Hürden-Star lässt Fans rätseln
Olympia 2024 - Kurioser Taktik-Kniff: Gold-Favorit Letzter im Vorlauf
- Veröffentlicht: 05.08.2024
- 13:58 Uhr
- Ran.de
Die Ziellinie als Letzter zu überqueren, gehört eigentlich zu den wenig erstrebenswerten Dingen im Sport. Umso kurioser sind die Bilder, die uns der US-Hürdenstar Freddie Crittenden bei seinem Vorlauf über die 110 Meter Hürden liefert.
Als Hürden-Star Freddie Crittenden seinen Vorlauf über 110 Meter Hürden bestritt, trauten viele Zuschauer im Olympiastdion von Paris ihren Augen nicht.
Der US-Amerikaner lief der Musik weit hinterher und schien sich daran auch nicht weiter zu stören. Nach einer entspannten Jogging-Einlage überquerte der Gold-Favorit die Ziellinie in 18,27 Sekunden - also 5,34 Sekunden langsamer als bei seiner Saison-Bestleistung von 12,93 Sekunden.
"Jetzt mal genauer hinschauen. Der Zweite von rechts. Das ist Freddie Crittenden, der zweitbeste Hürdenläufer in diesem Jahr. Was macht der da? Der macht einen Trainingslauf", begleitete "ARD"-Experte Ralf Scholt das Kuriosum.
Der US-Amerikaner hat sich allerdings weder selbst aufgegeben noch ist er aus dem olympischen Wettbewerb ausgeschieden. Grund ist ein Regel-Novum, das besagt, dass die nicht direkt qualifizierten Athleten einen Umweg über den Hoffnungslauf bestreiten dürfen. Auf diese Weise können sich die Hürdenläufer für das Halbfinale qualifizieren.
Das Wichtigste in Kürze
Crittenden erklärt kuriosen Hürden-Auftritt
Für Crittenden sollte es kein Problem sein, auf diesen Weg im olympischen Rennen um die Medaillen zu bleiben. Der "Trainingslauf" war also vielmehr taktischer Natur. Gegenüber dem US-Sender "NBC" gab er an, leicht angeschlagen zu sein, weshalb er seinen Körper mehr Zeit zur Regeneration geben wolle. Womöglich nutzt er aber auch ein wenig die Möglichkeit, durch das Rennen mehr noch vertrauter mit der Bahn und der besonderen Atmosphäre bei den Olympischen Spielen zu werden.
Was genau Crittenden wirklich drauf hat, werden wir am Dienstag sehen, wenn die Hoffnungsläufe anstehen und der Athlet zumindest ansatzweise seine Leistungsfähigkeit auf die Bahn zaubern muss.