Bereits im Laufe der vergangenen NFL-Saison wurde die schlechte Situation der Running Backs in der Liga mehrfach thematisiert.
Gerade bei den Top-Läufern der Liga sorgten vergleichsweise schlecht bezahlte Verträge, kaum Aussicht auf Langzeitverträge und ein beschädigtes Image für einen kriselnden Running-Back-Markt.
Immer wieder werden Running Backs mit dem Franchise Tag belegt, weil sie sich nicht mit ihren Teams auf einen langfristigen Vertrag einigen können.
So schlossen sich im vergangenen Jahr unter anderem Saquon Barkley (New York Giants), Josh Jacobs (Las Vegas Raiders) und Tony Pollard (Dallas Cowboys) - alle drei spielten unter dem Franchise Tag - zusammen, um über die bescheidende Situation ihrer Positions-Gruppe zu diskutieren.
Zudem sollen auch Austin Ekeler von den Los Angeles Chargers und Derrick Henry (ehemals Tennessee Titans) dem Meeting beigewohnt haben.
Der Vorwurf: Den NFL-Teams fehlt jegliche Wertschätzung für die Running Backs - und das, obwohl alle 32 Franchises genauso auf einen starken Läufer angewiesen sind wie auf Wide Receiver, Pass Rusher oder Quarterbacks.
Nun steht fest, dass der Cap Space für jedes Team in Zukunft rund 30 Millionen US-Dollar mehr betragen wird. Ab 2024 wäre also - rein theoretisch - mehr Geld da, um auch den Running Backs angemessene Verträge zu geben.
Dass es so kommt, daran zweifeln jedoch bereits die ersten Experten. Sie prognostizieren indes, dass es die Läufer nach der Umstrukturierung sogar noch härter treffen könnte.
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Franchise-Tag-Gehalt für Running Backs steigt wieder
2017 bekam ein Ball-Carrier noch 12,1 Millionen US-Dollar, wenn er mit dem Franchise Tag belegt wurde. 2023 waren es nur noch 10,09 Millionen.
Immerhin: 2024 wird der Franchise Tag für die Backs auf 11,95 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Trend geht bei einer Steigerung von rund zwei Millionen US-Dollar also wieder nach oben.
Doch der Schein trügt, denn an der Verteilung der Spitzengelder wird sich wohl weiter nichts ändern. Auch in Zukunft werden bevorzugt Linebacker, Quarterbacks oder Passempfänger mit großen Verträgen ausgestattet - Running Backs aber nicht.
Schließlich stehen in Henry, Pollard, D'Andre Swift (Philadelphia Eagles), Barkley, Jacobs, Devin Singletary (Houston Texans) und Ekeler gleich sieben Top-Running-Backs kurz vor der Free Agency - allesamt erreichten 2023 über 1000 Rushing Yards.
Zudem kratzten Gus Edwards (Baltimore Ravens) und Zack Moss (Indianapolis Colts) an dieser Marke und werden - Stand jetzt - ebenfalls Free Agents.
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NFL-Gerüchte: Washington Commanders planen wohl Trade von Running Back Brian Robinson Jr.
Brian Robinson Jr. (Washington Commanders) Die Commanders wollen sich offenbar von Brian Robinson Jr. trennen. Laut NFL-Insider Ian Rapoport sucht das Team einen Trade-Partner für den 26-jährigen Running Back. Als Starter verbuchte er in der vergangenen Saison 799 Yards und acht Touchdowns in 14 Spielen. Im bevorstehenden letzten Jahr seines Rookie-Deals steht ihm ein Gehalt von 3,4 Millionen Dollar zu.
Trey Hendrickson (Cincinnati Bengals) Beim zweiten Preseason-Spiel der Cincinnati Bengals fehlte erwartungsgemäß einer: Pass Rusher Trey Hendrickson. Der Defensive End pocht auf einen neuen Vertrag, sein aktueller Kontrakt endet nach der Saison. Am Rande des Spiels sagte er "ESPN" jedoch, dass er und die Bengals sich in Sachen Vertragslänge und Gehalt recht nah seien. Das klingt zwar erst einmal gut...
