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Angespannte Stimmung bei den Broncos

Denver Broncos: Nathaniel Hackett - London-Trip soll Besserung bringen und seinen Job retten

  • Aktualisiert: 18.11.2022
  • 17:35 Uhr
  • ran
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© Getty Images
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Die Denver Broncos spielen bisher eine enttäuschende Saison. Nathaniel Hackett muss vor dem London Game gegen die Jacksonville Jaguars (So. 14 Uhr live auf ProSieben und ran.de) offenbar schon um seinen Job fürchten. Seine Bilanz ist unschön und von Anfängerfehlern gezeichnet, die Anspannung bei ihm auch in London spürbar. Doch vielleicht kommt dieser Trip genau zur rechten Zeit.   

Aus London berichtet: Julian Huter

London - Die Kulisse der 450 Jahre alten Harrow School im Nordwesten Londons war malerisch, sogar die Sonne spitzte an diesem Freitagnachmittag durch die Wolkendecke. Dennoch wirkte Nathaniel Hackett wie ein Mann, der lieber ganz woanders wäre.

Während der Trainingssession wirkt er angespannt, beobachtet alles genau, versucht alles zu überblicken. Und dirigiert nicht nur seine Spieler, sondern auch die Assistant Coaches mit lautstarken Anweisungen - damit alles genau so läuft, wie er es sich eben vorstellt. 

Die letzten Wochen sind auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen. Verständlich, denn der Rookie-Head-Coach der Denver Broncos steht unter enormem Druck. Sein Team, dem eigentlich Außenseiterchancen auf den Super Bowl eingeräumt wurden, steht bei einer Bilanz von 2-5. Die letzten vier Spiele gingen allesamt verloren.

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NFL London Game: Hackett muss wohl um seinen Job fürchten

In verschiedenen US-Medien verbreitet sich bereits das Gerücht, dass das London Game gegen die Jacksonville Jaguars (So. 14 Uhr live auf ProSieben und ran.de) zu seinem persönlichen "Endspiel" wird. Bei einer Niederlage könnte er seinen Job demnach schon wieder los sein. Zwar sagte General Manager George Paton in London zuletzt, dass er an seinen Trainerstab "glaubt" - doch Lippenbekenntnisse sind in der NFL nicht viel wert. 

Hackett selbst spielt den vermeintlichen Endspielcharakter herunter. "Es gibt immer die Dringlichkeit, zu gewinnen. Wir sind darauf fokussiert, am Sonntag mit einem Sieg abzureisen", sagte er in der Medienrunde nach dem Training. Es ist eine dieser einstudierten Antworten, die Coaches in schwierigen Situationen gern bemühen.

Denver Broncos: Stars halten sich vor Jaguars-Spiel bedeckt

Der Broncos-Coach antwortet freundlich, schenkt den Journalisten hin und wieder ein Lächeln. Doch nach weniger als zehn Minuten ist er wieder verschwunden. Russell Wilson meidet die Medien komplett, trainiert im Hintergrund und beantwortet keine Fragen. Lediglich die beiden jungen Wide Receiver K.J. Hamler und Montrell Washington und Punter Corliss Waitman nehmen sich ausgiebig Zeit für die anwesenden Journalisten.

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Vor dem Spiel wird es keine Pressekonferenzen mehr geben. Die Spannung ist greifbar, die Botschaft klar: Tunnelblick Richtung Jaguars.

Nathaniel Hackett: Sein Stern ging in Green Bay auf

Dabei sollten Hackett und Wilson die Broncos zurück in glorreiche Zeiten führen. Wilsons Resümee mit den Seattle Seahawks - darunter ein Super-Bowl-Sieg - spricht für sich. Hackett kreierte in seinen drei Jahren in Green Bay eine potente Offensive um Aaron Rodgers, in der Saison 2020 sogar die nach Punkten beste der NFL.

Und er stellte unter Beweis, dass er auch auf der zwischenmenschlichen Ebene gut mit einem Star-Quarterback zusammenarbeiten kann. "Es gibt niemanden bei den Packers, der mir mehr Freude macht als Nathaniel Hackett. Er hat großen Anteil an unserer verbesserten Einstellung und an unserem Erfolg in der Offense", schwärmte Rodgers noch im Januar.

Womöglich wollten die Broncos mit Hackett auch Rodgers nach Denver locken. Daraus wurde nichts - doch wer mit dem oft launigen Rodgers zurechtkommt, der schafft das sicher auch mit Musterschüler Wilson, richtig?

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Denver Broncos: Die schlechteste Offense der NFL

Nun, die sportliche Bilanz ist bisher äußerst unschön. Mit durchschnittlich 14,3 Punkten pro Spiel ist die Broncos-Offense aktuell die schlechteste der Liga. Wilson hat in sechs Spielen gerade einmal fünf Touchdowns geworfen. Sein Quarterback Rating von 83,4 ist das schlechteste seiner zehnjährigen NFL-Karriere.

Die Broncos haben mit 58 Fouls die meisten Flaggen der NFL angehäuft. Fehlende Disziplin fällt am Ende immer auch auf den Head Coach zurück. Hackett traf in spielentscheidenden Phasen zudem schon häufiger fragwürdige Entscheidungen. Sei es ein Field-Goal-Versuch über 64 Yards in der finalen Minute gegen die Seahawks, als er noch zwei Timeouts hatte oder ein Passspielzug kurz vor der Endzone in der Overtime gegen die Colts bei einem vierten Versuch und drei Punkten Rückstand.

In der Redzone, also dem Bereich des Feldes zwischen der gegnerischen Endzone und der 20-Yard-Linie, münzen die Broncos nur 23,3 Prozent ihrer Drives in einen Touchdown um - schlechtester Wert der NFL. Denver lässt sein Potenzial immer wieder aufblitzen - kann aber zu selten vollenden. Anfängerfehler macht jeder, doch die NFL ist eben ein knallhartes Geschäft, das nach Ergebnissen misst.

London Game soll der Wendepunkt sein

Vielleicht bringt der London-Ausflug ja die Wende für Hackett. Sein Team verbringt insgesamt sechs Tage zusammen in der britischen Hauptstadt. Ungewöhnlich, denn normalerweise versuchen die Teams ihre Trips hierher so kurz wie möglich zu halten. 

Mit der sportlichen Krise habe das aber nichts zu tun, versicherte Hackett auf Nachfrage gegenüber ran. "Es ist witzig. Wir hatten schon vor der Saison darüber gesprochen. Wir wollten diese Möglichkeit nutzen, um als Team näher zusammenzurücken. Jetzt hat sich rausgestellt, dass wir das unbedingt gebraucht haben", sagte er und lachte.

"Ich glaube schon, dass uns das nochmal pusht. Zusammen im Hotel zu sein fühlt sich fast an wie das Training Camp. Wenn du die Möglichkeit hast, einfach mehr Zeit miteinander zu verbringen, ist das toll", so der Coach.

Hat das Mini-Trainingslager den erhofften Effekt, dürfte dieser Trip nach London Hackett noch lange in guter Erinnerung bleiben. Bei einer Niederlage dürfte das nicht der Fall sein.

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