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Los Angeles Rams in der Stafford-Falle: Mega-Vertrag rächt sich
- Aktualisiert: 21.07.2023
- 10:18 Uhr
- ran.de
Die Vertragsverlängerung von Quarterback Matthew Stafford aus dem Vorjahr wird für die Los Angeles Rams immer mehr zum Problem. Gespräche über eine Anpassung des Arbeitspapiers soll der 35-Jährige abgelehnt haben. Damit gefährdet er die Zukunftsplanung der tief gefallenen Franchise.
von Daniel Kugler
Vom Super Bowl-Sieger zur grauen Maus in nur einem Jahr.
Diese bittere Erfahrung machten die Los Angeles Rams in der vergangenen Saison. Nach dem Titelgewinn im Februar 2022 setzte es in der zurückliegenden Spielzeit eine 5-12-Bilanz. Nach dem deutlichen Verpassen der Playoffs landete der Ex-Champion schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen.
In der Offseason musste die Franchise dann aufgrund massiver Probleme mit dem Cap Space zahlreiche Leistungsträger ziehen lassen. Star-Cornerback Jalen Ramsey wurde genauso wie Wide Receiver Allen Robinson getradet, die Linebacker Bobby Wagner und Leonard Floyd entlassen.
Bei Star-Quarterback Matthew Stafford, der verletzungsbedingt nur neun Spiele bestreiten konnte, hatte die Franchise offenbar eine Vertragsanpassung zur Senkung der horrenden Personalkosten geplant.
Wie Colin Cowherd in seiner Show auf "FS1" and "Fox Sports Radio" erklärte, habe der 35-Jährige dies aber abgelehnt. "Eine Quelle, der ich vertraue, sagte mir, dass sie seinen Vertrag neu aushandeln wollten", wird Cowherd von "USA Today" zitiert: "Er war aber nicht interessiert. Das schränkt ihre Möglichkeiten ein und sie waren frustriert wegen seines Verhaltens."
Los Angeles Rams: Staffords Monster-Vertrag lähmt die Franchise
Nach dem Titelgewinn hatte Stafford seinen Zahltag bekommen und unterschrieb im März 2022 einen Vierjahresvertrag über 160 Millionen Dollar. 63 Millionen Dollar waren bereits mit Vertragsabschluss voll garantiert, weitere 57 Millionen Dollar wurden im vergangenen März fällig.
120 Millionen an Garantien in zwei Jahren für einen Quarterback hinzulegen, an dem merklich der Zahn der Zeit nagt, erscheint rückblickend betrachtet äußert fragwürdig.
Die abgeblockten Verhandlungen über die Vertragsanpassung waren ein weiterer Rückschlag für die Franchise, die den teuren Vertrag des Quarterbacks mittlerweile bereuen soll.
"Wir haben gehört, dass die Rams Stafford zwar nicht aktiv angeboten haben, aber wohl gehofft haben, dass jemand seinetwegen anrufen würde", berichtet Mike Florio von "Pro Football Talk": "Die New York Jets sind das Team, dem man am ehesten zutraute, sich um Stafford zu bemühen, wenn sie nicht für Aaron Rodgers getradet hätten."
"A-Rod" schlug seine Zelte im "Big Apple" auf - und den Verantwortlichen in L.A. fliegt der Stafford-Deal immer mehr um die Ohren.
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Los Angeles Rams: Stafford loszuwerden wird schwierig
Aus Cowherds Aussagen geht zwar nicht hervor, ob die Rams eine einfache Umstrukturierung oder eine Gehaltsreduzierung anstrebten. Florio schlussfolgert aber aus der Tatsache, dass sich Stafford von vornherein geweigert habe, weniger Salär in Kauf zu nehmen.
Staffords Vertrag belastet den Cap Space der Rams in diesem Jahr mit 20 Millionen Dollar, in den kommenden Jahren steigt die Vertragslast aber deutlich an: 2024 und 2026 auf 49,5 Millionen, 2025 auf 50,5 Millionen.
Den Rams sind in ihren Planungen hinsichtlich der Neuausrichtung der Franchise somit die Hände gebunden.
Sollte das Team sich in Zukunft dazu entscheiden, den noch bis inklusive der Saison 2026 gebundenen Spielmacher vorzeitig abgeben zu wollen, sind die Aussichten nicht gerade rosig. Für die Saison 2024 ist Staffords Gehalt von 31 Millionen Dollar bereits vollständig garantiert.
Interessierten werden auch dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht Schlange stehen.