Trey Hendrickson (Cincinnati Bengals) ... doch bei einer Kernforderung sind sich die Parteien noch uneins: Das garantierte Geld des Arbeitspapiers. Die Bengals sind nicht bereit, dem 30-Jährigen die gewünschte Garantiesumme zu bezahlen. So bleibt sein Status weiter offen.
Odell Beckham Jr. (Free Agent) Wer dachte, die NFL-Karriere von Wide Receiver Odell Beckham Jr. sei zu Ende, der hat sich getäuscht. Wie Insider Tom Pelissero berichtet, hat "OBJ" das Interesse von mehreren Teams auf sich gezogen. Zuletzt antwortete der Passempfänger, der zuletzt bei den Miami Dolphins unter Vertrag stand, auf Social Media einem Bericht, der besagte, er sei zurückgetreten und betitelte ihn als "Fake". Und er hat auch schon ein favorisiertes Ziel ...
Odell Beckham Jr. (Free Agent) Im Gespräch mit Host Bill Maher bei "Club Random" wurde der Vorschlag erbracht, OBJ könne ja bei den Pittsburgh Steelers unterkommen. Die Antwort des Receivers: "Ich würde nicht sagen, dass es unmöglich ist. Ich sage auch nicht, dass es nicht bereits Gespräche gab". Zudem ist Beckham mit Quarterback Aaron Rodgers befreundet: "Ich liebe ihn, wir hatten bereits Konversationen".
DaRon Bland (Dallas Cowboys) Bei den Dallas Cowboys geht es aktuell drunter und drüber. Nach Micah Parsons will nun der nächste Star-Verteidiger einen neuen Vertrag. Cornerback DaRon Bland sagte den franchiseeigenen Medien: "Ich hoffe, dass wir uns vor der Saison auf einen neuen Vertrag einigen können. Aber ich will nicht zu viel darüber reden." Bland geht in das letzte Jahr seines Rookie-Vertrags.
Micah Parsons (Dallas Cowboys) Der Graben zwischen den Dallas Cowboys und Micah Parsons scheint immer tiefer. Wie "NBC" berichtet, sollen Parsons und Jerry Jones seit der Trade-Anfrage am Freitag nicht mehr miteinander gesprochen haben. Zudem bestätigte Jones, dass das Front Office der Cowboys seinen Berater nicht kontaktiert hat, um über Vertragsinhalte zu sprechen. Auf die Frage, ob er optimistisch sei, dass Parsons in Woche eins auflaufen werde, sagte er nur "Nein".
Terry McLaurin (Washington Commanders) Das Drama bei den Washington Commanders ist perfekt: Star-Receiver Terry McLaurin hat laut "ESPN" intern einen Trade angefragt. Es ist das Ergebnis aus mehreren Monaten erfolglosen Vertragsverhandlungen. Demnach sei er frustriert über das Front Office der Commanders, weil beide Seiten noch "weit auseinander" lägen...
Terry McLaurin (Washington Commanders) ... die ersten Tage des Training Camps hat McLaurin geschwänzt. Zuletzt sah es nach einer kleinen Annäherung aus, war der Star Receiver doch in den Facilities der Commanders, um individuell zu trainieren. Ob seinem Wunsch stattgegeben wird, ist noch nicht bekannt.
Breece Hall (New York Jets) Der Running Back gehört zu den besten Spielern der Franchise. Doch laut "ESPN" gibt es wohl Überlegungen, Hall lukrativ abzugeben, sollten die Jets bereits vor der Trade-Deadline ein Außenseiter im Playoff-Rennen sein. Zumal Head Coach Aaron Glenn offenbar die Alternativen mag. Braelon Allen und Isaiah Davis wurden beide von Glenn bereits gelobt. Der Kontrakt von Hall endet nach der Saison. Der 24-Jährige gilt als verletzungsanfällig und könnte bei einem Trade gute Picks einbringen.
