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Formel 1

Formel 1: China-Rookie Guanyu Zhou überzeugt im Alfa Romeo

  • Aktualisiert: 17.04.2022
  • 23:11 Uhr
  • ran.de / Franziska Wendler
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© Imago

Im Schatten der Superstars liefert Guanyu Zhou in der Formel 1 eine bärenstarke Vorstellung nach der anderen ab. Der chinesische Rookie beeindruckt nicht nur mit seinen fehlerfreien Rennen.

München - Drei Rennen sind in der aktuellen Formel-1-Saison absolviert, vor allem eine Sache sahen Beobachter und Fans dabei immer wieder: beschädigte Autos. Ein Pilot nach dem anderen verursachte in den vergangenen Wochen einen Unfall. Von kleinen Blechschäden bis zu massiv zerstörten Boliden war alles dabei.

Alleine der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel landete beim Melbourne-GP - seinem Saisondebüt nach Corona-Infektion - gleich zweimal in der Mauer und verursachte massive Schäden und die dazugehörigen Kosten. Und damit war er nicht der einzige. Mick Schumacher, Nicholas Latifi, Lance Stroll - unzählige Piloten fremdeln mit den neuen Fahrzeugen.

Einer blieb von alldem bislang verschont. An allen drei Rennwochenenden sowie bei den zuvor absolvierten Testfahrten in Barcelona und Bahrain lieferte Guanyu Zhou seinen Alfa Romeo ohne einen einzigen Kratzer an der Box ab.

Für seine Mechaniker und Ingenieure ein Glücksfall, spart sich das Team dadurch nicht nur viel Arbeit und Geld, sondern hat gleichzeitig auch mehr Zeit für die Weiterentwicklung des Fahrzeugs.

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Zhou fuhr im ersten Rennen in die Punkte

Wenn man die Formel-1-Fans nach den aktuellen Fahrern in der Königsklasse fragen würde, dürfte der Name des 22-jährigen Chinesen wohl nicht unbedingt gleich zu Beginn genannt werden. Dabei hat der Rookie bereits eindrucksvolle Leistungen abgeliefert. Und das nicht nur, weil er seinem Boliden keinen Schaden zugefügt hat.

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Gleich beim Auftaktrennen in Bahrain schnappte er sich den zehnten Platz und damit seinen ersten Punkt. Bei den darauffolgenden Grands Prix in Jeddah und Melbourne sicherte sich der erste Chinese in der Formel-1-Geschichte zweimal den elften Platz.

"Ich habe zusammengefasst in den ersten drei Rennen meine Erwartungen übertroffen", erklärte er im Anschluss: "Ich bin sehr stolz darauf, was das Team und ich zusammen erreicht haben. Wir entwickeln uns in die richtige Richtung und das ist gut."

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Mit 14 zu Ferrari

Dem Alfa-Romeo-Piloten ist die DNA eines Motorsportlers in die Wiege gelegt worden. "Schnelle Fahrzeuge haben mich immer fasziniert, man musste bei mir die Freude nicht wecken, sie war da. Ich wollte so schnell wie möglich damit herumfahren", erklärte er in einem Interview mit der Schweizer Zeitung "Blick": "Eines Tages hatten meine Eltern von der Schwärmerei genug und fuhren mit mir in eine Halle mit einer Kartpiste."

Von da an ging es steil bergauf. In seiner Heimat besiegte er alle Gegner und gewann unzählige Titel, mit 14 Jahren wurde er in die Driver Academy von Ferrari aufgenommen. Vier Jahre später folgte der Wechsel in das Förderungsprogramm von Alpine/Renault. 70 Mal kam Zhou in der Formel 2 zum Einsatz, 20 Mal stand er dabei auf dem Podest.

Vor nicht einmal einem Jahr, im Juli 2021, durfte er dann Fernando Alonso bei einer 60-minütigen Trainingseinheit für den Spielberg-GP ersetzen. Das Ergebnis: Platz 14 - und eine schnellere Zeit als Sebastian Vettel und Mick Schumacher.

Bottas als eine Art Vater-Figur

Wenig später erhielt Alfa Romeo aus China ein 30 Millionen Dollar schweres Angebot mehrerer Sponsoren für einen Vertrag mit dem Ausnahmekönner - und schlug zu. Kimi Räikkönen (Karriereende) und Antonio Giovinazzi (Formel E) hatten ausgedient, dafür wurden der langjährige Mercedes-Pilot Valtteri Bottas und Zhou als neue Fahrer vorgestellt.

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Der Finne ist für den Youngster inzwischen zu einer Art Vater-Figur geworden. "Vor dem ersten Rennen in Bahrain habe ich ihn mit Fragen überhäuft. Und Valtteri hörte mir immer sehr aufmerksam zu, half mir, wo er konnte. Und auch jetzt kommt er oft vorbei und fragt mich, ob ich Fragen oder Zweifel mehr habe", erklärte Zhou.

Auch Alonso und Daniel Ricciardo, die ihn in seiner Lehrzeit bei Alpine begleiteten, stehen dem jungen Sportler zur Seite.

Für Zhou, der seit mehr als zwei Jahren nicht mehr in seiner Heimat war, und der seine chinesische Freundin nur dann sieht, wenn sie nach Europa kommt, hat sich im zurückliegenden Jahr vieles geändert. Vor allem in der Wahrnehmung anderer Menschen, die ihn immer häufiger um ein Selfie bitten. "Ich habe im Gegensatz zu letztem Jahr etwa rund 250.000 Follower mehr", so der Sportler.

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Große Ziele mit Alfa Romeo

Diese Zahl dürfte sich im Laufe der Saison, es stehen noch 20 Formel-1-Rennen aus, noch weiter erhöhen. Für sein Rookie-Jahr hat der Chinese übrigens ganz konkrete Ziele. Das erste, einen Punkt in der WM-Wertung zu ergattern, erfüllte er sich bereits beim Auftakt: "Zudem will ich weiter nie im ersten Teil der Qualifikation ausscheiden - und bis zum Saisonende mindestens einmal ins Top-10-Finale kommen."

Bei Alfa Romeo dürfte man das gerne hören.

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