ELF live auf ProSieben MAXX und ran.de
ELF: Cologne Centurions und Rhein Fire feiern Football-Party mit 8000 Fans am Aachener Tivoli
- Aktualisiert: 26.05.2024
- 23:05 Uhr
- Kai Esser
Zum Auftakt der ELF-Saison 2024 haben die Cologne Centurions das Spiel gegen Rhein Fire zwar verloren, die Herzen der Fans in Aachen jedoch gewonnen. 8.442 Zuschauer strömten zum Tivoli.
Aus Aachen berichtet Kai Esser
Feiereien sind sie in Aachen mittlerweile gewohnt.
Nachdem der heimische Fußballverein, Alemannia Aachen, Ende April den Aufstieg in die 3. Liga perfekt gemacht hatte, wurde am Tag vor dem Saisonauftakt in der European League of Football (ELF) auch noch der Triumph im Verbandspokal gefeiert.
Der Vorplatz des heimischen Tivoli war geflutet mit einer schwarz-gelben Menge, die die sportlichen Erfolge des Noch-Viertligisten feuchtfröhlich zelebrierte.
Wer an der Krefelder Straße jedoch dachte, dass die Feierlichkeiten damit enden würden, der sah sich getäuscht. Bereits am Vormittag füllte sich der Vorplatz des 2009 erbauten Stadions erneut. Diesmal aber nicht mit vor Freude taumelnden Fußball-Fans, sondern mit erwartungsfrohen Football-Fans.
Erstmals wurde in der Kaiserstadt professioneller Football gespielt, die Cologne Centurions sind rund 70 Kilometer gen Westen ausgewichen, da die Spielstätten in Köln von der UEFA und der im Sommer stattfindenden Fußball-EM in Deutschland blockiert sind. Der Stimmung rund um das Spiel gegen Rhein Fire tat das jedoch keinen Abbruch.
Das Wichtigste in Kürze
Im Gegenteil. Der Zuschauerschnitt der Cologne Centurions, der in 2023 bei etwas weniger als 3.000 lag, wurde an diesem Tag etwa verdreifacht. 8.442 Fans waren beim ersten Heimspiel der Rheinländer zu Gast.
Auch, weil die Umstände stimmten. 20 Grad im Dreiländereck, trockene Bedingungen und der Champion, der zu Gast war. Die Haupttribüne im Stadion, das für mehr als 30.000 Fans ausgelegt ist, war prima gefüllt.
Zugegeben aus Kölner Sicht, die meisten davon drückten den Gästen aus Düsseldorf die Daumen. Das Zusammenspiel der beiden rivalisierenden Fangruppen machte das Football-Spiel aber erst zum Football-Fest.
ELF in Aachen: Traumkulisse Tivoli
Auch das Stadion trug seinen Teil dazu bei. Bei allem Respekt vor dem altehrwürdigen Südstadion in Köln, das sonst Heimstätte der Centurions ist, aber vor allem zur Betrachtung von American Football ist der neue Tivoli in Aachen deutlich besser geeignet.
"Ich hätte nie gedacht, dass heute so viele Leute da sein würden", sagte eine Zuschauerin. Auf die Nachfrage, wie viele Menschen sie erwartet hatte, sagte sie: "Vielleicht 4.000." Das wäre weniger als die Hälfte der tatsächlich anwesenden Zuschauer.
Auch ran-Experte Kasim Edebali war beeindruckt. "Ich würde so gerne heute selber spielen", gab der ehemalige NFL-Profi zu. "Die Mannschaften kamen eben aus der Kabine, die sind so heiß", sagte er vor dem Spiel.
Ebenfalls ein heißes Themen war der Rasen, der nach dem Platzsturm der Alemannia-Fans anlässlich des Aufstiegs in die 3. Liga zwischendurch ziemlich ramponiert war. "98 Prozent der Jungs haben schon auf viel schlechterem Rasen gespielt", war Edebali optimistisch. Und tatsächlich war der Untergrund nie ein Thema, Ausrutscher oder Ähnliches gab es nicht.
Neben Power Party und bundesligareifem Stadion lieferten beide Teams auch noch eine sportliche Show ab. Am Ende stand zwar ein 42:12-"Auswärtssieg" für Fire, das Ergebnis wurde jedoch erst in der zweiten Hälfte deutlich.
Kurz vor der Pause hätte Köln mit einem Touchdown in Führung gehen können, stattdessen unterlief Quarterback Isaiah Weed eine Interception, aus der Düsseldorf wenig später seinerseits einen Touchdown erzielte.
Externer Inhalt
ELF: Die voraussichtlichen Starting-Quarterbacks der Teams
ELF am Tivoli: Bleibt die Euphorie in Aachen?
Die Fans in der kleineren Domstadt müssen nur eine Woche warten, bis das nächste Heimspiel in der Alemannia-Arena stattfindet. Dann kommen die Ferhervar Enthroners ins Dreiländereck.
Das heißt jedoch auch: Es werden sich wenig bis keine Gästefans im Stadion der Alemannia, das den Centurions geliehen wurde, einfinden. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird die Zuschauerzahl nach unten gehen.
Aber um wie viel, wird die Frage lauten. Womöglich entscheiden sich ein paar Familien - das Publikum war von jung bis alt sehr vielfältig vertreten - spontan für einen Besuch in der Aachener Soers, nur unweit vom bald anlaufenden CHIO.
Erst dann wird sich final entscheiden, ob der Umzug an den Tivoli für die Kölner ein dauerhafter oder nur ein kurzfristiger Erfolg sein wird.