und ich dachte ich kollabiere gleich. Aber es ist gut gegangen.

ran: Wie viel Kilo verlieren Sie in so einem Rennen durch Schwitzen?

Preining: So an die 1,3 Kilogramm pro DTM-Rennen.

Thomas Preining: "Habe privat absolut keinen Bock auf Auto fahren"

ran: Wenn wir schon bei so privaten Fragen wie beim Abnehmen von Gewicht sind: Es gibt Rennfahrer, die denken gefühlt an nichts anderes außer Rennen fahren. Wie ticken Sie?

Preining: Ich bin froh, wenn ich das Auto privat stehen lassen kann. Ich habe wirklich absolut keinen Bock drauf. Null. Echt ungern. Ich suche mir eigentlich immer jemanden, der mich fährt. Meist macht das sogar meine Freundin. Ich hasse den Stadtverkehr. Aber wenn ich mal selbst fahre, dann genieße ich die freie Fahrt in Deutschland. Dank Porsche darf ich ja wirklich coole und schnelle Autos fahren.

ran: Haben Sie Freunde in der DTM oder gibt es sowas unter Fahrern nicht?

Preining: Ich komme mit meinem Teamkollegen Dennis Olsen sehr gut aus. Der Typ ist Weltklasse. Zum Rest stehe ich sehr neutral.

ran: Es gibt Gerüchte, Dennis Olsen wäre nicht nur gut auf der Strecke, sondern auch gut beim Feiern.

Preining (lacht): Der macht dich platt. Er ist ein Norweger, er ist ein Wikinger.

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Thomas Preining ist kein Fan vom Lausitzring

ran: Gibt es eine Lieblingsstrecke?

Preining: Oschersleben! Damit stehe ich wahrscheinlich ziemlich alleine da, aber ich mag diese engen, winkligen Kurse. Sicher gibt es Strecken, auf denen man besser Überholen kann. Da ist Oschersleben eine Katastrophe. Aber sie macht mir einfach Spaß. Bisschen wie eine Kartstrecke.

ran: Und welche Strecken gefallen Ihnen nicht?

Preining: Lausitzring. Keine Ahnung warum, aber das gibt mir nichts. Die ganze Gegend dort. Entschuldigung, wenn da irgendjemand wohnt, aber das ist nichts für mich. Ich hoffe, mein Wochenende dort geht irgendwie sauber über die Bühne, aber in den Urlaub fahren würde ich da nicht. Dieses riesige Windrad, die viel zu großen Tribünen, die man gar nicht füllen kann - man fühlt sich immer winzig. Die Strecke gibt mir herzlich wenig. Und die Gegend selbst auch. Das ganze Drumherum ist schwierig. Aber so fünfzehn bis zwanzig Kilometer wird es schön. Ostdeutschland hat ja schöne Ecken, aber der Lausitzring ist nicht mein Ding.

Das Interview lief auf dem Twitch-Kanal "MikeLS_91" mit ranRacing-Reporter Mike Stiefelhagen und dem Motorsport-YouTuber "Andi_Knight".


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