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NBA-Rookie des Monats: Amen Thompson und seine Schlüsselrolle beim heißesten Team der Liga

  • Veröffentlicht: 28.03.2024
  • 12:57 Uhr
  • Ole Frerks
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Amen Thompson ist nach einem langsamen Start auf dem besten Weg, sich bei den Houston Rockets unverzichtbar zu machen. Die Siegesserie der Texaner hängt auch mit einer neuen Rolle für den Nr.4-Pick zusammen – wo kann dessen Reise hingehen?

Von Ole Frerks

Selbst Nostradamus hätte seine Glaskugel vor wenigen Wochen vermutlich versucht umzutauschen, wenn sie ihm folgenden Fakt ausgespuckt hätte: Die Houston Rockets sind das heißeste Team der Liga, seitdem sich ihr bester Spieler verletzt hat. Ohne Alperen Sengün haben die Rockets acht Siege in Folge geholt, insgesamt sogar zwölf ihrer letzten 13 Spiele gewonnen.

Das Rennen um die letzten Play-In-Plätze im Westen ist auf einmal wieder richtig heiß geworden, unverhofft übt Houston Druck auf insbesondere die Golden State Warriors aus, zumal beide Teams am 4. April noch einmal gegeneinander antreten werden. Vielleicht kommt der Run zu spät, dass die Tür überhaupt wieder offen ist, kann jedoch schon als Erfolg angesehen werden.

Jalen Green bekommt dabei zurecht aktuell den Großteil der Schlagzeilen – der einstige Nr.2-Pick hat eine bis dahin enttäuschende dritte Saison zum richtigen Zeitpunkt auf links gedreht, spielt nun schon den gesamten März, als sei er von der Tarantel gestochen (28,5 PPG, 50/43/81-Quoten, 6,1 RPG und 3,7 APG). Nur vier Spieler scoren diesen Monat im Schnitt mehr als er.

Der 22-Jährige ist aber keineswegs allein. Ein Schlüssel für den Erfolg ist auch ein Rookie, der seit Sengüns Verletzung permanent startet und nicht den Eindruck macht, als sollte er diese Rolle bald wieder abgeben. Sein Potenzial scheint nahezu grenzenlos – dabei ist bisher noch nicht einmal klar, welche Position Amen Thompson eigentlich spielt.

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Der amtierende Nr.4-Pick erlebte einen ziemlich langsamen Start in seine Karriere, fiel mit Knöchelproblemen teils 15 Spiele am Stück aus und brauchte danach eine ganze Weile, um sich konstant in der Rotation zu etablieren.

Das lag an der enormen Talent-Tiefe in Houston, gerade auf dem Flügel, aber auch an seinem sehr speziellen Skillset; Thompson kann genau wie sein Zwillingsbruder Ausar (der Nr.5-Pick in Detroit) nicht werfen (14,5% Dreier) und ist so ein recht kniffliger Fit insbesondere neben Sengün, der selbst vor allem in Korbnähe effektiv ist.

Das sollte sich bestenfalls irgendwann ändern. Für den Moment hat Rockets-Coach Ime Udoka in Abwesenheit Sengüns (und ein bisschen auch schon davor) jedoch offenbar die richtige Rolle für Thompson gefunden, um seine anderen Fähigkeiten – davon gibt es einige! – perfekt zum Tragen zu bringen.

Ein Athlet wie der junge Westbrook

Offiziell startet Thompson neuerdings als Small Forward neben (zumeist) "Power Forward" Dillon Brooks und "Center" Jabari Smith Jr., tatsächlich wird er defensiv auf nahezu jede Position angesetzt, kann Wings, einige Bigs und kleine Ballhandler verteidigen, aber auch abseits des Balles für Chaos sorgen.

