Formel 1 am Wochenende zu Gast in Melbourne
Formel 1: Letztes Auto für Mick! Schumacher-Ingenieur spricht über Unfall in Saudi-Arabien
- Aktualisiert: 07.04.2022
- 15:46 Uhr
- ran.de / Kai Esser
Beim Großen Preis von Saudi-Arabien hatte Mick Schumacher den schwersten Unfall seiner noch jungen Formel-1-Karriere. Nun spricht sein persönlicher Renningenieur über das kaputte Auto, Nachtschichten und warum das anstehende Rennen in Australien im schlimmsten Fall das letzte für Schumacher sein könnte.
München/Melbourne - "Mir geht es sehr gut, es gibt keine Nachwirkungen", gab Mick Schumacher in der Medienrunde vor dem Grand Prix in Australien zu Verstehen.
Die Nachfrage nach seiner Gesundheit war mehr als berechtigt, ist sein schwerer Crash mit G-Kräften von rund 35 in Dschiddah keine zwei Wochen her. Aus gesundheitlichen Gründen durfte er damals nicht am Rennen teilnehmen.
Renningenieur Scott: "70 Prozent konnten wir wegwerfen"
Doch auch die Frage nach der Gesundheit von Micks Dienstfahrzeug sollte gestattet sein. In der "BILD" erzählt sein Renningenieur Matthew Scott vom Haas-Team, dass das Auto von Schumacher Junior zu mehr als zwei Dritteln kaputt war: "70 Prozent des Autos mussten wir wegwerfen. Als ich gesehen habe, dass wir es in zwei Teilen wiederbekommen, musste ich erstmal durchpusten", so Scott.
Von "weit über 100 Stunden Arbeitsaufwand" spricht der US-Amerikaner. "Wir haben quasi ein komplett neues Auto bauen müssen", erklärt der 41-Jährige.
Allerdings kann Scott dem Unfall, der dem Team mehrere Nachtschichten beschert hat, auch etwas Positives abgewinnen: "Dadurch, dass wir das Fahrzeug von Grund auf neu bauen mussten, hatten wir die Chance zu überprüfen, wo wir noch Gewicht einsparen können", meint er.
"In der Formel 1 entscheidet jedes einzelne Kilo", ist sich Scott sicher. Befürchtungen, das Auto würde bis zum ersten freien Training in Australien nicht fertig werden, konnte er entkräften: "Das schaffen wir locker."
Externer Inhalt
Punkte-Party, sponsored by Mick - Fahren auf Bewährung
"Natürlich hat sich Mick entschuldigt", offenbart sein Ingenieur. "Aber das muss er gar nicht. Wir sind ein Team." Versprochen hat der 23-Jährige seinem Team aber eine große Feier, wenn sowohl er als auch Teamkollege Kevin Magnussen es schaffen, im Albert Park in die Punkte zu fahren.
"Er hat uns eine Party versprochen, wenn er und Kevin das schaffen. Das ist immerhin besser als uns eine Pizza auszugeben", so Scott.
Einen erneuten Einschlag in der Mauer darf sich der Sohn des siebenfachen Champions Michael Schumacher jedoch nicht mehr leisten. Dadurch, dass Haas sein Gefährt quasi von Grund auf neu bauen musste, ist bereits ein Großteil von dem Budget für die Saison 2022 aufgebraucht.
Zwar durfte das Team Extra-Geld einsetzen, da der Unfall als "schwerwiegend" kategorisiert wurde, ein zweiter Crash dieser Schwere jedoch hätte wohl zur Folge, dass Mick erstmal nicht mehr fahren könnte - weil schlichtweg das Geld für neue Teile fehlen würde.
Allerdings ist die Strecke in Melbourne deutlich weitläufiger als der Stadtkurs in Saudi-Arabien, zudem hat Mick bereits in den tieferen Rennserien gezeigt, was er drauf hat.
Sorgen über einen crash-bedingten Rückzug müssen sich seine Fans also nicht machen.
Du willst die wichtigsten Motorsport-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.