DTM-Star spricht bei ran über Formel 1
Timo Glock bei ran: Lob für Mick Schumacher, Konsequenzen bei Nikita Mazepin
- Aktualisiert: 06.10.2021
- 08:45 Uhr
- ran.de / Andreas Reiners
DTM-Pilot Timo Glock stellt Mick Schumacher im Gespräch mit ran ein gutes Zeugnis aus, für dessen Teamkollegen Nikita Mazepin fordert er ein striktes Durchgreifen. Und Weltmeister soll Max Verstappen werden - auch für Michael Schumacher.
München - Timo Glock verfolgt die Karriere von Mick Schumacher schon lange. Der DTM-Pilot stand dem Sohn von Michael Schumacher bereits mit Rat und Tat zur Seite, als der im Kart noch unter dem Mädchennamen seiner Mutter fuhr.
Soll heißen: Glock kann Veränderungen oder Verbesserungen, kleine Nuancen bei den Auftritten des inzwischen 22-Jährigen gut abschätzen und einordnen.
Viel Lob für Mick Schumacher
So kann Glock zum Beispiel die ersten Jahre der Rennserien Schumachers miteinander vergleichen, in denen er sich an die neuen Gegebenheiten und Herausforderungen gewöhnte, ehe er im zweiten Jahr durchstartete.
"Es ist eines seiner besten ersten Jahre, weil er ganz wenige Fehler macht. Er kann die Rennen sehr gut lesen, er weiß, was er mit den Reifen umzugehen hat. Er hat eine klare Sprache mit seinem Renningenieur", sagte Glock bei ran: "Es ist ein gelungener Einstand. Er hat einen Schritt gemacht, daraus gelernt, wie er sich in den ersten Jahren schwergetan hat, auf was es ankommt", so Glock.
Schumacher wird auch 2022 für Haas fahren, in der Hoffnung, dass das Auto mehr leisten kann als lediglich Duelle mit dem Teamkollegen. Denn zur neuen Saison gibt es in der Formel 1 ein neues Reglement und damit ein neues Auto.
"Die Karten werden neu gemischt, es kann sein, dass Haas ein gutes Auto baut. Die Voraussetzungen sind schlechter, finanziell und strukturell, als bei anderen Mittelfeld-Teams. Aber eine gewisse Stabilität ist gut, er muss sich nicht auf neue Prozesse einlassen", so Glock.
Und wie schätzt er die mittelfristigen Chancen auf ein Ferrari-Cockpit ein? Die einfache Formel: Schumacher muss den Russell machen. George Russell hat sich mit beständigen Leistungen im unterlegenen Williams sein Mercedes-Cockpit für 2022 neben Lewis Hamilton verdient.
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"20 Mal den Kollegen bügeln"
Heißt, so Glock: "20 Mal den Kollegen bügeln, immer vor ihm ankommen und dann schauen, was passiert. Da sein, wenn es darauf ankommt, wenn die Möglichkeiten da sind, liefern und wenig Spielraum lassen für Kritik."
Und wie sollte er mit seinem Teamkollegen Nikita Mazepin umgehen? Der Russe sorgt mit gefährlichen Aktionen auf der Strecke im Duell mit Schumacher für Kritik - und für Unverständnis.
Generell gibt er Schumacher den Rat, sich weiterhin nicht aus der Reserve locken zu lassen, "dass die Sicherung mal durchbrennt im falschen Moment. Er war immer sehr kontrolliert, er geht damit sehr abgeklärt um. Ich hoffe, dass er innerhalb des Teams seine Position auch klarmacht."
Mit einer Revanche-Aktion könne sich Mick nur selbst schaden, so Glock: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es schiefgeht, ist höher, als dass es etwas bringt."
Dafür sollte der Automobil-Weltverband stärker durchgreifen. "Die Problematik ist: Man greift immer erst dann durch, wenn es zu spät ist. Das kommt immer erst dann, wenn einer hinten drauf fährt und dann abfliegt. Wenn das in Zandvoort im falschen Moment passiert, fliegt Mick in die Boxengasse rein – aufsteigend. Da würde ich zeitnah durchgreifen. Antanzen, und wenn er es nicht versteht, Rennsperre", sagte Glock.
Von Max Verstappen beeindruckt
Ähnlich beeindruckt wie von Schumacher ist Glock von Max Verstappen. Der Niederländer hat vor dem 16. Saisonrennen in Istanbul am Wochenende nur zwei Punkte Rückstand auf Lewis Hamilton.
Verstappen habe alles unter Kontrolle und wisse, was er zu tun habe, so Glock, der beide komplett auf Augenhöhe sieht, trotzdem aber einen persönlichen Favoriten hat: "Max ist bereit, auch wenn der Druck jetzt immens zunimmt. Aber der Formel 1 würde ich gönnen, dass er den Titel holt. Und für Michael (Schumacher, Anm.d.Red.) würde ich es mir auch wünschen."
Andreas Reiners
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