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Bundesliga

Jamal Musiala beim FC Bayern: Die Geduldsprobe für das Top-Talent

  • Aktualisiert: 05.11.2021
  • 10:14 Uhr
  • ran.de / David Kreisl
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© Imago Images

Jamal Musiala findet sich beim FC Bayern nach seinem bärenstarken Saisonstart fast nur noch auf der Bank wieder. Sein Trainer Julian Nagelsmann verspricht mehr Chancen – und nimmt sich selbst in die Pflicht.

München – Eine Stunde lief die Partie bereits, ehe Julian Nagelsmann am Dienstagabend sein Supertalent zu sich winkte. In der 64. Minute durfte Jamal Musiala, den nicht Wenige ob der ungefährdeten Gruppenkonstellation in der Startelf erwartet hatten, für Kingsley Coman den Rasen der Allianz Arena betreten. Und noch ein bisschen dribbeln, bei Bayerns nächstem Torspektakel – dieses Mal einem 5:2 gegen Benfica Lissabon in der Champions League.

Der FC Bayern ist, klammert man einmal das historische 0:5 im Pokal gegen Gladbach aus, in einer beängstigenden Form. Bei den Schützenfesten, die langsam zur Gewohnheit werden, darf Musiala allerdings immer seltener mitwirken.

Einerseits ist das bei einem 18-Jährigen bei einem Weltverein nicht besonders verwunderlich – andererseits ist der rapide Rückgang von Musialas Spielzeit nach dessen starken Saisonstart schon verwunderlich.

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Musiala suchte angeblich das Gespräch mit Nagelsmann

Zwei Tore und zwei Assists gelangen dem Teenager noch in den ersten vier Ligaspielen der Saison, im Spitzenduell mit Leipzig avancierte er mit einer Vorlage und einem starken Tor sogar zum "Man of the Match". Als die internen Konkurrenten mit Formschwankungen und gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen hatte, zeigte Musiala, wie wichtig er schon sein kann für den Rekordmeister.

Seit Ende September stand der 18-Jährige nur noch einmal in der Startelf, aus diesem Spiel gegen Hoffenheim datiert auch sein einziger Scorerpunkt in diesem Zeitraum. Ein Platz auf der Bank und Kurzeinsätze sind seither angesagt – eine Entwicklung, wegen der der Youngster einem "kicker"-Bericht zufolge bereits das Gespräch mit seinem Trainer gesucht haben soll.

Nagelsmann dürfte seinem Schützling, der 2019 aus der Nachwuchsabteilung Chelseas in die Münchner U17 wechselte, dabei das gesagt haben, was der 34-Jährige nach dem Sieg gegen Benfica auch öffentlich erklärte.

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Nagelsmann über Musialas Einsatzzeit: "… dann ist es scheiße von mir"

"Er hat 35 Prozent Spielzeit. Das ist nicht üppig, das ist aber für einen 18-Jährigen bei Bayern München jetzt nicht so schlecht", rechnete Nagelsmann bezüglich Musialas stagnierender Einsatzzeit vor und gelobte Besserung in der Zukunft - wobei sich der Übungsleiter der Münchner sogar selbst in die Pflicht nahm: "Wenn er 35 Prozent hat und wir sind im letzten Saisondrittel, dann ist es scheiße von mir. Weil dann fördern wir ihn zu wenig."

"Diese Entwicklung ist für einen jungen Spieler ganz normal", gab sich Nagelsmann gelassen und forderte vom Teenager harte Arbeit für die nächsten Schritte. Zweifeln würde beim Rekordmeister niemand am Mittelfeldspieler, der in München einen Profivertrag bis 2026 unterschrieben hat. "Ich erst recht nicht", prophezeite der neue Bayern-Coach seinem Schützling eine große Zukunft: "Er wird einer der herausragenden Spieler für Deutschland, aber auch für Bayern München, da bin ich mir ganz sicher. Er wird einer der besten Spieler, die es gibt."

Aktuell gibt es da aber andere Spieler im hochklassig besetzten Kader, die einfach noch besser sind: Serge Gnabry hat die Konstanz in seinem Spiel gefunden. Leroy Sane ist seit den Pfiffen gegen ihn in beinahe jedem Spiel (mit) der beste Münchner, Coman hat nach seiner Herz-Operation ein furioses Comeback gefeiert und Thomas Müller gilt in der Münchner Offensive ohnehin als unersetzlich.

FC Bayern: Coman, Sane und Gnabry überzeugen in der Offensive

Nagelsmann, der nach der schwierigen Vorbereitung auf seine erste Bayern-Saison in Sachen Rotation generell noch vorsichtig zu Werke geht, stellte diesbezüglich klar: "Wir müssen nicht vom Negativen ausgehen, er macht nix schlechter als vor Wochen." Die anderen Offensivspieler seien "einfach etwas stabiler geworden, als sie es am Anfang waren".

Die Frage müsse dem Coach zufolge also nicht lauten, warum Musiala nicht mehr zum Zug käme, "sondern warum ein anderer spielt". Coman, Sane und Gnabry seien in Topform – 39 Tore in den letzten zehn Pflichtspielen stützen diese These eindeutig. "Sie haben es verdient, zu spielen. Und wir haben teilweise sechs, sieben Offensivspieler auf dem Feld. Mehr kann ich nicht auf den Acker packen."

Wann "Bambi", wie Musiala in der Mannschaft genannt wird, mal wieder eine Chance auf dem Rasen bekommt, muss sich also zeigen. Gegen Benfica bekam Dauerläufer Thomas Müller bereits eine Pause, vielleicht darf Musiala am Wochenende ja schon einen der Flügelstürmer ersetzen. Dann treten die Münchner wieder in der Allianz Arena an, gegen den noch ungeschlagenen SC Freiburg (15.30 Uhr im Liveticker auf ran.de).

David Kreisl

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