Justin Simmons (Free Agent) Zu Beginn seiner Franchise-losen Zeit nannte Simmons die Philadelphia Eagles als das Wunschteam, bei dem er gerne landen würde. Der All-Pro ist immer noch ein Free Agent. "Er möchte seine zehnte NFL-Saison unbedingt in Philadelphia bestreiten," berichten Insider von "NFL Media" ...
Justin Simmons (Free Agent) ... Der ehemalige Safety der Atlanta Falcons und Denver Broncos kennt zudem Defensive Coordinator Vic Fangio bestens. Er war sein Head Coach in Denver. So wie Christian Parker, der jetzt Defensive Back Coach bei den Eagles ist und auch bei den Broncos war. "Ich würde gerne wieder mit ihnen zusammenarbeiten," sagte der 31-Jährige im Podcast "Talkin' Ball".
Amari Cooper (Free Agent) Neues altes Team für Amari Cooper? Wie Cowboys-Beatwriter Nick Harris berichtet, soll Dallas daran interessiert sein, seinen früheren Wide Receiver Amari Cooper erneut unter Vertrag zu nehmen. Das berichtet er unter Berufung auf eine interne Quelle bei den Dallas Cowboys. Cooper wechselte im Oktober 2018 im Zuge eines Blockbuster-Trades für einen Erstrunden-Pick von den Raiders zu den Cowboys und spielte dort bis 2022. Im Anschluss lief er für die Browns und Bills auf.
Kirk Cousins (Atlanta Falcons) In Atlanta hat Routinier Kirk Cousins seinen Starter-Platz an Rookie-Quarterback Michael Penix Jr. verloren. Nun könnte er via Trade wechseln. Laut "The Athletic" könnten hierfür drei Teams in Frage kommen: Die Cleveland Browns, die Pittsburgh Steelers und pikanterweise Cousins' Ex-Team, die Minnesota Vikings.
Kirk Cousins (Atlanta Falcons) Bei den Browns wäre Cousins der Ersatz für den langzeitverletzten Deshaun Watson. Die Steelers holen wohl Aaron Rodgers, hätten aber mit Cousins eine weitere erfahrene Option. Die Vikings, für die Cousins sechs Jahre lang spielte, seien die am wenigsten wahrscheinliche Option, da diese auf J.J. McCarthy setzen und Cousins einen abermaligen Platz als Backup hinter einem Youngster vermeiden wolle.
Running Backs weiter in schlechter Verhandlungsposition
Trotz des erhöhten Franchise-Tag-Gehalts für Running Backs stellt sich die Frage, welche Teams die Option überhaupt bei einem Läufer ziehen werden.
Der Markt gibt offensichtlich eine Menge guter Backs her, die Franchises werden wohl eher einen freien Carrier verpflichten als den Franchise Tag zu "verschwenden".
Dadurch verschlechtern sich gleichzeitig wieder die Verhandlungspositionen jener Running Backs, die auf dem Markt sein werden.
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Schwacher Draft-Jahrgang bei den Running Backs
Hinzu kommt, dass in diesem Jahr wohl auch kein Running Back von den Colleges kommt, der das Gehaltsgefüge der aktiven NFL-Läufer hochziehen könnte.
US-Experten sehen die Backs wohl erst in der zweiten Runde des Drafts - teilweise sogar in Runde drei, wenn es nach "NFL Network"-Analyst Daniel Jeremiah geht.
Einen Top-Prospect wie Jahmyr Gibbs (Detroit Lions) oder Bijan Robinson (Atlanta Falcons) soll es in diesem Jahr nicht geben.
So wird auch der Running-Back-Markt infolge des Draft nicht grundlegend durchgespült. Und so wird sich voraussichtlich auch nichts an der (schlechten) Situation der RBs ändern.