Formel 1
Ralf Schumacher prophezeit: "Das wird schwierig für Mick"
- Aktualisiert: 17.03.2022
- 23:28 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Mick Schumacher steht in seiner zweiten Formel 1 Saison vor einer Reifeprüfung. Laut Ralf Schumacher, Timo Glock und Gerhard Berger wird das teaminterne Duell mit Kevin Magnussen zu einem Knackpunkt
München - Gleicher Rennstall, neuer Teamkollege, große Herausforderung: Für Mick Schumacher könnte das zweite Jahr in der Formel 1 wegweisend sein.
"Jetzt kommt die wichtige Phase", sagt sein Onkel, der ehemalige Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher. "Jetzt sind die Erwartungen da. Auch die Erwartungen, die man an sich selber hat. Nun muss man performen."
Mick käme jetzt bereits "zum zweiten Mal an die Rennstrecken". Daher stellen sich laut Ralf Schumacher die Fragen: "Was hat er aus dem letzten Jahr mitgenommen? Kommt er mit seinem Ingenieur besser klar? Macht er weniger Fehler auf der Qualifiying-Runde? Nutzt er die Systeme noch besser, weil er zu Hause angekommen ist? Das ist eine spannende Frage, die in der Formel 1 die nächste Stufe ist."
Schumacher strebt Punkte an
Mick Schumacher selbst gibt sich gelassen. "Für mich persönlich ist nicht unbedingt etwas anders. Ich habe mich letztes Jahr nicht wirklich als Rookie gefühlt", sagt er. Nachdem Schumacher vergangene Saison punktlos blieb, soll sich das allerdings in der Saison 2022 ändern. "Punkte sind ein sehr großes Ziel für uns", stellt der 22-Jährige klar.
Der Haas war vergangene Saison zwar das langsamste Auto im Feld, scheint allerdings einen Entwicklungsschritt gemacht zu haben. "Ich glaube, dass es generell sehr positiv ist", sagt Mick Schumacher über den Zwischenstand. "Das Auto fühlt sich beim Fahren gut an. Aber wir müssen natürlich abwarten, wie es in Bahrain läuft."
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Kevin Magnusen wird für Mick ein Prüfstein
Sein Teamkollege Kevin Magnussen sorgte in der vergangenen Woche für Aufsehen, als er bei den Tests in Bahrain am Freitag sogar eine Bestzeit hinlegte.
Wie gut Mick Schumacher wirklich ist, dürfte sich vor allem an dem Duell mit seinem Teamkollegen zeigen. Hatte der Sohn von Michael Schumacher vergangene Saison den mäßig talentierten Nikita Mazepin fast durchgängig im Griff, hat er nun mit Magnussen einen Fahrer an seiner Seite, der die Erfahrung aus 119 Grand Prix und 158 Punkten mitbringt. Der Däne kennt das Team und fuhrt bereits von 2017 bis 2020 für Haas.
"Das wird eine interessante Kombination", glaubt Ralf Schumacher. "Für Mick ist das nicht ganz einfach, weil die Leute vermutlich erwarten, dass er ihn knackt. Das wird schwierig für Mick."
Auch der ehemalige Formel-1-Fahrer Timo Glock sieht darin ein Schlüsselduell. "Mick steht auf jeden Fall eine deutlich größere Herausforderung bevor. Er kann aber auch von Magnussen lernen, weil dieser deutlich mehr Erfahrung hat und sehr schnell ist. Magnusen ist eine völlig andere Messlatte als Mazepin. Nun muss Mick zeigen, dass er auf dem gleichen Niveau fahren kann."
Gerhard Berger, ehemaliger Formel 1 Fahrer und heutige DTM Chef, sieht das ähnlich. "Er muss Magnussen schlagen, wenn er ein guter junger Mann ist", sagt Berger gegenüber "formel1.de". "Wenn man sich beweisen und seine Visitenkarte für die nächste Stufe hinterlegen will, muss man seinen Teamkollegen schlagen."
Teaminterne Duell ist für Mick Schumacher Chance und Gefahr zugleich
Gab es vergangene Saison auf und neben der Rennstrecke Reibereien mit Mazepin, beschreibt Mick Schumacher die persönlichen Kontakte zu Magnussen als "sehr gut".
Die beiden lernten sich bereits im Jahre 2020 kennen, als Mick bei Haas erste Testfahrten absolvierte. Mick freut sich darauf, nun einen "Eins-zu-Eins-Vergleich zu haben, um weiterhin die Lernkurve beizubehalten und davon zu profitieren."
Stellt sich die logische Frage: Ist der routinierte Magnussen eher eine Chance oder eine Gefahr für Schumacher?
"Beides zugleich", glaubt Ralf Schumacher. "Die Chance wird darin liegen, dass er mit einem erfahrenen Piloten zusammenarbeitet. Das ist aber auch nur dann eine Chance, wenn beide Fahrer das gleiche wollen."
Was er damit meint: "Es gibt Fahrer, die mögen untersteuern, andere mögen übersteuern. Da kann man nur hoffen, dass die Entwicklung in die gleiche Richtung geht. Ansonsten wird es schwer, weil Kevin im Team bereits eine Größe ist und Mick noch jung ist."
Oliver Jensen
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