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NFL: San Francisco 49ers trotzen Verletztenseuche - Head Coach Kyle Shanahan ist auf Kurs Coach of the Year - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 03.10.2025
- 23:21 Uhr
- Daniel Kugler
Die San Francisco 49ers trotzen einer anhaltenden Verletztenseuche und eilen von Sieg zu Sieg. Dabei düpiert Head Coach Kyle Shanahan die Konkurrenz und ist auf Kurs Coach of the Year - ein Kommentar.
Die San Francisco 49ers sind on fire.
Das Team von Head Coach Kyle Shanahan gewann das Thursday Night Game in Week 5 gegen die Los Angeles Rams in einem absoluten Herzschlagfinale in der Overtime.
Damit stehen die "Niners" bei einer 4-1-Bilanz. Eine starke Leistung, die noch deutlich beachtlicher erscheint, wenn man bedenkt, dass das Team seit Saisonstart mit akuten Verletzungsproblemen zu kämpfen hat und die Offense bereits früh in der Spielzeit auf der letzten Rille daherkommt.
Wie Mastermind Shanahan sich von den zahlreichen Rückschlägen nicht irritieren lässt und das Team Woche für Woche neu erfindet, verdient den allerhöchsten Respekt.
Das Wichtigste in Kürze
San Francisco 49ers: Verletztenmisere sucht ihresgleichen
Gegen die Rams fielen kurzfristig Star-Quarterback Brock Purdy sowie die beiden Wide Receiver Ricky Pearsall und Jauan Jennings aus. Hinzu kommt Tight End George Kittle, der seit Wochen auf der Injured-Reserve-Liste ist. Passempfänger Brandon Aiyuk darf man ebenfalls nicht vergessen, der nach einer schweren Knieverletzung aus der Vorsaison weiterhin in der Reha steckt.
Damit brach dem Team in den ersten Saisonwochen praktisch der gesamte Kern der Offense weg. Einzig Star-Running-Back Christian McCaffrey stand zur Verfügung. Dass die Franchise trotz der nicht aufhörenden Hiobsbotschaften weiterhin auf der Erfolgswelle reitet, ist kaum zu glauben.
Es beweist sich immer mehr als große Stärke, dass der Gameplan von Shanahan eben nicht nur auf die individuellen Fähigkeiten von ein bis zwei unersetzlichen Spielern zugeschnitten ist, sondern auch die zweite Reihe im Ernstfall ohne Umschweife übernehmen kann und ideal integriert wird.
Gegen die Rams war es erneut Backup-QB Mac Jones, der groß aufspielte und immer mehr im Shanahan-System aufblüht. Der ehemalige Erstrunden-Pick der New England Patriots zeigte die nächste bärenstarke Leistung und steht als Starter der 49ers bei 3-0.
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In den drei Starts in Purdys Abwesenheit ist der 27-Jährige in dieser Saison einer der effizientesten Quarterbacks in der NFL. Seine 66,7 Prozent angebrachten Pässe für 905 Passing Yards, sechs Touchdowns und nur eine Interceptions sprechen für sich.
An seiner Seite liefert mit Kendrick Bourne, der ebenfalls ein Ex-"Pats"-Spieler ist, ein weiterer Reservist stark ab. Shanahan führte beide in der Nacht auf Freitag zu Fabelzahlen. So legte der Receiver gegen die Rams mit zehn Catches für 142 Yards jeweils neue Karrierebestleistungen auf. Besonders beeindruckend: Acht dieser gefangenen Pässe führten zu First Downs.
San Francisco 49ers: Mentale Stärke von Coach Shanahan befügelt Team
Wie Coach Shanahan seine Backups und Ersatzspieler zu derartigen Höchstleistungen pushen kann?
Es liegt an seinem nicht zu brechenden Kämpferwillen und seiner Siegermentalität, wie Playmaker Jones nach dem Sieg verdeutlichte.
Denn die 49ers wurden durch die massiven Personalsorgen bei den Buchmachern vorab als Außenseiter geführt. Eine Tatsache, die dem Trainer-Guru ganz und gar nicht zusagte.
"Kyle kam zu mir und war total sauer darüber. Er meinte so etwas wie: 'Alter, ich kann nicht glauben, dass sie uns wieder zu Underdogs gemacht haben'", scherzte Jones.
Diese Entschlossenheit befeuerte auch seinen Quarterback: "Ich sagte: 'Ja, lass uns sie fertigmachen'. Er war sauer darüber. Ich entgegnete: 'Ja, ich bin auch sauer.'"
Wie Shanahan seine arg dezimierte Truppe Woche für Woche neu einschwört und das Team dennoch brillieren kann, wo andere längst den Kopf in den Sand gesteckt hätten, kann man kaum hoch genug bewerten.
Für San Francisco geht es trotz Rückschlag nach Rückschlag konstant nur nach vorne.
Machen die "Niners" so weiter, ist dem 45-Jährigen der Titel des Coach of the Year kaum noch zu nehmen.