Thompson ist schon jetzt einer der besten Athleten der Liga, hat überragendes Potenzial als Shotblocker (die Block-Percentage von 1,6 ist elitär für einen Wing) sowohl von der Weakside als auch direkt am Mann. Kürzlich blockte er Bol Bol "aus dem Stand" und ließ es verhältnismäßig einfach aussehen – es war nicht der einzige Highlight-Block über die vergangenen Wochen:

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Als Balldieb ist er ähnlich überragend (2,4 Steal-Percentage) und profitiert wohl auch ein Stück weit davon, dass in der NBA seit der All-Star-Pause deutlich mehr Kontakt erlaubt ist. Seine Foul-Rate ist trotzdem noch ziemlich hoch, das ist aber zu verschmerzen – der 2,01-Mann hat mit seinen langen Armen, dem Motor und der Athletik, die bisweilen an einen jungen Russell Westbrook erinnert, das Zeug, einer der besten Verteidiger der Liga zu werden. Bald.

So etwas wie ein Center

Etwas komplizierter ist es aufgrund des fehlenden Wurfes offensiv. Aktuell profitiert Thompson jedoch davon, dass er ohne Sengün in der Regel der einzige Non-Shooter auf dem Court ist. Houston setzt ihn häufig als de facto Center ein, der etliche Screens am Ball setzt, hart abrollt und aus der Bewegung dann entweder selbst abschließen oder für andere kreieren kann.

Seine offensiven Skills werden so (bisher) bestmöglich genutzt: Thompson ist eine Macht auf dem Weg zum Korb, dunkt mit schöner Regelmäßigkeit, beherrscht aber auch bereits Finesse-Finishes. Er trifft aktuell 68% seiner Würfe am Ring, ein sehr guter Wert. Zumal er dabei nicht mit Tunnelblick spielt, sondern ein exzellentes Spielgefühl und das Auge für den Mitspieler zeigt.

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Thompson wird bei den Rockets vorerst kein Lead Ballhandler sein, dafür ist sein Ballhandling noch zu wacklig und der Wurf zu schwach. Ihn als Roll-Man zu involvieren, ermöglicht es den Rockets dennoch, seine Vision und sein Playmaking auch jetzt schon gewinnbringend einzusetzen.

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Ein Held des Dunker Spots

Diese Tools kommen auch in Transition-Plays regelmäßig zum Vorschein, wo Thompson erst recht nicht zu bremsen ist (dass er, Green und Cam Whitmore im selben Team spielen, macht Houston perspektivisch zum unterhaltsamsten Transition-Team der Liga). Im März spielt Houston mit der dritthöchsten Pace der Liga, auch eine Funktion des Sengün-Ausfalls.

Wird Thompson nicht direkt involviert, findet er in der Regel trotzdem einen Weg, um etwas beizutragen. Er ist anspielbar im Dunker Spot oder bei Baseline-Cuts, immer irgendwie in der Nähe des Korbes, ohne dem Drive von beispielsweise Green im Weg zu stehen. Seine Explosivität in Korbnähe weckt Erinnerungen an Aaron Gordon.

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Da er (gefühlt) aus dem Stand über einen Kleinbus springen kann, ist er zudem ein überragender Rebounder – seine offensive Rebound-Rate von 9,4% ist der Liga-Höchstwert unter Wings und auf einem Level mit Nikola Jokic oder Anthony Davis, beispielsweise. Seitdem er startet, holt Thompson die meisten Rebounds unter allen Rookies (10,5 – 4,3 davon offensiv!).

Wohin führt die Reise?

Es ist eine seiner besten Eigenschaften, dass sich Thompson für die Drecksarbeit nicht zu schade ist. Dieser Fakt stimmt optimistisch, dass er perspektivisch auch in der nächsten Version der Rockets einen Weg finden wird, dem Team zu helfen. Wie und in welchem Ausmaß, das wird sich zeigen.

Thompson kann Stand jetzt schon Winning Player sein – über die vergangenen Wochen ist er es, die Rockets "gewinnen" seine Minuten im März mit einem Net-Rating von +15,7. Ob er dies dauerhaft eher als sekundärer Spieler oder als Fixpunkt sein wird, entscheidet der Wurf: Nicht nur der Dreier ist mies, auch von der Freiwurflinie ist Thompson bisher ziemlich schlecht (67%).

Alles andere hingegen bringt er mit – und es ist mittlerweile leichter zu verstehen, warum manche Draft-Experten in ihm 2023 nach Wembanyama das größte Potenzial aller Spieler vermuteten. Thompson ist ein besonderes Talent, in mehr als nur einer Hinsicht.

