Probleme beim Scouting: Draft 2021 droht im Chaos zu versinken
- Aktualisiert: 21.06.2020
- 23:56 Uhr
- ran.de
Durch die Einschränkungen der Corona-Krise gestaltet sich das Scouting für den Draft 2021 äußerst schwierig. Die erschwerten Methoden könnten den gesamten Draft durcheinanderwirbeln.
München - Nachdem bereits in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie einige Einschränkungen beim Draft notwendig waren, könnte der Draft im kommenden Jahr auch sportliche Probleme nach sich ziehen.
Bereits große Probleme im Scouting-Bereich
Normalerweise hätten die NFL-Scouts zu diesem Zeitpunkt der Saison schon die Informationen über die möglichen Top-Rookies beisammen. Sie könnten Prognosen erstellen und es würde sich frühzeitig abzeichnen, wie realistisch ein zukunftiges Engagement in der NFL sei.
Ein weiterer Aspekt, der in der aktuellen Situation komplett ausfällt, ist das Reisen von Schule zu Schule, um die Talente persönlich zu evaluieren. Wenn es jedoch etwas gibt, das in Zeiten einer Pandemie verhindert werden sollte, dann das Reisen von einer großen Menschenansammlung zur nächsten.
"Es ist ein hohes Risiko, wenn jemand mit dem Flugzeug von Schule zu Schule reist", wie der sportliche Direktor der University of Memphis, Laird Veatch, zum "NFL Network" sagte: "Vielleicht ändert sich das in den kommenden Monaten, im Moment ist es jedoch sehr schwierig."
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"Wir wissen nichtmal, ob die Spiele stattfinden"
Die Wirkungsbereiche der Scouts in der kommenden Saison werden vermutlich anders als sonst ablaufen: "Die Unis werden uns auf keinen Fall rein lassen, wie es bisher geschehen ist", sagte ein anonymer AFC-Scout: "Wir wissen nicht mal, ob die festgelegten Spiele überhaupt stattfinden werden."
"Es wurde viel diskutiert, wie der vergangene Draft durch die Pandemie beeinträchtigt war", fuhr er fort: "Doch in der kommenden Saison spielen andere Faktoren eine Rolle. Die ungenauen Einschätzungen von uns könnten den gesamten Draft auf den Kopf stellen."
Viele Fragen in der kommenden College-Saison sind bislang ungeklärt. Wer darf an die Seitenlinie? Dürfen überhaupt Zuschauer teilnehmen? Solange es keine Antworten auf diese Fragen gibt, würde die gesamte College-Saison auf der Kippe stehen.
Viele Informationen würden verloren gehen
Die Unis sind bereit, das Scouting so gut wie möglich es geht, zu unterstützen - schließlich wollen sie möglichst viele Spieler aus ihren Programmen in die NFL bringen. Besonders prekär ist die Situation bei den Spielern, die im vergangen Draft aufgrund ihres Alters noch nicht zulässig waren.
Diese dürften normalerweise schon zu diesem Zeitpunkt bei Interviews und persönlichen Sessions mit den Scouts begutachtet werden. Hier stehen besonders die Elite-Talente im Fokus, die in den ersten Runden des Drafts ausgewählt werden.
Viele der Informationen über die Prospects sind bislang noch nicht ausgefüllt. Bestes Beispiel: Hätte Neu-Raider Henry Ruggs III im vergangenen Jahr vor der Saison nicht eine Gala-Performance aufgelegt, wäre er bei den Scouts nie hoch in der Rangliste gewesen und niemals als erster Receiver im Draft vom Board gegangen.
Daran erkennt man, wie einscheidend die aktuelle Situation in Bezug auf eine realistische Bewertung der Talente ist. Sollte sich die Lage in den kommenden Monaten nicht bessern, müssten sich die NFL-Teams auf Informationen im Vorjahr verlassen, was den Draft komplett durcheinander bringen könnte.
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