Starker Sieg zum Auftakt
San Francisco 49ers: Brock Purdy statt Trey Lance als Quarterback ist eine goldrichtige Entscheidung - ein Kommentar
- Aktualisiert: 13.09.2023
- 09:59 Uhr
- Tobias Wiltschek
Der dominante Auftritt von Brock Purdy beim Auftaktsieg gegen die Steelers zeigt: Die 49ers haben mit der Entlassung von Trey Lance alles richtig gemacht. Ein Kommentar.
Von Tobias Wiltschek
Es ist gerade mal etwas mehr als zwei Wochen her, da entließen die San Francisco 49ers ihren Quarterback Trey Lance.
Eine kurze Zeit, klar. Aber genug, um schon jetzt zu behaupten: Es war die goldrichtige Entscheidung der Niners.
Denn mit Lance haben sie endlich ein Missverständnis ausgeräumt, das zwei Jahre lang für viel Wirbel und Negativschlagzeilen rund um die Traditionsfranchise aus Kalifornien gesorgt hatte.
Pünktlich zum Saisonstart der NFL ist nun alles anders. In der Bay Area ist Ruhe eingekehrt.
Nicht nur weil Lance nach Dallas zu den Cowboys verschifft werden konnte, sondern vor allem auch weil Brock Purdy rechtzeitig fit geworden ist und da weitermacht, wo er vor seiner schweren Ellbogen-Verletzung an seiner Wurfhand im Championship Game gegen die Philadelphia Eagles aufgehört hatte.
Im ersten Spiel führte der 23-Jährige sein Team bei den Pittsburgh Steelers mit zwei Touchdown-Pässen und insgesamt 220 Yards zu einem nie gefährdeten 30:7-Sieg und knüpfte dabei an seine famose Rookie-Saison des letzten Jahres an.
Das Wichtigste in Kürze
Als erstem NFL-Quarterback überhaupt gelangen ihm in seinen ersten sechs Regular-Season-Spielen als Starter immer mindestens zwei Touchdowns. Dazu verbuchte er jedesmal ein Passer Rating von 95 oder höher – auch das ein absolutes Novum in der Liga.
Brock Purdy reichen zwei Kurzeinsätze zur Vorbereitung
Umso bemerkenswerter sind diese Zahlen, weil Purdy vor dem Spiel gegen die Steelers nur zwei Kurzeinsätze in den letzten Preseason-Spielen der Niners absolvieren konnte.
Aber auch hier zeigte sich, dass sich das Vertrauen des Teams in ihren "Mr. Irrelevant" des vergangenen Jahres auszahlte. Sie sind trotz der langwierigen Rehabilitation ihres Quarterbacks nicht in Hektik verfallen, sondern haben ihm die nötige Zeit gegeben.
Purdy zahlte es mit einer Leistung zurück, die das gesamte Team abermals zu einem Super-Bowl-Kandidaten macht.
Lance dagegen kam beim 40:0-Auftaktsieg der Cowboys gegen die Giants wie erwartet nicht zum Zug und muss sich weiterhin hinter Dak Prescott und Cooper Rush anstellen.
Sicher. Lance war lange verletzt und zeigte, wenn er fit war, auch bei den 49ers seine Klasse – aber eben nur in Ansätzen und viel zu selten.
Bedenkt man, dass er dem Team aus San Francisco schon vor dem Draft vor zwei Jahren im Tausch mit den Miami Dolphins die Erstrunden-Picks 2022 und 2023 sowie einen Drittrunden-Pick 2022 gekostet hatte, muss er als immens kostspieliger Fehlgriff eingestuft werden. Diesen haben die 49ers nun korrigiert und eine goldrichtige Entscheidung getroffen.
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Immerhin handelten die 49ers mit den Cowboys für Lance einen Viertrunden-Pick für nächstes Jahr aus.
Viel wichtiger aber: Schon in diesem Jahr sind sie eines der heißesten Teams der NFL – mit Purdy, und ohne ihren endlich losgewordenen Problemfall.