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NFL: Guardian Caps über Helm erlaubt – drei Spieler greifen aus Sicherheitsgründen zu, Taylor winkt ab

  • Veröffentlicht: 07.09.2024
  • 18:22 Uhr
  • ran.de

In dieser NFL-Saison dürfen die Spieler ihren Kopf erstmals mit einer Guardian Cap über dem Helm zusätzlich schützen. In Week 1 nutzt wohl ein Trio diese Option, ein Profi reagiert damit auf eine Gehirnerschütterung aus der Vorbereitung.

Mit Xavier Worthy bei seinem NFL-Debüt für die Kansas City Chiefs oder Saquon Barkley in seinem ersten Spiel für die Philadelphia Eagles haben bereits vereinzelt Spieler in Week 1 auf sich aufmerksam gemacht. Sie brauchten dazu eine Mehrzahl an Touchdowns.

Josh Whyle von den Tennessee Titans sowie Kylen Granson und Rodney Thomas II von den Indianapolis Colts werden an diesem Sonntag allein schon durch ihr Aussehen für Aufsehen sorgen. Denn die drei Profis wollen die von der Liga freigegebene Guardian Cap tragen. Das Polster wird über den Helm gezogen und einen zusätzlichen Schutz für den Kopf bieten – selbst, wenn es im Getümmel mal kracht.

Bislang war diese Helmbedeckung nur von Trainingseinheiten bekannt, in denen es zur Sache ging. Nun wird sie also auch vereinzelt das Bild in Pflichtspielen prägen.

Whyle reagiert auf die zweite Gehirnerschütterung, die er sich binnen eines Jahres zugezogen hat. War die erste ein Resultat eines Regular-Season-Spiels, trug er die zweite während einer One-on-one-Trainingseinheit mit den Seattle Seahawks im August davon, nachdem er mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen war.

Nach zwei Wochen Zwangspause kehrte der Tight End erst Anfang der Woche ins Training zurück. "Ich kann nicht mehr herumalbern", betont Whyle gegenüber "ESPN": "Ich möchte gesund bleiben und wenn es das ist, was es dafür braucht, dann bin ich dafür."

Für ihn startet seine zweite Saison an seinem 25. Geburtstag mit einem Auswärtsspiel bei den Chicago Bears. In der Preseason hatte er noch ohne den Schutz gespielt, stand allerdings auch nur bei zehn Snaps auf dem Feld.

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Das Wichtigste in Kürze

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Guardian Cap in der NFL: Granson will über Sicherheit sprechen

Dagegen wird es für Granson und Thomas in ihrem Heimspiel gegen die Houston Texans kein ganz neues Gefühl sein. Sie testeten die Guardian Cap während der Vorbereitungsspiele ebenso wie ihre Colts-Kollegen Grant Stuard, Zavier Scott und Jonathan Taylor sowie James Daniels von den Pittsburgh Steelers.

Im "Indy Star" erklärt Granson, warum er sich bereits öffentlich so sehr für die Neuerung ins Zeug gelegt hat: "Meine Mutter, meine Eltern haben mir schon in jungen Jahren beigebracht, mich zu schützen, meinen Kopf zu schützen. Das ist wirklich wichtig. Deine Gesundheit." Für ihn sei es "die perfekte Plattform, um meine Stimme zu erheben und über Sicherheit zu sprechen".

Der 26-Jährige, wie Whyle ein Tight End, hat nach eigenen Angaben viele Nachrichten von Eltern und Trainern bekommen, die ihn unterstützen würden. Dass es Kritik setze, weil die Guardian Caps ungewöhnlich aussehen, stört ihn nicht.

Granson zieht in diesem Zusammenhang einen Vergleich zu den auch erst verpönten Schutzbügeln an den Cockpits von Formel-1-Fahrzeugen, die sich aber längst bewährt und wohl schon so manches Leben gerettet haben. "Zuerst meinten alle, sie seien dumm. Und nach einiger Zeit waren sie der Meinung: 'Okay, sie sind wirklich sehr, sehr wertvoll und nützlich'", sagt er über das sogenannte HALO-System.

Von daher könne er nachvollziehen, wenn Fans Helme mit Schaumstoffpolsterung für nicht ästhetisch halten, "aber mit den positiven Vorteilen für die Gesundheit wird es ihren Lieblingsspielern ermöglicht, länger und sicherer zu spielen".

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Taylor testet Guardian Cap und entscheidet sich dagegen

Taylor, der größte Name, der bisher mit Guardian Cap auflief, entschied sich dennoch für Week 1 dagegen. Der Grund ist einfach. "Ich habe es ausgetestet, aber ich hatte nicht genügend Wiederholungen, um wirklich sagen zu können, welche Auswirkungen es haben würde", sagte der Running Back der Zeitung.

Und ergänzte: "Ich habe versucht herauszufinden, wie sehr es mich behindern könnte, wenn es einem Defender gelingen würde (danach zu greifen), und ich irgendwie entkommen könnte." Als Ballträger befürchtet er also eher Nachteile.

Stuard wirkt derweil noch hin- und hergerissen. "Ich habe das Gefühl, es lässt mich softer spielen", zweifelt der Linebacker, der wohl vor allem als Special Teamer gefragt sein wird. In der Preseason habe er die Guardian Cap auch deswegen getragen, weil er in der Defense eingesetzt wurde, "und wenn ich dort spiele, nutze ich meinen Kopf oft, weil ich nicht über so lange Arme verfüge".

Der 25-Jährige findet: "Aus irgendeinem Grund hat es meiner Aggressivität geschadet, wenn ich die Guardian Cap anhatte. Es kann aber sein, dass ich darauf zurückkomme, weil ich damit im Special Team wirklich gut gespielt habe."

Laut Granson sind Guardian Caps aber auch nicht die einzige Option, um den Kopf in dieser Saison besser zu schützen. "Es gibt einige Helme, die ähnlich effektiv sind wie die Guardian Cap", hält der Helmschutz-Pionier fest: "Ich kenne einige Teamkollegen, die keine Guardian Caps tragen, dafür aber bessere Helme als vorher."

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