Rookie-Ranking im März:

  • 1. Victor Wembanyama – 20,7 Punkte, 10,3 Rebounds, 3,6 Assists, 3,5 Blocks, 1,2 Steals pro Spiel – 46,6% aus dem Feld, 32% Dreier (64 Spiele) - zur Kolumne über Victor Wembanyama

Der eindrucksvollste NBA-Rookie seit vielen, vielen Jahren. Wembenyama wird offensiv immer smarter und hat schon jetzt einen Case, der Spieler mit dem größten Impact ligaweit zu sein. Macht die Spurs im Alleingang sehenswert.

  • 2. Chet Holmgren – 16,7 Punkte, 7,9 Rebounds, 2,6 Assists, 2,4 Blocks pro Spiel – 53,5% aus dem Feld, 37,7% Dreier (72 Spiele)

Ist beim Dreier zuletzt wieder etwas abgekühlt, bleibt jedoch ein essenzieller Baustein eines der besten Teams der Liga. Starker Ringbeschützer und Floor-Spacer, der noch etwas kräftiger werden muss, aber nahezu perfekt in die heutige Liga passt.

Starker Shooter, der auch defensiv viel für das Team arbeitet und die Hornets weg von ihrem Lachnummer-Status führen soll. Muss effektiver auf dem Weg zum Korb werden, um ein richtiger Star sein zu können.

  • 4. Amen Thompson – 9,1 Punkte, 6,2 Rebounds, 2,4 Assists, 1,2 Steals pro Spiel – 53,1% aus dem Feld, 14,5% Dreier (53 Spiele)

Smarter Allrounder, der für seine Größe extrem gut reboundet und sich bei den Warriors als ein Unterschiedsspieler etabliert hat. Hat über die Saison die besten On/Off-Werte (+7,8) in einem Kader voller künftiger Hall-of-Famer.

  • 6. Dereck Lively II – 8,8 Punkte, 6,9 Rebounds, 1,1 Assists, 1,4 Blocks pro Spiel – 74,7% aus dem Feld (53 Spiele)

Ist bei den Mavs nicht mehr ganz so unverzichtbar wie zum Saisonstart und wurde von Daniel Gafford als Starter verdrängt. Das macht aber nichts: Lively ist ein starker Rim-Runner mit Playmaking-Skills, der über die Jahre viele Doncic-Lobs im Korb unterbringen wird.

  • 7. Jaime Jaquez Jr. – 12,3 Punkte, 3,9 Rebounds, 2,6 Assists – 48,4% aus dem Feld, 31,3% Dreier (65 Spiele)

Den guten Shooting-Start konnte Jaquez leider nicht bestätigen: Nach 39% von draußen im Dezember hat er seither in keinem Monat mehr als 32,4% seiner Dreier getroffen. Er wird diesen Abschluss brauchen – in (fast) allem anderen hilft er seinem Team jedoch weiter.

  • 8. Cason Wallace – 6,8 Punkte, 2,3 Rebounds, 1,4 Assists – 49,6% aus dem Feld, 41,1% Dreier (72 Spiele)

19 Rookies erzählen pro Spiel mehr Punkte als Wallace, aber nicht viele davon könnten seine Rolle in einem Team ausfüllen, das Titel-Ambitionen hat. Starker Verteidiger am Ball, der eine Offense am Laufen halten kann und sehr effizient agiert.

  • 9. Keyonte George – 12,8 Punkte, 4,5 Assists, 2,9 Rebounds pro Spiel – 39,3% aus dem Feld, 33,9% Dreier (66 Spiele)

Talentierter Scorer und Playmaker, der zum Teil überragende Flashes zeigt, unterm Strich aber noch wesentlich effizienter und sicherer werden muss.

  • 10. Ausar Thompson – 8,8 Punkte, 6,4 Rebounds, 1,9 Assists, 1,1 Steals pro Spiel – 48,3% aus dem Feld, 18,6% Dreier (63 Spiele)

Elitäres Defensiv-Prospect mit ähnlichen Anlagen und etwas mehr offensiven Problemen als sein Zwillingsbruder. Der Weg zu Lineups, in denen er der einzige Non-Shooter ist, ist in Detroit wesentlich weiter als in Houston. Er braucht einen Wurf.

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