Formel 1
Lewis Hamilton in Brasilien disqualifiziert, Geldstrafe für Max Verstappen
- Aktualisiert: 13.11.2021
- 20:18 Uhr
- ran.de
Bitterer Rückschlag im Formel-1-Titelkampf für Lewis Hamilton: Der Brite ist nach dem Qualifying disqualifiziert worden. Er muss im Sprint Qualifying am Samstagabend von ganz hinten starten. Max Verstappen wurde mit einer Geldstrafe belegt.
Sao Paulo - Das ist ein herber Rückschlag für Lewis Hamilton im Titelkampf der Formel 1: Der Mercedes-Pilot ist am frühen Samstagabend deutscher Zeit nach dem Qualifying disqualifiziert worden. Der Grund sind Unstimmigkeiten am Heckflügel seines Mercedes. Bedeutet: Hamilton, der im Titelkampf 19 Punkte Rückstand auf seinen Rivalen Max Verstappen hat, muss im Sprint Qualifying (ab 20.30 Uhr live auf ran.de) von ganz hinten starten.
In dem Sprintrennen wird die Startaufstellung für den Großen Preis am Sonntag ermittelt, außerdem werden die Top Drei im Ziel mit Punkten (3-2-1) belohnt. Hamilton hatte such für den Sprint Startplatz eins vor Verstappen gesichert. Ebenfalls bitter: Für das eigentliche Rennen, den viertletzten WM-Lauf der Saison, erwartet Hamilton aufgrund eines Motorenwechsels ebenfalls eine Strafversetzung, diesmal um fünf Startplätze.
Der Vorwurf gegen Hamilton war schwerwiegend: Bei Einsatz des Drag Reduction Systems (DRS) öffnete sich der verstellbare Heckflügel weiter, als es das Reglement gestattet.
"Die Sportkommissare akzeptierten grundsätzlich die Erklärung des Wettbewerbers, dass die Ursache für den fehlgeschlagenen Test eher ein 'Missgeschick' als eine vorsätzliche Handlung war", hieß es in der Urteilsbegründung, die Hamilton allerdings nicht vor der schweren Bestrafung bewahrte. Sollte Verstappen Sao Paulo mit mindestens 24 Punkten Vorsprung verlassen, kann Hamilton seinen Widersacher in den dann verbleibenden drei Rennen aus eigener Kraft nicht mehr von der Spitze der WM-Wertung verdrängen.
Geldstrafe für Max Verstappen
Verstappen selbst ist derweil mit einem blauen Auge davongekommen und hat beim Grand Prix von Sao Paulo keine sportliche Strafe, sondern eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro kassiert. Dem vorangegangen war eine am Freitagabend eingeleitete FIA-Untersuchung wegen eines vermuteten Regelverstoßes nach dem Qualifying, und zwar im Parc ferme.
Die FIA hatte die Untersuchung auf Basis eines Fanvideos eingeleitet, das am Freitagabend publik wurde und die Runde machte. In dem Video ist zu sehen, wie Verstappen nach Ende des Qualifyings erst seinen eigenen Heckflügel berührt und dann jenen des Mercedes von Lewis Hamilton. Ein Verstoß gegen Artikel 2.5.1 des Internationalen Sportgesetzbuchs der FIA.
Darin steht wörtlich: "Nur die zuständigen Funktionäre dürfen den Parc ferme betreten (neben den Fahrern; Anm. d. Red.). Es sind keine Inbetriebnahmen, Überprüfungen, Einstellungen oder Reparaturen erlaubt, es sei denn, diese werden von den zuständigen Funktionären ausdrücklich autorisiert oder sind durch das anwendbare Reglement gedeckt."
Hitzige Diskussionen
Allerdings sorgte die Vorladung Verstappens in diversen Social-Media-Gruppen für hitzige Diskussionen. So kursieren unzählige Parc-ferme-Videos, die Sebastian Vettel dabei zeigen, wie er gegnerische Autos berührt. Vettel war deswegen jedoch kein einziges Mal Gegenstand einer FIA-Untersuchung.
"Wir hatten schon Fahrer, die unsere Kupplungshebel betätigt haben, wir hatten Köpfe, die ins Cockpit gesteckt wurden, wir hatten Frontflügel, die getestet wurden, und Autos, die man herumgeschoben hat. Das ist also nichts Ungewöhnliches", wundert sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner im Interview mit 'Sky' darüber, dass Verstappen überhaupt ins Visier der Regelhüter kam.
Externer Inhalt
"Davor wurde über sowas noch nie diskutiert. Der Topspeed von Mercedes ist sehr beeindruckend, und das wollte sich Max einfach mal anschauen. Rennfahrer sind manchmal ziemlich investigative Wesen. Das haben wir schon oft erlebt", sagt Horner. Mit einer Strafe hatte er nicht gerechnet: "Das würde mich wundern."
Interessant in diesem Zusammenhang: Red Bull hegt aktuell offenbar den Verdacht, dass Mercedes mit einem beweglichen Heckflügel tricksen könnte. Die Fachpublikation 'auto motor und sport' hatte darüber zuerst berichtet. Vermutlich wollte sich Verstappen selbst vergewissern, ob es einen Unterschied zwischen den Heckflügeln der beiden Autos gibt.
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